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Damals, bei den Besuchen bei Dr. Ulbrich, hatte ich noch keine Ahnung, dass die vermeintliche Erkältung mein Leben einmal völlig aus der Bahn werfen würde. Ich könnte die Frage, was ich in der Zeit zuvor gemacht habe, im Grunde mit drei Worten beantworten: Ich habe gelebt. Ich habe das gemacht, was alle tun. Ich bin meiner Ausbildung nachgegangen, hatte manchmal nach Feierabend ein paar Bier und freute mich auf die Wochenenden. Wenn mich jemand nach meinem befinden fragte, dann beteuerte ich, wie gut es mir ging und ich tat dies mit reinem Gewissen. In zwei Jahren hätte ich meine Lehrzeit absolviert. Direkt im Anschluss würde vermutlich als Facharbeiter in meinem Betrieb anfangen. Dann kämen die ersten guten Gehälter und ich könnte mich wohnlich verbessern – mindestens sechzig Quadratmeter für mich alleine, achtzig, wenn ich sie bis dahin zu teilen gedenke. Ich fing wieder an, Pläne zu machen. Ich hatte das, was alle tun, endlich auch für mich entdeckt und wollte nicht, dass sich daran etwas änderte.

Streng genommen macht es wenig Sinn, wenn ich an dieser Stelle ewig über meinen Alltag schwadroniere, wie er war oder wie er hätte sein können. Obwohl ich weiß, dass die folgende Episode die eigentliche Geschichte nicht voran treibt, komme ich nicht umhin, trotzdem von ihr zu erzählen – denn sie handelt von meinem früheren Leben. Neben all der Normalität, setzte ich mir das Ziel, hin und wieder auch mal aus dem Trott des Alltäglichen auszutreten. Ich glaubte in der Vergangenheit eine Menge versäumt zu haben und wollte dieses Loch mit einer Reihe von Erfahrungen stopfen, die dann hoffentlich unvergessen blieben, auf angenehme Art und Weise. Im folgenden Kapitel dreht es sich um eine Reise, von der ich mir solche Eindrücke erhoffte. Ich bestritt sie jedoch nicht allein, denn an meiner Seite befanden sich meine vier besten Freude: Andreas, Lars, Thomas und Carsten. Vier Menschen, von denen ich in jener Zeit noch glaubte, ich würde alles mit ihnen teilen und nie Geheimnisse vor ihnen haben wollen.

Warum sollte es anders sein?

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