Читать книгу Das Imkerwesen in Herzogenaurach - Erik Busch, Thomas Winkler - Страница 6
ОглавлениеWas tun die Bienen für Sie?
Wissen Sie welche Rolle Bienen in Ihrem Leben spielen?
Was leisten Bienen alles für Ihr Wohlergehen?
Lassen Sie uns gemeinsam genauer hinschauen.
Mögen Sie es süß?
„Wenn Du, lieber Leser, Deine Tasse Kaffee oder Tee mit Wohlbehagen schlürfst, oder Deinen Gaumen mit den oft kunstvoll bereiteten süßen Naschereien unserer Zuckerbäcker schmeichelst, fällt es Dir kaum ein, daran zu denken, dass es einst eine Zeit gab, wo man keinen Rohr-, Rüben- oder gar Kartoffelzucker kannte.“ 5
Früher gab es als Süßungsmittel nur Honig, süßen Wein und Fruchtmark. Honig war aber bei weitem am billigsten.
Später wurde Zucker vermehrt aus Rüben hergestellt. Dann übernahmen chemische Ersatzstoffe diese Funktion. Aber können diese die natürliche Süße auf die gleiche gesunde Weise erreichen?
Die Nähr- und Heilkräfte des Honigs waren schon früh bekannt. Milch und Honig galten im Mittelalter als erste Speise des Kindes; einige Tropfen wurden den Neugeborenen direkt nach der Taufe gegeben.
„In der ersten Zeit des Mittelalters galten bei unseren Voreltern Milch und Honig als die erste Speise des Kindes, und für eine heilige, daher sie in der ältesten christlichen Kirsche unmittelbar nach der Taufe angewendet wurden; und ein Tropfen dieser Flüssigkeiten sicherte dem Kind das Leben, wenn es nach einem aus dem rohen Heidentum stammenden Vaterrechte ausgesetzt werden sollte.“ 5
Die heilende Wirkung
Zur Rolle der Bienen in der Heilkunst wird an vielen Stellen berichtet.
Bitte konsultieren Sie vor Anwendung bitte den Hausarzt!
„Von Hippokrates stammt die Beobachtung, dass die Einnahme von Honig die Leistungskraft von Athleten steigert. Das Kittharz (Propolis) der Bienen erwähnt er als Heilmittel für Wunden und Geschwüre. Das von Honigbienen an Knospen und Wunden von Bäumen gewonnene Material soll auch im Mittelalter für medizinische Zwecke genutzt worden sein. Der griechische Name „pro polis“ bedeutet vor [der] Stadt und rührt daher, dass das Harz besonders in der Nähe des Fluglochs, also noch vor dem eigentlichen Bau gefunden wurde.“ 6
„In der Volksmedizin galt ein Bienenstich als heilsam für Gicht, eine Salbe aus Honig und pulverisierten Bienen sollte gegen Haarausfall helfen und eine Frau, die eine Biene aß, nicht schwanger werden (auch umgekehrt: unfruchtbare Frauen sollten Bienen verzehren, um schwanger zu werden). Auf Schwellungen infolge von Bienen- und anderen Insektenstichen sollte man kalten Stahl drücken.“ 6
„Der Gebrauch desselben in den Apotheken war so gemein, dass man kaum ein Pflaster fand, wozu es nicht genommen wurde.“ 7
Es gibt Rezepturen von Ärzten und Apothekern, die mehr als 200 Jahre alt sind und um Heilkräfte von Honig und Kittharz (Propolis) wussten. Ein Beispiel:
"§ 185. Für Geschwulst und allerley Zufälle ein treffliches Pflaster. Nimm Essig-Safft 4 Loth, Honig 5 Loth. Laß dieses miteinander sieden, dass es wohl dicke wird, thue darzu einen Dotter von einem ey, Gersten-Mehl, 3 Loth, Album graecum 2 Loth, lege dieses Pflaster bey Nacht auf, es vertreibt alle Geschwulst zu grosser Verwunderung." 8
Traditionell wird Bienenwachs in Medizin und Physiotherapie als Wärmepackung angewendet bei Husten, Erkältungen, Schmerzen der Muskeln und Gelenke. Von der Antike an fand Wachs auch als Arzneiträger in Wachssalben bzw. Wachspflastern (fachsprachlich auch Cerat, Ceratum bzw. cerotum) 9 sowie Wachspillen (cerotum rotundum, als Wachszäpfchen bzw. Wachspessar) 10 Verwendung. 11 12
Saufen wie die Götter
Ein weiteres wichtiges Bienenprodukt ist der Met, ein mit Naturhefe in Wasser vergorener Honig.
„Doch das Alles trat zurück vor der Verwandlung des Honigs in Met und Lebkuchen. Jedes deutsche Geschichtswerk wird Dich belehren, was unsere Vorfahren auf dieses süße Gebräu hielten. Es war Ihnen Götter- und Heldentrank, und im Sprichwort sagte man von ihm:
‚Innen Met und außen Öl, Stärkt den Leib und frischt die Seel‘.‘“ 5
„Wie bdeutend im Jahre 1050 die Metvorräte an der Oberelbe gewesen sein müssen, erhellet daraus, dass in Meißen aus Mangel an Wasser ein Feuer damit gelöscht werden konnte, das feindliche Völker angelegt hatten.“ 5
Nicht viel Ernte ohne Bienen
Wer außer Honig und Met auch pflanzliche Nahrung zu sich nimmt, dem sei bewusst: “Rund 80 Prozent aller heimischen Nutz- und Wildpflanzen werden von Bienen bestäubt. Bienen sichern so auch die Erträge in der Landwirtschaft und damit unsere Ernährung.“ 2
Ohne Bienenbestäubung geht es natürlich auch. Dazu folgendes Video:
QR-Code 2: Bestäubung per Hand