Читать книгу Zum Schmunzeln - Elisabeth G. Beyerl - Страница 8
ОглавлениеDie tapferen Frauen
Was Frau im Alltag alles schafft,
das ist häufig heldenhaft!
Baby schreit auf dem Balkon.
Jemand ist am Telefon.
Säugling übt sich in Beschwerden,
schreit und will gewickelt werden.
Herd mit einer Hand bedienen.
Briefträger ist grad erschienen.
Suppe kocht, das Fleisch ist gar,
die Nudeln hart, die Zeit ist rar!
Die Milch geht über! Der Gestank!
Hund ist läufig, Kind ist krank!
Waschen, trocknen, Hemden bügeln.
TV „on“, das kann beflügeln.
Mathe mit dem Sprössling lernen,
Flecken aus dem Hemd entfernen.
Blumen gießen, diese zarten,
das kann auch nicht länger warten.
Kinder-Party: 1, 2, 3!
Kommt nur, kommt! Herbei! Herbei!
Jemand klopft am Gartentor.
Kuchen, Kuchen schnell ins Rohr!
Und in praktisch keiner Zeit
steht schon ein Buffet bereit.
Einkauf machen, aber wann?
Wagen, Wagen springt nicht an!
Weihnacht! Das ist meist extrem!
Denken: Ach, was schenk ich wem?
Dann in die Geschäfte laufen,
wieder denken, wählen, kaufen.
Jammer! Wie die Zeit verrinnt!
Trockner still, der Trockner spinnt!
Heimlich auf die Liege schielen,
mit den Kindern schnell noch spielen!
Söhnchen fühlt sich nicht so toll,
es stinkt und hat die Hose voll!
Geschirr in Spülmaschine schlichten,
Schuhe putzen, Brote richten.
Immer freundlich, sowieso
und viel Arbeit im Büro.
Dort, an diesem fernen Ort,
gibt es Stress in einem fort!
Konzentrieren, Leistung bringen.
Burnout mit Kaffee bezwingen.
Perfektion hat hier Gewicht.
Konkurrenten schlafen nicht.
Pflichten, Pflichten, täglich, täglich;
immer top und niemals kläglich!
Während Mann, im Job gehetzt,
sich müde auf das Sofa setzt. -
Sein Arbeitstag war auch nicht lässig.
Das zu meinen wär’ gehässig.
Zeit, das Tagwerk zu beenden,
das Erlebte auszublenden.
Endlich einmal nichts zu tun,
auszuspannen, auszuruhen!
Der Gatte kommt von nebenan
und lächelt seine Traute an,
die der Küche grad entflieht
und die Betten neu bezieht.
Er kommt voll Hoffnung zu ihr her,
und natürlich will er mehr!
Liebe machen, das wär’ fein.
Sie gähnt und denkt: „Das muss noch sein!“
Pflichten, Pflichten, welche Flut!
Wie lange, glaubt ihr, geht das gut?