Читать книгу Es kommt schon alles, wie es soll - Elli Poletti - Страница 9

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5 - Back to work

Ich schlief über meine Gedanken ein und wachte erst wieder auf, als mich die Sonne in der Nase kitzelte und mich zum Niesen brachte. Oh Mist, ich hatte verschlafen. Schnell sprang ich aus dem Bett und machte mich zuerst auf den Weg zur Kaffeemaschine. So spät war es dann doch noch nicht, dass ich ohne Kaffee aus dem Haus ging. Das konnte ich nur in den allergrößten Notfällen. Tatsächlich war es 7:00 Uhr. Zwar hatte ich meinen ersten Termin heute erst um 11:00 Uhr und würde immer noch die Erste im Büro sein, aber gerade montags hatte ich um diese Zeit gerne schon alle Anfragen und Mails beantwortet. Sonntagabends waren Immobilienportale gut besucht und die Konkurrenz schlief schließlich auch nicht.

Ich sprang schnell unter die Dusche, schlüpfte in Hosenanzug und Bluse und schwang mich auf mein Rad. Nur fünf Minuten später saß ich an meinem Schreibtisch. Gerade an Tagen wie diesen liebte ich meinen kurzen Arbeitsweg. Wie erwartet war tatsächlich noch keiner da und so machte ich mich, während mein PC hochfuhr, daran, unseren Eingangsbereich einladend zu gestalten. Ich stellte die Blumenkübel raus und dazu die Dropflags, auf denen groß unser Logo prangte. Immer, wenn ich unser Logo sah, war ich wieder einmal unendlich stolz, für dieses gefragte Immobilienbüro arbeiten zu dürfen. Auf dem Weg zu meinem Schreibtisch machte ich noch einen kurzen Stopp an der Kaffeemaschine und öffnete dann neugierig meine Mails.

Tatsächlich hatte ich derzeit einige Mietobjekte im Angebot, wobei die Nachfrage gerade in Stadtnähe durch die Decke ging. Singles, junge Paare und auch zwei Familien waren an der wunderschönen Altbauwohnung in Stadtnähe interessiert, und ich lud sie alle zu einem Termin für Donnerstag ein. Ich mochte diese Massentermine zwar nicht, aber es machte die Vorauswahl leichter. Erfahrungsgemäß sagten so auch viele von alleine ab, was mir sehr zugute kam. Absagen waren nicht meine Stärke. Am meisten nützte mir aber die Zeitersparnis, die mir so ein Termin einbrachte, denn die konnte ich gut gebrauchen. Mietobjekte waren nicht so lukrativ und deshalb war es immer besser, die Abschlüsse schnell hinter sich zu bringen. Ich hatte wirklich viel zu tun und dafür war ich sehr dankbar. Im Vergleich zu anderen Kollegen hatte ich mit meinen Mietwohnungen zwar die weniger lukrativen Objekte, aber im Gegensatz zu ihnen war mir das egal. Vielleicht musste ich ein bisschen mehr für mein Geld arbeiten, aber das war in Ordnung. Schließlich war aller Anfang schwer und ich liebte meinen Job. Außerdem war ich sicher, wenn ich mich erstmal etabliert hatte, würden auch größere Aufträge kommen. Alles zu seiner Zeit.

„Felicitas, schön, dich schon zu sehen! Herzlichen Glückwunsch zu deinem Geburtstag! Hattest du eine schöne Feier?“ Unser Geschäftsstellenleiter stand, wie aus dem Nichts, mit einem riesigen Blumenstrauß vor mir.

„Oh, hallo Matthias, ich habe dich gar nicht gehört. Vielen, vielen Dank! Die Blumen sind wunderschön! Ja, das hatte ich!“

„Das freut mich. Und wie ich sehe, ist das mit der abfallenden Power ab 30 ein Mythos. Du bist fleißig wie eh und je! Läuft es gut?“

Ich musste lachen, dass auch er auf diesen „Ab 30 geht’s bergab“-Zug aufsprang. Eigentlich war er ganz und gar nicht der Typ dafür. Matthias war ein typischer Erfolgsmensch. Charismatisch, steile Karriere, schöne Frau, tolles Haus, zwei süße Kinder. Und dabei noch nett, witzig und gar nicht abgehoben. Er war jetzt Mitte 40 und weit weg davon, dass sein guter Lauf ein Ende nahm. Aber naja, sicherlich wollte er auch nur einen kleinen Witz machen.

„Ja, läuft gut. Mietwohnungen gehen ja weiterhin weg wie warme Semmeln.“

„Ach, Felicitas, ich bewundere dich dafür, dass du die Drecksarbeit machst und dabei auch noch Spaß hast! Unter uns, ich verstehe, dass du als blutige Anfängerin alles nimmst, was du kriegen kannst. Aber lass dich nicht zum Deppen machen. Nicht von deinen Kollegen und nicht von irgendwem sonst. Nettigkeit ist gut und schön, aber du musst auch an dich denken. Wenn das nächste große Ding reinkommt, ist es deins. Versprich mir, dass du es dir unter den Nagel reißt.“

Er hatte sich richtig in Rage geredet und kam mir vor wie einer dieser Motivationscoaches. Deshalb war er wohl auch der Chef. Ich war allerdings ein bisschen unsicher. Ich fand doch alles gut, so wie es war. Ich hatte immer genug zu tun, verdiente genug und das Verhältnis zu meinen Kollegen war bestens. Warum also etwas ändern? Und Ellenbogenausfahren war noch nie mein Ding. Matthias bemerkte mein Zögern und schmunzelte.

„Genau das habe ich mir gedacht. Ok, pass auf. Die nächste große Anfrage, die ich bekomme, werde ich dir weiterleiten. Das ist mein Geburtstagsgeschenk für dich. Du wirst den Kunden begeistern und, vertrau mir, dich selbst auch. Dann sehen wir mal weiter, ob du nicht Blut leckst und endlich mal die Krallen ausfährst.“ Er zwinkerte mir zu. Ich starrte ihn verblüfft an.

„Wow.“ Mehr brachte ich nicht heraus. „Danke!“

„Nichts zu danken. Hauptsache, es bleibt unter uns! Dafür bestell ich heute Abend auch noch einen Extra-Nachtisch“, witzelte er und schon war er in seinem Büro verschwunden.

Oh, da war ja was. Matthias hatte mich glücklicherweise unbewusst daran erinnert, dass ich ja versprochen hatte, meine Kollegen heute Abend zum Essen einzuladen. Natürlich hatte ich noch keinen Tisch reserviert, aber an einem Montag sollte es nicht so schlimm sein. Zumindest nicht bei denen, die keinen Ruhetag hatten. Innerlich verdrehte ich die Augen und speicherte mir schnell eine Erinnerung für 12 Uhr in mein Handy, mich dringend um einen Tisch zu kümmern. Jetzt würde ich eh noch niemanden erreichen. Da konnte ich mich besser wieder an die Arbeit machen. Obwohl das leichter gesagt war als getan, denn das Gespräch hatte mich etwas aus der Bahn geworfen.

Ich konnte es immer noch nicht ganz fassen. Matthias war wirklich super, er müsste das schließlich nicht für mich tun. Und direkt meldete sich auch schon mein schlechtes Gewissen meinen Kollegen gegenüber. Normalerweise verstieß das Zuschustern von Aufträgen gegen unseren Ehrenkodex im Büro. Was, wenn das rauskommen würde? Andererseits war Matthias der Chef und als dieser hatte er auch das Sagen. Und auch, wenn wir darüber nicht in aller Ausführlichkeit redeten, konnte ich mir ausrechnen, dass meine Kollegen im Vergleich über meinen umgerechneten Stundensatz lachen würden. Die Vorfreude überstieg meine aufkommenden schlechten Gedanken und ich entschied, dass ich mir meinen Tag heute nicht davon vermiesen lassen würde. Schließlich hatte ich es ja auch verdient, nach den ganzen Mietwohnungen mal ein tolles Verkaufsobjekt zu ergattern. Ich freute mich schon jetzt auf meinen ersten richtig großen Auftrag und konnte es kaum erwarten. Ich war offensichtlich immer noch am Grinsen, als meine Kollegen eintrudelten.

„Die 30 steht dir aber gut, Feli!“, begrüßte mich Timo, unser Sunnyboy, und nahm mich in die Arme.

„Alles Liebe, Feli“, beglückwünschten mich auch Sina, meine andere Kollegin und Maren, unsere Telefonistin.

„Heute Abend lassen wir die Sau raus, wir freuen uns schon! Wo geht’s hin?“

„Überraschung“, log ich in der Hoffnung, dass wir überhaupt noch irgendwo einen Platz bekamen. Wir tranken alle zusammen einen Kaffee und sprachen über unsere Wochenenden, dann mussten Sina und Timo auch los zu ihren Terminen.

Maren nahm mich noch einmal in die Arme. „Ach Feli, ich bin froh, dass du hier bist. Alleine mit den beiden war es schon immer etwas anstrengend. Seit du hier bist, reißen sie sich wenigstens etwas zusammen.“

Ich drückte Maren an mich. Ich wusste genau, was sie meinte. Timo und Sina waren super-lieb und witzig, hielten sich aber oft für etwas Besseres und ließen Maren das auch spüren. Sina hatte.offensichtlich auch ein Auge auf Timo geworfen. Dadurch wurde die ganze Sache nicht besser. Manchmal dachte ich, dass sie wohl am liebsten jeden Tag mit ihm alleine im Büro wäre. Obwohl weder von mir noch von Maren eine Gefahr in Sachen Timo ausging. Mir war Timo eindeutig zu glatt und Maren sicherlich eindeutig zu jung. Maren war ein richtiges Goldstück. Sie war Anfang 50, modisch unterwegs wie Anfang 20 und ein absoluter Gutmensch. Deshalb konnte sie sich oft aber nicht durchsetzen oder wollte es auch einfach nicht. Und in manchen Situationen wurde ihr das zum Verhängnis, noch schlimmer als mir. Und ich hatte mir ja jetzt eh vorgenommen, daran zu arbeiten.

Ich hatte Glück und ergatterte für 18 Uhr noch einen Tisch im Mellow Gold. Das war gar nicht so selbstverständlich, denn das Mellow Gold war ein relativ kleines Lokal. Es strahlte moderne Gemütlichkeit aus und war genau das Richtige für meine Kollegen. Wir machten uns direkt nach der Arbeit zusammen auf den Weg. Timo war wieder in seinem Element und zog alle Aufmerksamkeit auf sich. Er erzählte von seinen letzten Dates und den „heißen Weibern“, die er aufgerissen hatte. Jetzt hatte er zwei Mädels am Start und wusste nicht, für wen er sich entscheiden sollte. Timo hatte keine Hemmungen. Das Letzte, was mir einfallen würde, wäre, mein Liebesleben vor meinem Chef auszubreiten, aber ihn störte das offensichtlich gar nicht. Er trug sein Herz auf der Zunge und trug damit immer bestens zu unserer Unterhaltung bei. Was von seinen Erzählungen stimmte und was er mal eben dazu erfand, um die Geschichte spannender zu machen oder einen Nutzen daraus zu ziehen, musste man allerdings immer genau abwägen. Timo war eben ein richtiger Verkäufer und zwar ein sehr erfolgreicher.

„Wenn du dich nicht für eine entscheiden kannst, sind vielleicht einfach beide nicht die Richtigen für dich.“ Das kam wohl schnippischer als geplant aus Sinas Mund und sie nahm direkt einen großen Schluck Wein hinterher. Timo, der tausendprozentig wusste, dass Sina auf ihn stand, nahm es gelassen. Tatsächlich hatte er nicht nur in Sina eine Verehrerin gefunden, sondern in bestimmt 90 Prozent der Frauen. Timo sah klasse aus. Er war groß, muskulös, hatte eine offene, lustige, aber nicht zu arrogante Art an sich und wickelte jeden um den Finger. Ich konnte verstehen, warum sich die Frauen um ihn rissen. Sina war eben leider nur eine von ihnen. Und irgendwie tat sie mir leid. Auch wenn sie ein Selbstbewusstsein hatte, von dem ich nur träumen konnte, waren ihre sehnsüchtigen Blicke Timo gegenüber sehr verräterisch. Timo, der sich auch sonst keine Gelegenheit entgehen ließ, wenn eine Frau sich an ihn heranmachte, hätte leichtes Spiel gehabt. Ich hatte noch nicht herausgefunden, warum er gerade bei der schönen Sina nicht zugriff. Sie war nämlich eigentlich genau sein Beuteschema. Ein richtiges Püppchen – von außen wie von innen. Blond, schlank, immer top geschminkt und top gestylt. Sie war nett, aber unsere Gesprächsthemen bewegten sich halt auch nur an der Oberfläche. Ich war mir relativ sicher, dass das nicht nur bei uns der Fall war. Aber das schreckte Timo normalerweise auch nicht ab. Es blieb also ein Rätsel für Maren und für mich, wie wir schon einmal in einer gemeinsamen Kaffeepause philosophiert hatten. Vielleicht besaß Timo doch noch ein kleines bisschen Anstand und riss sich wenigsten bei seinen Kollegen zusammen. Ich nahm mir vor, das noch weiter zu beobachten und bei Gelegenheit noch einmal Maren, die Tratschtante, zu befragen, vielleicht hatte sie ja schon neue Informationen.

„Da hast du recht, Sina. Dann muss ich wohl weiter testen, wie schade.“, gab er mit einem leicht ironischen Unterton zurück und zwinkerte uns zu. Glücklicherweise kam das Essen und die brisante Situation war entschärft. Sina fand auch recht schnell zu ihrer Fassung zurück und konzentrierte sich lieber darauf, das beste Instagram-Foto unseres Festmahls aufzunehmen, als Timos Liebesleben zu hinterfragen. Bevor wir allerdings anfingen zu essen, hob Matthias sein Glas. Ich wusste, dass mir das nicht erspart bleiben würde, schließlich hatte ich nun schon ein paar Geburtstage aus dem Team mitfeiern dürfen und Matthias ließ es sich nicht nehmen, immer ein paar persönliche, fast väterliche Worte zu verlieren. Trotzdem war es mir unangenehm, so im Mittelpunkt zu stehen.

„Felicitas, danke für deine Einladung! Und danke, dass du in unser Team gekommen bist. Wir sind alle sehr glücklich, dich zu haben, und wünschen dir von Herzen alles Liebe für dein neues Lebensjahr.“ Er machte eine Pause und kramte umständlich in seiner Jacke.

„Natürlich haben wir auch noch eine Kleinigkeit für dich!“ Er überreichte mir ein kleines Päckchen und ich machte mich ans Auspacken. Ich traute meinen Augen nicht, als ein wunderschönes, goldenes Armband zum Vorschein kam. Es war sehr filigran und in der Mitte war ein kleiner dunkelroter Stein eingefasst. Es war wunderschön.

„Gefällt es dir?“, fragte Maren aufgeregt und erst jetzt bemerkte ich, dass mich alle anstarrten. Ich wusste gar nicht, was ich sagen sollte. Ich hatte vielleicht einen Gutschein erwartet, aber keinesfalls so ein persönliches Geschenk.

„Ehhm, ja klar. Ja, es ist superschön. Vielen Dank!“

„Ach, zum Glück“, freute sich Maren. „Du hattest vor Kurzem ja mal gesagt, dass du auf der Suche nach einem schönen Armband bist, aber noch keins gefunden hast.“

Ich hatte nicht gewusst, so aufmerksame Kollegen zu haben, und ich war gerührt von so einem persönlichen Geschenk. Tatsächlich war ich etwas sprachlos. Mehr als „Vielen, vielen Dank!“ brachte ich nicht über die Lippen. Und direkt wurde mir wieder bewusst, dass Bielefeld genau die richtige Entscheidung war. Entgegen aller Warnungen von meiner Familie ging ich in der Stadt nicht unter, ganz im Gegenteil. Ich wurde wahrgenommen. Meine Arbeitskollegen hörten mir zu, was ich sagte, und nahmen es ernst. Mir war schon bewusst, dass es hier nur um ein Geburtstagsgeschenk ging, aber ich war unglaublich gerührt von der Geste. Manchmal glaubte ich, dass ich in dieser großen Stadt mehr wahrgenommen wurde als in meinem kleinen Dorf. Oder zumindest anders. Während Timo mir das Armband direkt aus der Hand nahm und es mir anlegte, fragte ich mich, wo sie es wohl gefunden hatten. Es sah nämlich nicht wirklich nach einem 0815-Modeschmuck-Stück aus.

„Toll“, klatschte Maren in die Hände. „Kompliment, Matthias. Da hattest du wohl den richtigen Riecher.“ Matthias nickte nur und lächelte. Ich stand auf und umarmte alle. Dann konnten wir endlich essen. Es war super-lecker und Timo unterhielt uns dabei noch mit einigen Details, dieses Mal zum Glück von seinem letzten Auftrag. Die Stimmung war ausgelassen und wir hatten alle sehr viel Spaß. Auch Matthias, der sich oft ganz vorbildlich zurückhielt, amüsierte sich prächtig.

Wir waren alle so satt, dass wir den Nachtisch ausließen und lieber einen Käsekuchen-Schnaps bestellten. Die ausgefallenen Schnapssorten waren auch ein Grund, warum ich das Mellow Gold so mochte. Es folgten noch ein paar mehr Desserts, bis die Kellnerin uns mitteilte, dass sie bald schließen würde. Da war es halb 1 Uhr. Ich zahlte und wir machten uns auf den Nachhauseweg. Wieder einmal war ich froh, mitten in der Stadt zu wohnen. Die Unabhängigkeit, die damit einherging, gab mir ein Gefühl von Freiheit, das ich aus meinem Dorf nicht kannte. Auch dieses Gefühl war es, warum ich mein „neues Leben“ so genoss.

Zu Hause bestaunte ich noch einmal mein schönes Geschenk. Als ich es ablegte und zurück in die Schachtel legen wollte, sah ich, dass da noch ein kleiner Zettel drin lag. Ich faltete ihn auseinander und hielt die Luft an, als ich las:

„Der Pyrop gibt Energie, Mut und Willenskraft und stärkt so das Selbstvertrauen.“

Glaub an dich, Felicitas!

Matthias

Ich las den kleinen Zettel bestimmt zehn Mal. Matthias?! Was hatte das zu bedeuten? Also ich wusste schon, dass er immer die Geschenke besorgte, die wir vorher im Team besprachen. Aber setzte er auch immer so eine persönliche Nachricht dazu? Was hatte das zu bedeuten?

Meine Müdigkeit war wie verflogen. Ich hatte keine Ahnung, was ein Pyrop war, aber es hörte sich so an, als wäre es kein Modeschmuck. Meine Google-Suche ergab, dass der Pyrop zu den Granaten gehörte, was mich auch nicht wirklich weiterbrachte. Ich betrachtete das Armband und wurde unruhig. Ich hoffte inständig, dass es wirklich nur ein ganz normales Geschenk von Kollegen war. Erst jetzt sah ich den kleinen Stempel neben dem Verschluss. 585 stand darauf. Langsam wurde ich wirklich nervös. Meine weitere Online-Recherche ergab, dass vergleichbare Armbänder um die 500 Euro lagen. Da hatte der Normalbetrag von 20 Euro pro Kopf aber bei Weitem nicht gereicht, den wir standardmäßig einsammelten. Wieder fragte ich mich, was das wohl zu bedeuten hatte.

Offensichtlich hatte Matthias den Betrag aufgestockt. Machte er das immer so? Wussten das die anderen? Warum machte er das? Und vor allem: Was sollte ich davon halten? Ich war verwirrt und aufgewühlt und machte mir wahrscheinlich schon wieder viel zu viele Gedanken wegen einer einfachen, nett gemeinten Geste. Zumal 500 Euro für Matthias wohl genauso viel Wert hatten wie 10 Euro für mich. Trotzdem war ich verwirrt.

Es kommt schon alles, wie es soll

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