Читать книгу Das Imkereimuseum von Herzogenaurach und Umgebung - Erik Busch, Thomas Winkler - Страница 5
Оглавление1 Vorwort
Wir haben das Buch geschrieben, um anhand des Imkereimuseums in Herzogenaurach zu zeigen, wie Tradition und Innovation zur Lösung aktueller Herausforderungen genutzt werden können.
Die Ausgangslage dieses Themenkreises wird unter anderem durch folgende Aspekte definiert.
• Die Bienen leisten einen signifikanten Beitrag zur Bestäubung und damit zur Wirtschaftsleistung Europas (1) sowie Deutschlands im Allgemeinen und der lokalen bayrischen/ fränkischen Landwirtschaft im Speziellen.
• “Rund 80 Prozent aller heimischen Nutz- und Wildpflanzen werden von Bienen bestäubt. Bienen sichern so auch die Erträge in der Landwirtschaft und damit unsere Ernährung.“ (2)
• Die Anzahl der Bienenvölker hat von 1900 bis 2019 in Deutschland um mehr als 62% abgenommen.
• Der Altersdurchschnitt der Imker in Deutschland liegt bei 57 Jahren und damit 11 Jahre über dem bundesweiten Altersdurchschnitt der Bevölkerung von rund 46 Jahren.
• „Jugendliche und junge Erwachsene sind sich klar darüber, dass es um die Lebensgrundlagen und Zukunftsaussichten ihrer eigenen Generation geht. Über Einzelheiten und Zusammenhänge fühlen sie sich jedoch oft unzureichend informiert...“ (3)
Daher ist die Erhaltung der Bienen und des regionalen Imkerwesens von großer Bedeutung.
Die Tradition des Imkerwesens in Herzogenaurach und Umgebung geht auf das Zeidlerwesen zurück, das im Jahre 1002 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Damit sind die Nachfahren dieser Zeidler die ersten in der Erbfolge und haben nun die Chance, die aktuellen Herausforderungen zu meistern.
Klaus Becker
Die Exponate des Imkereimuseums - lokal Imkereckmuseum genannt -belegen eindrucksvoll, dass die Imkerei (in Herzogenaurach und Umgebung) von der regionalen Innovationskraft und den Fähigkeiten des lokalen Handwerks profitiert.
Daher ist es uns ein Anliegen, ein regionales Netzwerk zur multidisziplinären Entwicklung und Validierung von sozialen, wirtschaftlichen, technischen und ökologischen Lösungen für die vorliegenden Probleme sowie deren regionale und überregionale Implementierung zu schaffen.
Durch seine Praxisrelevanz eignet sich das Thema für das frühe Heranführen von Kindern und Jugendlichen an Umweltthemen durch die Ergänzung des stundenplangerechten Unterrichts mit lernvertiefenden Praxisangeboten.
Auch die von den Jugendlichen empfundene Informationslücke über Einzelheiten und Zusammenhänge kann so geschlossen werden und deren Motivation kann genutzt werden, um gemeinsam mit den imkerlichen Wissensträgern und Partnern die Kompetenz in der Region nachhaltig zu stärken.
Dies dient der Förderung von biotechnischen forschungsgestützten Innovationen in der Region und der Entwicklung innovativer Ansätze zur Beurteilung der Wirtschaftlichkeit von Imkereibetrieben unter besonderer Berücksichtigung sozialer und ökologischer Aspekte.
Das Imkereckmuseum ist mehr als ein Ort, wo ausrangierte Dinge verstauben. Beim genauen Hinschauen gibt es mehr zu sehen und zu erleben.
Wir hoffen, dass auch Sie Spaß daran haben, zu überlegen, wie die aktuelle Situation mit Bienensterben und Nachwuchsmangel bewältigt werden kann, um dem hiesigen Imkerwesen eine nachhaltig gute Zukunft zu geben.
Verstehen Sie daher dieses Buch bitte als Prolog für die Zukunft, denn wie schon Karl Talnop sagte:
“Ein Museum lebt nicht nur durch den Atem vergangener Zeiten, es ermöglicht auch die Konversation mit Gegenwart und Zukunft.”.
Erik Busch