Читать книгу Kater sucht Kätzchen - Emerson Marie Parker - Страница 10
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ОглавлениеHelen übergab gerade die letzte Jacke heraus. Und es war kein geringerer als Marcel Baumann. Sohn des legendären Veranstalters und seine entzückende Verlobte Isabella Gomez. Mit gemischten Gefühlen übergab Helen der hübschen Frau ihren Mantel. Am liebsten hätte sie den Zettel schnell entfernt, doch es war zu spät.
Marcel stand daneben und sah ihr zu. Der vollendete Gentleman, dachte Helen genervt. John hat Recht. Der Typ ist ein Arsch und was für einer. Hat es nicht mal nötig, seiner Verlobten in den Mantel zu helfen. Hat dir deine Nanny keine Manieren beigebracht?
Helen konnte sich das traurige Spektakel nicht länger anschauen und fing an, die Holzbügel fein säuberlich zurück an die Kleiderstangen zu hängen. Warum ließ sich eine Frau nur so behandeln? Klar konnten sich Frauen auch selbst die Tür aufmachen. Darum ging es ja nicht. Sie fand ein Mann sollte ab und zu höflich zu seiner Frau sein. Er brauchte ja nicht ständig eine Schleimspur hinter sich herzuziehen, aber das hier ging genauso wenig. Ihr tat Isabella leid.
Vielleicht war John ja doch der bessere Mann für Isabella. Jedenfalls besaß er Anstand. Auch wenn er sonst nicht so für Gefühlsduseleien bekannt war. Mit Isabella konnte sie zum ersten Mal auch Johns weiche Seite kennenlernen. Warum kann er sich nicht einfach in mich verlieben?
Den beiden stand doch überhaupt keine Zukunft bevor. John war ein armer Angestellter. Kleine Wohnung. Null Chancen auf eine große Karriere. Isabella war eine erfolgreiche Frau, unabhängig, verdiente sehr gut. Sie verkehrte in den besten Kreisen. Schon bevor sie Marcel kannte. Isabellas Eltern waren erfolgreich in ihrem Job. Ihr Vater war Polizeichef gewesen, der mittlerweile in Rente war. Ihre Mutter erfolgreiche Anwältin für Familienrecht. Jeder angehende Anwalt schaute zu ihr auf. Isabellas jüngerem Bruder Rick stand ebenfalls eine steile Karriere als Anwalt bevor.
„Wenn du die Lottozahlen von nächster Woche weißt, dann her damit!“
Helen wurde unsanft aus ihren Gedanken gerissen.
„Ach du bist es!“, rief sie.
John stand ihr gegenüber und lächelte breit.
„Wen hast du denn erwartet? Den Kaiser von Timbuktu? Den hast du gerade verpasst. Ist mit King Kong durchgebrannt.“
„Schade!“, lächelte sie.
John sah an ihr vorbei und lachte zufrieden.
„Auftrag ausgefüllt?“
„Gerade eben!“, flüsterte Helen mit gemischten Gefühlen.
„Du bist ein Schatz!“, rief John und küsste Helen auf die Stirn.
John wandte sich an Timo und hob den Daumen.
„Na wenn das mal gut geht!“, rief Timo, der anscheinend auch nicht so ganz von Johns Plan überzeugt war.
„Sei nicht immer so pessimistisch.“
„Bin ich nicht! Ich halte es lediglich für eine schlechte Idee, in den Gewässern eines anderen zu fischen.“
„Der Fisch ist nur verlobt!“
„Die beiden wollen schon bald heiraten“, erwiderte Timo.
Sein Freund kapierte aber auch gar nichts.
„Die Betonung liegt auf wollen.“
„Du legst dich mit einer der mächtigsten Familien in der Stadt an“, rief Helen dazwischen.
„Das ist mir egal.“
„Der macht dich fertig. Aber es ist ja dein Leben!“, rief Timo leidenschaftlich.
Er versuchte seine Angst zu unterdrücken und cool zu bleiben. Doch wie konnte man das aufgrund solcher Dummheit bleiben?“
„Ich werde aufpassen. Außerdem bist du doch bei mir! Warum sollte ich da Angst haben?“
Timo schluckte schwer. Er wollte sich aus der Angelegenheit raus halten. Doch John sah es als Selbstverständlichkeit an, dass auch er seine Karriere aufs Spiel setzte. Und für was? Wegen einer Frau, die kein Interesse zeigte.