Читать книгу P wie Pole. Ein Roman aus Schwaben - Elsbeth Schneider-Schöner - Страница 14

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Georg Fahrner bewirtschaftete eine Fläche von rund sechs Hektar; ein Drittel davon war Wiese, auf den restlichen Äckern baute er hauptsächlich Kartoffeln, Zuckerrüben und Getreide an. Er besaß fünf Kühe, zwei Mastschweine, Hühner und Gänse, ein paar Kirsch- und Apfelbäume, einen Gemüsegarten. Sein Land lag im Talgrund, wo die Böden lehmig und so schwer waren, dass man sie nach dem Pflügen und Eggen kaum noch mit einem Gespann bearbeiten konnte; mähen, hacken, ernten, das alles geschah in Handarbeit, und seit die Söhne Karl und Joachim nicht mehr da waren, wusste Fahrner kaum noch, wie er die Arbeit schaffen sollte. Zumal auch seine Frau Marie nicht mehr zupacken konnte wie früher. Es tat ihm weh zu sehen, wie sie immer wieder grundlos in Tränen ausbrach oder minutenlang regungslos an einer Stelle verharrte, den Blick ins Weite gerichtet, die Ohren taub für alles, was er zu ihr sagte, mochte es eine freundliche Bitte sein oder auch ein barsches Kommando. Der tote Karl nahm in ihrem Leben deutlich mehr Raum ein, als es der lebende getan hatte, und es schien inzwischen wichtiger zu sein, Karls Kreuz im Garten mit Blumen zu schmücken, als zum Kartoffelnanhäufeln aufs Feld zu gehen. Dazu kam diese elende Briefeschreiberei, deren Nutzen ihm nicht einleuchten wollte. Und Eva hatte einfach noch nicht genug Übersicht und Erfahrung, um ihre Mutter zu ersetzen, und außerdem (der alte Fahrner kniff verbissen die Lippen zusammen, wenn er daran dachte) sollte das Mädel doch etwas mehr vom Leben haben, als von morgens bis abends in der Landwirtschaft zu schuften. Seine einzige Tochter! Immer hatte er davon geträumt, ihr ein besseres Leben zu ermöglichen, ein leichteres Leben. Deshalb hatte er auch den Weinberg, den er geerbt hatte, vor ein paar Jahren an einen Mitspieler aus dem evangelischen Posaunenchor verkauft und das Geld auf ein Sparbuch für Eva eingezahlt. Nicht einmal nach Karls Tod, als Marie ihm wochenlang damit in den Ohren gelegen hatte, dass sie sich schwarze Kleidung anschaffen müssten, war er an dieses bescheidene Kapital gegangen. Allerdings hatte er sich in letzter Zeit immer wieder bei dem Gedanken ertappt, mit dem Geld, wenigstens mit einem Teil des Geldes, einen Knecht einzustellen. Nur dass es keine Knechte mehr gab, da ja mittlerweile fast jeder junge Mann in Russland, Frankreich, Afrika oder wo auch immer für Führer, Volk und Vaterland kämpfte. Georg Fahrner nickte sich selbst ermutigend zu, als er in der Morgendämmerung über den Hof hinüber zum alten Weberschuppen stapfte. Die Polen waren seine Rettung – sie würden nur einen Bruchteil von dem verdienen, was ein deutscher Arbeiter verlangen konnte, durften weder kündigen noch den Hof verlassen und mussten sich seinen Anordnungen widerspruchslos fügen, wenn sie nicht Bekanntschaft mit einem Arbeitslager oder Schlimmerem machen wollten. Wenn sie sich nicht allzu dämlich anstellten oder krank wurden, konnte er in Zukunft wieder mit leichterem Herzen wirtschaften.

»He, aufstehen!« Er klopfte kräftig und riss dann die Tür auf, die Tür, die Eva gestern Abend nicht abgeschlossen hatte. Für einen Moment konnte Fahrner im Dunkel vor seinen Augen nichts erkennen und stellte sich vor, die Männer hätten die Vertrauensseligkeit des Mädchens ausgenutzt und wären in der Nacht abgehauen – wie würde er dann vor Rössle dastehen, erst recht vor Maifeld, diesem verkniffenen Oberbauern? Garantiert würde man ihn verantwortlich dafür machen, und Gott weiß, welche Konsequenzen das hätte! Aber dann regte sich etwas vor ihm, und ein nackter Mann kam schlaftrunken auf ihn zu. Fahrner schreckte zurück.

»Herrschaftszeiten, Mann, zieh dir was über!« Wie gut, dass er nicht Eva geschickt hatte, die Polen aufzuwecken! Der Mann – Thomas? Theo? Tillmann? – grinste dämlich und griff erst nach seiner schmutzstarrenden Hose, dann nach den Schuhen, deren Spitzen aufklafften wie hungrige Hundeschnauzen. Dringend brauchten die beiden anständige Arbeitskleidung, dachte Fahrner, wenigstens Schuhe, die nicht gleich am ersten Tag auseinanderfielen. Vielleicht konnte Marie sich ja darum kümmern, dass sie wenigstens diese Holzpantinen bekamen. Inzwischen hatte sich auch die zweite Gestalt erhoben. Der Junge stank doch tatsächlich noch genauso wie gestern! Entschlossen packte der Bauer den Polen am Arm und zerrte ihn über den Hof zur Pumpe.

»Da, mach, dass du den Dreck runterkriegst! Kein Mensch kann neben dir arbeiten bei dem Gestank. Und sieh zu, dass du in zehn Minuten fertig bist, sonst sollst du mich kennenlernen! Wir müssen raus und Grünschnitt machen.« Der Junge sah ihn erschreckt an, zerrte sich die Kleider herunter und griff nach dem Pumpenschwengel. Wenn nicht die Worte, so hatte er vermutlich zumindest den bedrohlichen Ton verstanden, dachte Fahrner. Diese Polen waren doch ein unzivilisiertes Pack! Er war froh, dass Marie und Eva noch im Haus beschäftigt waren. Inzwischen war der Ältere der beiden immerhin so weit, dass er helfen konnte. Zusammen holten sie den Wagen aus dem Schuppen und spannten das Zugtier davor. Georg Fahrner nahm eine Sense von der Wand und hielt sie dem Polen hin.

»Hier, weißt du, was das ist? Kannst du damit umgehen?« Der Mann nickte bestätigend, packte sich die Sense und tat so, als würde er gleich hier auf dem Hof anfangen zu schneiden. Immerhin, dachte Fahrner. Der hat so ein Ding schon einmal in der Hand gehabt und hackt sich nicht gleich damit ins Bein. Inzwischen war auch der Junge zu ihnen herübergelaufen, Haare und Kleidung triefend nass, einen verschreckten Ausdruck im Gesicht. Mein Gott, der Bursche hatte Angst vor ihm! Fast tat es Fahrner leid, dass er den Kleinen so grob angefasst hatte – bis zum Abend war er vermutlich sowieso wieder genauso verdreckt wie gestern. Andererseits war es wichtig, von vornherein klarzustellen, dass es das Wort des Bauern war, das uneingeschränkt hier auf dem Hof galt – sein Wort. Und dass sie zu parieren hatten, wenn er eine Anweisung gab, sofort und ohne Widerspruch.

»Also. Wir laufen in die Wiese und schneiden Futter für das Vieh, verstanden?« Der ältere Pole nickte, lud Sensen und Heugabeln auf den Wagen, der jüngere zögerte erst unsicher und trottete dann hinter ihnen her den holprigen Feldweg zum Maderbach hinunter, wo Fahrners Wiesen lagen.

Ob der Junge wohl fror in seinen nassen Kleidern?, überlegte Tomasz, während er hinter dem Bauern her durch den Morgennebel lief. Die Feuchtigkeit hing noch in dicken Tropfen an den Blättern der Brombeerhecke und lag als Tau auf den Wiesen, drang durch seine löchrigen Schuhe und klebte in lehmigen Brocken unter seinen Sohlen. Allmählich wurde es hell; bald würde die Sonne durchbrechen und das Gras trocknen. Grünfutter musste geschnitten werden, solange es noch feucht war, das wusste Tomasz. Es war immer eine der ersten Arbeiten, die in dieser Jahreszeit auf einem Hof verrichtet wurde, und er erinnerte sich noch gut daran, wie anstrengend es für ungeübte Arme war, die Sense zu führen. Janek, so viel war klar, hatte überhaupt noch nie damit gearbeitet; es würde ein harter Tag für ihn werden, eine harte Anfangszeit überhaupt, und es gab wenig, was Tomasz dabei für ihn tun konnte. Er hoffte, der Junge wäre zumindest so klug, sich eifrig und lernwillig zu zeigen, so dass der Bauer nicht auf die Idee käme, ihn zurück ins Lager zu schicken oder wegen Arbeitsverweigerung und Bummelei anzuzeigen. Lass ihn doch selbst sehen, wie er zurechtkommt, sagte eine vernünftige Stimme in seinem Kopf. Bist du etwa für ihn verantwortlich? Ich weiß es nicht, sagte er sich. Irgendwie schon.

»So musst du’s halten, und dann aus der Hüfte heraus schwingen …« Der Bauer stand hinter Janek und führte seine Hände. »Versuch’s einfach, mit der Zeit wird es immer besser. Und du«, er nickte Tomasz zu, »übernimmst den Teil da drüben, wo’s steiler wird.« Er griff zu seiner eigenen Sense und mähte in kraftvollen Schwüngen, wobei er alle acht, neun Schritte kurz innehielt, um Rücken und Beine zu strecken. Tomasz fand, dass er nach den ersten noch mühsamen Bewegungen allmählich wieder ein Gefühl für die Sense bekam und einigermaßen mit dem Alten mithalten konnte.

»Sieht aus, als hättest du dein Lebtag nichts anderes gemacht«, keuchte Jan, nachdem er zum wiederholten Mal die Klinge in den Erdboden geschlagen hatte.

»Meine Großeltern hatten einen Hof bei Białowieża. In den Sommerferien sind wir immer dorthin gefahren und haben beim Heuen und Ernten geholfen.« Tomasz grinste und wischte sich den Schweiß aus der Stirn. »Ich hab’s gehasst, diese elende Hitze und den Dreck und die juckenden Halme, aber das war der Preis dafür, dass wir später Pakete vom Schlachtfest in die Stadt geschickt bekommen haben und gedörrtes Obst und selbst gemachte Marmelade. Alles, was so anfiel.« Er nickte dem Jungen aufmunternd zu. »Am Anfang hab ich mich auch nicht besser angestellt als du … Das dauert ein paar Tage, dann hast du’s raus!« Er fasste nach der Sense und fuhr mit dem Daumen an der Klinge entlang. »Stumpf, Kleiner. Das kann so nichts werden.« Er holte sich den Wetzstein, den der Bauer in einer Lederschlaufe am Gürtel trug, und fuhr ein paarmal damit über das Sensenblatt. »So geht es wieder. Stell dir einfach vor, es sind die Lagerwachen, die da vor dir stehen, und du ganz allein mit einer Sense in der Hand … Auf geht’s.«

Nachdem sie eine gute halbe Stunde gemäht hatten, ließ der Bauer sie mit den Heugabeln das Schnittgut aufladen und nach Hause fahren. Inzwischen war es ganz hell geworden; Marie Fahrner und Eva waren gerade fertig damit, die Kühe zu melken, und brachten die vollen Kannen in den Hof, während die Zwillinge mit der Pumpe die Viehtränke füllten. Georg Fahrner kniff die Augen zusammen und betrachtete abschätzend seine neuen Hilfskräfte.

»Du da, Thomas! Du gibst den Kühen Grünzeug in die Krippe, gehst dann mit dem Rest in die Scheuer, häckselst ihn klein und breitest ihn aus, dann kannst du beim Misten helfen. Warte, ich zeig dir die Häckselmaschine, du verstehst ja doch nicht, was ich sage! Und der Kleine bringt die Milch weg. Eva!« Eva kam zu ihnen herüber, ein kariertes Kopftuch um den Kopf geschlungen, alte Schuhe an den Füßen, die Kleidung unter einer riesigen Schürze verborgen. »Du gehst mit und zeigst ihm das Milchhäusle, dass er es heute Abend allein findet.« Er nickte ihr zu und stapfte dann Richtung Scheuer davon.

»Komm.« Eva wandte sich an den Jungen. »Wir stellen die Kannen in die kleine Karre, sie steht hinten im Stall.« Der Pole sah sie verwirrt an, offenbar hatte er nicht verstanden, was sie von ihm wollte. Sie zupfte an seinem Ärmel. »Da drüben, verstehst du? Der Stall! Kuhstall! Komm mit!« Sie zog ihn hinter sich her, deutete auf den Bollerwagen. »Karre, verstehen? Die Karre für die Milchkannen.« Das immerhin schien er mitbekommen zu haben. Er nahm die Kannen und hob sie auf den Wagen. »Jeden Morgen und jeden Abend nach dem Melken bringen wir die Milch zum Milchhäusle, sie wird dann abgeholt und nach Tübingen gebracht …«

Eigentlich war es eine der Aufgaben, die sie gern machte, dachte Eva, als sie gemeinsam den Bollerwagen zogen. Meistens traf man am Milchhäusle andere junge Leute und konnte ein bisschen schwätzen oder sich für später verabreden. Der junge Pole an ihrer Seite dagegen blieb stumm.

»Wie heißt du?«, fragte sie schließlich. »Ich bin die Eva.« Der Junge sah sie an, und Eva merkte, dass er sich nicht traute, ihr geradeaus ins Gesicht zu schauen. Die Polacken sind feige Duckmäuser, schoss es ihr durch den Kopf. Joachim musste es in einem seiner Briefe geschrieben haben.

»Jan«, sagte da der Pole. »Ich Name Jan. Janek.«

»Jan, das gibt es hier auch. Das ist wenigstens nicht so schwierig auszusprechen! Die Bäumers hatten mal einen Polen, der hieß Walslaff oder so ähnlich, den haben alle immer nur Walter genannt …« Was rede ich für einen Unsinn?, dachte Eva. Wahrscheinlich sollte ich überhaupt nicht mit ihm sprechen, schließlich ist er nur ein Pole. Aber es war irgendwie peinlich und beklemmend, so wortlos nebeneinanderher zu laufen. »Wo kommst du her? Aus Polen, klar, das weiß ich, aber gibt es da eine Stadt oder so?«

»Lewoh«, sagte Jan leise. Eva lachte.

»Lebwohl?«

»Nein. Lewoh.«

Konnte es eine Stadt geben, die Lewoh hieß? Sie musste auf der großen Karte im Schulhaus nachschauen. Vielleicht konnte sie mit Charlotte zusammen heute Abend hingehen.

»Und deine Familie? Mein Bruder Joachim ist in Warschau, und die Zwillinge kennst du ja schon. Sie heißen Hans und Emil. Joachim ist mit Charlotte verlobt, meiner besten Freundin. Sie war gestern auch hier, erinnerst du dich? Ein bisschen größer als ich, schlank, rötliche Haare … Sie arbeitet auf dem Rathaus, die Glückliche! Ihr Vater ist der Lehrer hier im Ort, ich war selbst in seiner Klasse …«

Eigenartigerweise fiel es ihr leichter, über Charlotte zu sprechen als über sich selbst. Über sie gab es eben auch nicht viel zu sagen, dachte sie. Zwischen Stall und Küche passierte nicht viel. Janek antwortete nicht, sondern starrte die ganze Zeit stur auf den Boden vor seinen Füßen. »Du verstehst kein Wort, stimmt’s? Ich könnte dir jedes Geheimnis erzählen, und du würdest es nicht verstehen?« Abgesehen davon, dass es keine Geheimnisse zu erzählen gab außer denen, die Charlotte ihr anvertraut hatte. Plötzlich wurde sie wütend, wütend auf den Jungen, der so stumm an ihrer Seite trottete. »Deutsche, seid zu stolz, Euch mit Polen einzulassen!«, wiederholte sie laut und klar einen Satz, der ihr von gestern noch in Erinnerung war.

Der Junge wendete den Kopf und lächelte sie schüchtern an. »Guten Dank«, flüsterte er, und Eva schoss die Röte ins Gesicht.

Den Rest des Wegs legten sie schweigend zurück, sorgfältig darauf bedacht, dass ihre Hände sich an der Wagendeichsel nicht berührten.

»Achtundvierzig Liter.« Agnes Scheller trug den Betrag in ihr Wachstuchheft ein und nickte Eva zu. Früher hatte ihr Mann für die staatliche Molkerei hier die Milch entgegengenommen, gewogen und quittiert, aber Erich Scheller war gleich zu Beginn des Kriegs eingerückt und irgendwo im Süden Russlands verschollen. Seine Frau war dankbar gewesen, dass sie die Stelle übernehmen konnte – das Reich ließ seine opferbereiten Bürger in der Stunde der Not eben nicht im Stich. Die Schellers hatten sich als eine der ersten Familien im Ort für die Bewegung engagiert; Agnes Scheller leitete immer noch die Ortsgruppe der NS-Frauenschaft. Im ersten Kriegsjahr hatte Eva bei ihr eine Hauswirtschaftsschulung besucht, bei der es im Wesentlichen darum gegangen war, wie man sparsam und ausschließlich mit heimischen Erzeugnissen kochen konnte. Eigentlich hatte sie gar nicht hingehen wollen, weil sie die Scheller nicht mochte, aber alle anderen Mädchen waren auch da gewesen, selbst Charlotte. Die Vorträge über Eintopfsonntag und Krautverwendung waren zwar entsetzlich langweilig gewesen, aber danach hatten sie gemeinsam gesungen und einmal sogar im Kartoffelfeuer Kartoffeln und Stockbrot gebacken. Neben Charlotte hatte sie gesessen, in die Flammen geschaut und sich frei und erwachsen gefühlt wie selten. Das Leben war groß und bunt und voller Möglichkeiten und konnte auch sie aus ihrem kleinen Dorf hinaus in die aufregende Welt führen! Wie ihr die zwanglose, fröhliche Kameradschaft gefallen hatte, das Lagerfeuer und natürlich die Möglichkeit, der nie endenden Arbeit auf dem Hof zu entwischen und den Eltern gegenüber sogar einen unwiderlegbaren Grund zu haben, warum sie erst abends um zehn wieder zurück sein konnte. Schön war das gewesen. Um das wieder zu erleben, war sie bereit, sich noch viele Vorträge über Ersatzkaffee, die Aufgabe der deutschen Frau im Nationalsozialismus und die Wiederverwertung aufgezogener Sockenwolle anzuhören.

»Ordentlich, Eva! Und jetzt habt ihr also auch eine tüchtige Hilfe auf dem Hof?« Die flinken Augen der Scheller wanderten über den Polen hinweg wie Ameisen, registrierten das zerstochene, aufgequollene Gesicht, die struppigen Haare, die abgerissene Kleidung. »Schade, dass es keine Franzosen mehr gab!«

»Der Jan hier ist schon recht. Muss noch ein bisschen Deutsch lernen und sich eingewöhnen, aber dann wird es gehen.«

Agnes Scheller lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und lächelte ein wenig schief. Eine Kuh hatte ihr vor Jahren beim Melken einen Schneidezahn ausgeschlagen, und sie tat alles, damit man die Lücke nicht bemerkte.

»Aber trotzdem seid ihr vorsichtig, ja? Vor allem ein junges Mädel wie du! Der Rössle hat euch ja sicher Bescheid gesagt.«

Eva war ein bisschen verwirrt. »Er hat uns eine Bekanntmachung vorgelesen. Wie wir umgehen sollen mit den Polen auf dem Hof.« Sie reichte ihr Milchbüchlein über den Tisch, um sich die Lieferung quittieren zu lassen. Die Scheller nahm ihren Stift und zwinkerte verschwörerisch, während sie den Betrag abzeichnete.

»Die haben eine tierische Natur, diese Ostleute. Polen, Russen, Ukrainer – das sind die reinsten Böcke! Sie können nichts dafür, es liegt in ihrem minderwertigen Blut. Wenn die eine Frau sehen, denken die nur an eins.«

»Und woran?«

Agnes Scheller ließ ihren Stift fallen, griff nach Evas Hand und drückte sie. »Mein Gott, Mädel, du bist so unschuldig! Nimm dich einfach in Acht und sprich kein Wort mehr mit denen, als unbedingt nötig ist. Und frag mal deine Freundin, die Charlotte. Die kann dir sicher mehr dazu sagen.«

Eva hatte das Gefühl, etwas Schmieriges, Widerwärtiges hätte sich im Raum ausgebreitet, ohne dass sie gewusst hätte, was das sein könnte. Sie steckte hastig ihr Buch ein und gab Jan einen Wink, dass er die leeren Milchkannen wieder aufladen sollte.

»Willst du Magermilch mitnehmen heute Abend?«, fragte die Scheller wieder in geschäftlichem Tonfall.

»Gern.« Irgendetwas musste sie sagen, um das unangenehme Gefühl loszuwerden, das wie ein fauler Apfel in ihrem Mund lag. »Gibt es bald wieder eine Schulung, Frau Scheller?«

»Dann hat es dir also gefallen beim letzten Mal? Hast du was gelernt?«

»Sicher, ich – es war ganz lehrreich und außerdem – « Sie wusste nicht, was sie sagen sollte, denn lügen wollte sie nicht. »Es war schön, mit den anderen zusammenzusitzen«, sagte sie schließlich. Die Scheller nickte zufrieden.

»Was kann es Schöneres geben als eine Gruppe gesunder deutscher Mädel, die unter der Hakenkreuzfahne zusammenkommen und lernen, wie sie ihren Beitrag zum großen Kampf des Volkes leisten können … Ich fahre selbst Ende des Monats zu einem Treffen der NS-Frauenschaft nach Stuttgart und freue mich schon darauf! Wahrscheinlich gibt es jede Menge Anregungen für die Arbeit vor Ort, und dann gibt es auch hier wieder einen Kurs für euch Mädels. Also dann, Eva! Bis heute Abend. Heil Hitler!«

Mechanisch streckte Eva den rechten Arm vor. »Heil Hitler, Frau Scheller! Und einen schönen Tag noch.«

Der Pole Jan lehnte draußen an ihrem Karren, wo inzwischen noch andere Milchlieferanten warteten: die alte Röhrig, die Mädchen vom Lindenhof und Hermann Voss. Die Voss selbst hatten zwar keine Kühe, aber Hermann verdiente sich ein paar Groschen dazu, indem er morgens noch vor der Schule und am Abend bei den beiden Nachbarhöfen die Milch holte und zur Sammelstelle brachte. Als HJ-Fähnleinführer galt er als absolut zuverlässig, und auf allen Höfen waren inzwischen die Arbeitskräfte rar geworden.

»Milch gut, Eva?« Eva spürte die Blicke der anderen auf sich zu fliegen wie angespitzte Pfeile.

»Halt doch den Mund«, fuhr sie Jan an und griff nach der Deichsel. »Wir müssen nach Hause.«

»Ist das euer Polacke?« Hermann schob sich näher heran und grinste. »Verdammt mickriges Exemplar, wenn du mich fragst.« Plötzlich griff er nach dem Stoffabzeichen, das traurig an einem einzelnen Fädchen von der rechten Hemdbrust des Jungen baumelte, riss es mit einem Ruck herunter und warf es auf den Boden. »Schlampig angenäht«, stellte er fest. »Kann ja kein Mensch erkennen auf der Straße, dass man es hier mit einem Dreckspolen zu tun hat und sich in Acht nehmen sollte. Wenn ich wollte, könnte ich ihn wegen Gehorsamsverweigerung anzeigen, dann holen sie ihn ab, noch bevor er bei euch den ersten Löffel klauen kann.«

»Lass uns in Ruhe, wir müssen nach Hause.«

Der junge Pole war bleich geworden und biss auf seiner Unterlippe herum. Eva konnte sehen, dass er Angst hatte, und Hermann sah es auch; seine Augen funkelten. Hermann, der kleine Bruder von Charlotte, der ein paar Jahre jünger war als sie und hier versuchte, sie einzuschüchtern! »Das geht dich gar nichts an!«

Aber Hermann vertrat ihnen den Weg. »Klar geht’s mich was an, wenn die Polen frech werden! Der Führer vertraut auf uns von der HJ. Ist ja sonst keiner mehr da, der aufpassen kann.« Er gab dem Jungen einen Stoß. »Los, heb’s auf, aber zackig!«

Jan bückte sich hastig und griff nach der Stoffraute; Tränen liefen ihm über die verpickelten Wangen.

»Lass dir das eine Lehre sein … Wenn ich dich noch einmal erwische, gibt’s eine Anzeige, da kannst du Gift drauf nehmen!«

Als sie endlich auf dem Heimweg waren, brachte Eva es nicht über sich, zu Jan hinüberzusehen. Sie hielt den Deichselgriff so fest umklammert, dass ihr die Hand wehtat, und starrte vor sich auf den Boden, ohne auch nur für eine Sekunde den Jungen an ihrer Seite vergessen zu können. Wenn er wenigstens aufhören würde zu schniefen! Sie spürte das Feuer seiner Scham und Wut und den rasenden Schlag seines Herzens und wünschte sich, sie wäre allein zum Milchhäusle gegangen.

»Oh, Charlotte, wie schön, dass du kommst!« Die ganze Familie saß beim Abendessen und löffelte Brotsuppe, die ganze Familie inklusive der beiden Polen. Sie hockten nebeneinander am Ende der Bank und ließen ihren Teller keine Sekunde aus den Augen. Der Kleinere der beiden bekreuzigte sich hastig und verstohlen. Keinen Tag hatte es gedauert, nicht einmal einen Tag!, dachte Charlotte und stellte den schweren Korb ab. Was wohl Joachim davon halten würde, oder ihr Vater?

»Heil Hitler«, sagte sie leise. »Grüß Gott zusammen.«

»Wer mit uns schafft, soll auch mit uns essen.« Georg Fahrner schien ihre Gedanken gelesen zu haben. »Setz dich zu uns, Lotte! Für dich reicht’s auch noch, gehörst doch praktisch schon zur Familie.« Er lächelte sie freundlich an, ohne den Argwohn in seinen Augen zu verbergen.

Joachims Vater hatte nie einen Hehl daraus gemacht, dass die nationalsozialistische Sache in seinem Leben nur eine untergeordnete Rolle spielte. Seine Gesinnung endete am Tor zum Kuhstall, behauptete Joachim immer; seine Eltern seien viel zu kirchenhörig und provinziell, um die großdeutsche Mission zu verstehen. Unbehaglich quetschte Charlotte sich zwischen Marie Fahrner und Emil und ließ sich einen Teller Suppe geben. Alle sehen mich an, dachte sie. Alle sehen mich an und überlegen, ob ich es Joachim weitersage. Sie blies auf ihren Löffel. Irgendetwas roch merkwürdig, stellte sie fest, nach Stall und Kuh und Dreck. Oder waren es die Polen? Sie versuchte, unauffällig zu schnuppern, bis Hans neben ihr anfing zu kichern.

»Der Thomas da ist in die Miste gefallen«, prustete er los. »Der hat die Schubkarre das Brett hoch geschoben, da ist er über seinen Schuh gestolpert und klatsch! reingeplumpst! Voll rein! Wir haben ihn abgespritzt hinterher, aber er stinkt immer noch.« Begeistert widmete er sich wieder seiner Suppe.

»Ich bin noch nie in die Miste gefallen«, erklärte Emil ernst. »Man kann da drin untergehen wie im Sumpf.«

»Quatsch. Der Thomas ist auch nicht untergegangen.« Hans sah seinen Bruder herablassend an. »Du hast Angst vor der Miste! Ein richtiger Junge hat keine Angst!«

Emil sah aus, als würde er jeden Augenblick in Tränen ausbrechen, da streckte der ältere Pole seinen Fuß in die Luft.

»Kaputt«, sagte er. Der Schuh war in einem traurigen Zustand: Die Sohle hatte sich fast vollständig vom Schaft gelöst und hing herunter, so dass der nackte Fuß zu sehen war.

»Damit kannst du morgen nicht wieder Heu machen gehen«, stellte der alte Fahrner fest. »Wie soll ich mit Leuten arbeiten, die nicht mal ein Paar heile Schuhe haben!?«

»Ich habe Holzschuhe für die Polen mitgebracht.« Charlotte zeigte auf den großen Korb, den sie am Eingang abgestellt hatte. »Sie sind ins Rathaus geliefert worden, aus Tübingen … ein Paar Pantinen für jeden.«

»Holzschuhe, aha. Und sonst? Hosen, Jacken, Strümpfe?«

»Sonst nichts, tut mir leid. Vielleicht kommt ja noch was.« Sobald sie mit ihrer Suppe fertig war, stand sie vom Tisch auf, holte ein Paar Holzschuhe heraus und reichte sie an den Polen weiter. Der Mann streifte seinen kaputten Schuhe ab und zwängte seine Füße in die Holzpantinen.

»Klein«, sagte er, zog sie wieder aus und reichte sie an den Jungen weiter. Das zweite Paar war ein bisschen größer. Klonk, klonk machte es, als der Mann ein paar Schritte damit ausprobierte, klonk, klonk. Bei jedem Schritt rutschte er mit der Ferse aus dem Schuh; um die Pantinen nicht zu verlieren, musste er beim Gehen entweder die Füße voranschieben oder sie hochheben wie ein Storch. Schnelles Laufen war unmöglich.

»So ein Scheißdreck«, knurrte Georg. »Die taugen doch bloß für den Ofen! Wollen die so auch den Krieg gewinnen?«

Die Bäuerin sah ihn strafend an. »Eines Tages redest du dich noch um Kopf und Kragen«, flüsterte sie. »Und fluchen sollst du auch nicht. Der Pfarrer hat gesagt – «

»Ich will nicht hören, was der Pfarrer gesagt hat, verstanden? Der Pfarrer hat doch keine Ahnung, wie es ist, einen Hof zu versorgen!«

Eva sah unbehaglich zwischen ihren Eltern hin und her. Sie hasste es, wenn es zwischen den beiden Unstimmigkeiten gab. »Auf jeden Fall sind die Dinger robust«, sagte sie forsch. »Vielleicht muss man sich erst daran gewöhnen, und in ein paar Tagen – «

»In ein paar Tagen? Das Heu muss aber diese Woche rein, so viel Zeit haben wir nicht!« Georg kniff die Augen zusammen und musterte die beiden Fremdarbeiter abschätzend. »Da sind doch noch die Sachen vom Karl! Da muss für die beiden doch was dabei sein!« Die Bäuerin war blass geworden und fingerte nervös an ihrem Kittel herum.

»Aber Georg! Die Sachen vom Karl … wir können die Sachen vom Karl doch nicht an diese Leute geben! Diese Polen, die zu denen gehören, die – « Sie brach ab; Tränen liefen ihre faltigen Wangen hinunter und tropften in ihren Teller. »Georg, bitte …« Ihr Mann streichelte beruhigend ihre Hand.

»Warum sollten denn diese Leute dabei gewesen sein, Mutter, überleg doch mal! Die letzte Nachricht vom Karl kam doch aus Russland, das ist Hunderte von Kilometern weiter im Osten. Und wir müssen doch das Heu reinholen und später den Weizen und die Kartoffeln, da können die beiden doch nicht nackt arbeiten, das geht doch nicht …«

Gott sei Dank hat er den richtigen Tonfall getroffen, dachte Charlotte. Ein falsches Wort, und Marie Fahrner fiel in einen Zustand von Jammern und Wehklagen, in dem sie nur noch heulend auf ihrem Stuhl vor und zurück schaukelte und zu keiner vernünftigen Handlung mehr fähig war.

»… wollen wir nicht einfach mal in seinem Schrank nachschauen? Eva kann das bestimmt machen, du musst gar nicht dabei sein. Und ich bin sicher, der Karl wäre einverstanden damit, dass mit seinen Kleidern noch etwas gemacht wird, was uns allen weiterhilft. So wie er an dem Hof gehangen hat!« Georg Fahrner hatte seine Frau inzwischen in seine Arme gezogen, klopfte ihr sacht auf den Rücken und signalisierte mit einem Kopfnicken den anderen zu verschwinden.

»Gut Nacht«, sagten die Polen, standen auf und gingen. Eva und Charlotte stellten das schmutzige Geschirr zusammen und trugen es in die Küche, scheuchten die Zwillinge auf den Hof und stiegen dann hoch zu der kleinen Kammer im Zwerchgiebel, in der Karl zusammen mit Joachim gewohnt hatte.

Charlotte, die einen staubigen, muffigen Raum erwartet hatte, war überrascht, als sie die Tür öffnete. Alles in diesem Zimmer schien makellos, als wäre es erst heute Morgen geputzt worden, und wahrscheinlich war es ja tatsächlich so: Wahrscheinlich schlich sich Marie Fahrner jeden Morgen hier hoch, wischte den Staub von dem verwaisten Bettgestell, dem Stuhl, dem Waschtisch und träumte davon, ihren Ältesten auf diese Weise zurück ins Leben zu holen.

»Macht sie jeden Tag hier sauber?«, fragte sie.

Eva zuckte mit den Schultern. »Ich frag nicht danach. Wenn es ihr guttut, soll sie machen, was sie will. Komm, wir schauen mal, was noch in dem Schrank drin ist.«

Viel war es nicht: eine Alltagshose, eine Sonntagshose, eine Arbeitsjacke, eine Sonntagsjacke. Zwei Baumwollhemden. Ein Wintermantel. Wäsche, Strümpfe, Handschuhe, Schal, eine Mütze, die Eva in der Schule gestrickt hatte. Ein paar Halbschuhe, ein Paar Stiefel. Karl hatte seine Uniform angehabt, als er von zu Hause aus zum Sterben aufgebrochen war. Eva nahm die Sachen heraus, schüttelte sie, breitete sie über das bezogene Bett.

»Was denkst du? Für den Thomas müsste es doch gehen. Er kann die Stiefel nehmen, und die Halbschuhe können wir mit Stroh ein bisschen auspolstern.«

»Thomas ist der Größere, oder? Der ein bisschen Deutsch spricht?«

Eva nickte und schob ihre Finger unter eine fadenscheinige Stelle an einem Ärmel, die dringend ausgebessert werden musste. »Genau. Der andere heißt Jan.«

»Diesen Thomas mag ich nicht. Der hat irgendwie etwas Verschlagenes. Keine drei Meter weit würde ich dem trauen. Vielleicht ist er ja ein Spitzel.«

Eva lachte. »So ein Quatsch, Lotte! Du hast wohl zu Hause zu viel im ›Stürmer‹ gelesen! Was sollte der hier denn ausspionieren!? Ich finde ihn jedenfalls ganz in Ordnung. Und als er in die Miste gefallen ist, hat er gelacht wie wir alle, das war wirklich lustig. Und der Kleine hat einfach Angst vor uns. Nachdem der sich einmal gewaschen hat, sieht er auch nicht mehr so verboten aus, und wenn er erst etwas Anständiges zum Anziehen hat – ich denke, ich kann hier an der Hose ein bisschen rausnehmen, dann müsste sie ihm passen, oder?«

Charlotte ließ sich auf den Schemel am Fußende des Bettes fallen. »Du willst für die Polen Klamotten nähen?«

»Nicht nähen, sondern umändern, ja. Sie brauchen dringend etwas, ihr eigenes Zeugs fällt ja praktisch auseinander. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass sie das selbst können.« Eva warf ihrer Freundin einen verblüfften Blick zu. »Passt dir das nicht?«

Charlotte zog die Unterlippe zwischen die Zähne. »Ich weiß nicht … ist einfach eine blöde Situation für mich.«

»Wieso für dich? Du hast doch erst einmal mit den Polen gar nichts zu tun.«

»Ja sicher, aber – na ja, du weißt schon. Es ist wegen Joachim. Soll ich es ihm schreiben oder nicht? Was denkst du?«

»Was schreiben?«

»Na, das mit euren Polen. Dass sie jetzt bei euch am Tisch sitzen und mit euch essen, dass sie demnächst Karls Hosen tragen, die seine Schwester für sie passend gemacht hat, und so weiter …«

Entgeistert ließ Eva die Jacke sinken, die sie gerade auf links gedreht hatte. »Spinnst du? Vater kann ja wohl selbst entscheiden, wen er an seinem Tisch essen lässt!«

»Ja klar, das weiß ich doch! Aber was soll ich denn machen? Spätestens beim nächsten Heimaturlaub kriegt er doch mit, wie’s hier zugeht, und dann stellt er mich zur Rede! Ich kann ja wohl kaum so tun, als hätte ich nichts gesehen! Wenn ich ihm nichts sage, kriege ich Krach mit ihm, und wenn ich es ihm sage, kriege ich Krach mit deinem Vater!«

»Und mit mir. Komm schon, Lotte, das kann doch nicht dein Ernst sein!« Versöhnlich streckte Eva den Arm aus. »Außerdem glaube ich nicht, das Joachim so verbohrt ist! Der wird schnell sehen, dass das Menschen sind wie wir auch und dass wir glücklich sein können, sie hier zu haben.«

»Keine Ahnung. Immerhin ist er bei der SS, und was er so aus Warschau schreibt – na, du hast ja selbst gehört, was er über die Polen denkt.«

Energisch packte Eva die Kleider zusammen.

P wie Pole. Ein Roman aus Schwaben

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