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VI

Paul schrieb und schrieb. Die Müdigkeit kam nicht wieder, zu aufgeregt, zu begeistert war er von dem, was er in sein Word-Dokument zauberte. Das Notizbuch brauchte er so gut wie gar nicht, die Einzelheiten vom Tatort standen ihm in voller Klarheit vor Augen: Zu tief hatten sich ihm die Beteiligten eingeprägt, von der Hallstein über den sturzbesoffenen Fritz bis zu den Mädchen, deren hüllenloser Doppelakt allerdings die anderen Bilder immer wieder hartnäckig überdecken wollte.

Ob er’s doch noch mit der Lena machen sollte? Nach Abschluss des Berichts, dachte er, könnte man zur Erfrischung den erotischen Weckdienst übernehmen und es ihr wie selbstverständlich im Halbschlaf besorgen.

Den Karl anzurufen hatte jetzt, nach getaner Tatortarbeit, keinen Sinn mehr. Der hatte sich womöglich die Kante gegeben, lag in irgendeinem Münchner Rinnstein und schlief seinen Rausch aus. Oder er pennte daheim und hatte alle Telefone ausgeschaltet, er oder sein Bub, der sich womöglich mit ’ner Liebsten durch die vaterlose Nacht zu bumsen gedachte. Es fiel ihm schwer, sich das vorzustellen, wenn er sich das traurig-verschlafene Bübchen vor Augen führte, als welches er ihn, den Gusti, vor einem Vierteljahr auf der Dienststelle kennengelernt hatte.

Sieben eng beschriebene Seiten hatte Paul gegen Viertel nach vier fertig, druckte sie aus und überlas das Ganze nochmal auf Mängel hin. Das sollte schließlich nach Rosenheim an die Kripo gehen und nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Inhaltlich war alles vom Besten, den Ablauf der Begehung, seine Maßnahmen und die Ergebnisse der Zeugenbefragung hatte er gnadenlos präzise festgemeißelt. Sprachlich machte ihm allerdings zu schaffen, dass er partout nicht wusste, wann es das und wann dass heißen musste: Sobald er nach krampfhafter Überlegung ein das in ein dass oder, umgekehrt, ein dass in ein das geändert hatte, bekam er sofort seine Zweifel. So vertat er mit der Durchsicht eine glatte Stunde, nach der rund siebzig Prozent der das bzw. dass noch immer oder wieder verkehrt waren.

Es war kurz vor halb sechs geworden. So stolz war er inzwischen auf seinen Erstling von Mordermittlungsbericht geworden, dass er ihn nicht mehr bei sich behalten konnte: Die Lena musste ihn sich anhören, und zwar jetzt, sofort, ob sie wollte oder nicht!

Oder sollte er ihre Hörbereitschaft vorab nachhaltig auf erotischen Umwegen stimulieren? Sich zu ihr ins Bett und zwischen ihre Beine, abschließend seine wieder aufmüpfig gewordene Verhärtung ins Gröttchen zu schieben versuchen?

Er schlich, den Ausdruck in der Linken, ins Schlafzimmer, pirschte sich geräuschlos ans Bett und schob die Rechte unter die Decke, auf feinfühliger Suche nach was Rundem oder Halbrundem. Rasch stieß er, da die Lena wie gewohnt auf dem Bauch schlief, auf was Weiches unter Seidenspitzen. Die kannte er noch von vorhin, als sie kurz davor gewesen waren, entfernt zu werden, und womöglich verursachte das schöne Stoffröschen soeben eine unschöne Druckstelle über Lenas flaumigem Dreieck. Er erzeugte jetzt aber keinen wohligen Seufzer, sondern einen bäurischen Raunzer, den jeder als überdeutliche Zurückweisung aufgefasst hätte. Paul jedoch deutete ihn als Bitte um betriebsame Fortsetzung, die hinwieder bewirkte, dass die schlaftrunkene Lena garstig zu maulen anfing und ihm die begrapschte Pohälfte durch rasche Seitwärtsbewegung entzog.

Er entschloss sich zum Methodenwechsel, rüttelte mit einem aufgeregten »Lena, hör mal zu!« an ihrer Schulter und fing unvermittelt an vorzulesen.

Sie raunzte weitere zwei, drei Mal mit wachsendem Ärger und moserte abschließend, er solle mit dem saublöden Scheiß aufhören und sie in Ruhe lassen.

Paul begriff ’s noch immer nicht, ließ die Finger erneut nach dem entglittenen Weichgewebe graben und gab erst auf, als er lauten, richtig bösen Schimpf erntete: »Hör auf, du Superhirni! Wärst vorhin nicht einfach abgehauen!«

Wieder am Schreibtisch, überkam ihn die Sorge, in seinem Bericht könnten mancherlei Formulierungen stehen, die festhielten, was er alles verbockt und womit er womöglich gegen ein ganzes Sortiment von Dienstund Verfahrensvorschriften verstoßen hatte. Lieber Himmel! Den Tatort hatte er ohne Schutzkleidung betreten! Die Sissilissi-Geschichte, die ihm schon vor Ort schwere Bedenken verursacht hatte! Hätte er die Mädchen überhaupt befragen dürfen, ganz allein? Hätte er nicht abbrechen und davonlaufen müssen, als sie splitternackt in ihr Bettchen hüpften? Die Handys! Die hätte er, wie schon vermutet, gar nicht an sich nehmen dürfen, ohne richterlichen Beschluss! Und den Fritz! Hätte er den nicht über seine Rechte belehren müssen, bevor er ihm das Smartphone wegnahm? Andererseits: Wie hätte das denn ausgesehen? Er setzt sich vor ihm auf den Boden, fragt in Fritz’ Alkoholvergiftung hinein, ob er aus ermittlungstechnischen Gründen das Handy an sich nehmen dürfe, bekommt außer Gelalle und blödem Gekicher keine Antwort und hätte ihm also wegen fehlender Zustimmung das Smartphone lassen müssen! Es war allemal besser, dass die drei Handys jetzt hier auf seinem Schreibtisch lagen, nebeneinander, und wenn sie, wie anzunehmen, entsperrt waren: Warum nicht nachsehen, ganz ohne richterlichen Beschluss und rein informell, was sich mit und auf diesen Phones am vergangenen Abend, vielleicht auch den Tag über so alles getan hatte? An Schlaf war nicht mehr zu denken, hell war es auch schon. Bis er die Lena kurz nach sechs wecken musste, blieb noch genug Zeit für gründliche Recherche.

Emsig machte er sich daran, die letzten SMS und Verbindungsdaten durchzusehen und zu vergleichen, und nach einer knappen halben Stunde stand auf dem Bildschirm ein chronologisches Schema:

19.50 Anruf Georg bei Lissi (Inhalt vmtl., ob was fürs Essen fehlt)

19.52 SMS Lissi an Georg (»Olifenöhl is ale«)

19.57 Anruf der Eltern bei Fritz: nicht angenommen

21.53 Anruf Georg bei Jackie: nicht angenommen

21.54 SMS Georg an Jackie (»Brauchen dich mal wieder, komm ins fbs, sind auf dem Weg.«)

21.55 SMS Fritz an Gusti (»saufn im fbs kom rüba zur sesion«)

22.15 SMS Fritz an Jackie (»rür dich entlich und kom ins fbs!!«)

22.16 SMS Georg an Gusti (»Sind jetzt im fbs – melde Dich wenigstens!«)

22.19 SMS Gusti an Fritz und Georg (»schau grad n film keine lust streidet ja doch blos«)

22.22 SMS Jackie an Fritz (»ternaeres – no time tonight«)

Das alles hatte Paul in den Bericht eingefügt und druckte ihn nochmals aus. Einzig mit dem Begriff ternaeres konnte er nichts anfangen: Er verwechselte ihn mit Tertiär, was, wie er sich zu erinnern glaubte, irgendwas mit der Erdgeschichte zu tun hatte.

Wieder regten sich Zweifel, ob das, was er da gesammelt hatte, ohne Einverständnis der Handybesitzer juristisch überhaupt verwertbar war. Andererseits hatten Sissilissi das ihre… Himmel!, überkam’s ihn siedend heiß, die Sissi! Wie hatte er nur vergessen können, dass die sicher ihr eigenes Smartphone hatte, auch wenn die zwei sonst alles zusammen und gleichzeitig machten! Und dieses zweite hatten die noch immer bei sich und konnten nach Herzenslust dran herummanipulieren! Was für ein eklatantes Versäumnis! Jetzt konnte er sich was einfallen lassen, wie er an dieses zweite herankam! Allerdings hatte er auch die Computer der WG-Insassen vor Ort lassen müssen. Ob die der Erkennungsdienst kassiert hatte? Es war einfach zu lange her, dass er das ganze Verfahrenszeug in der Polizeischule gelernt hatte.

In ein paar Minuten musste er die Lena wecken und konnte sie gleich mal befragen.

Gefahr, dass er doch noch einnicken könnte, bestand nicht: Zu wirbelig ging’s in seinem Kopf zu, zu spannend war’s, was Karl und vor allem die Profikommissare von der Kripo in Rosenheim zu seiner brillanten Ermittlungsarbeit und seinem nicht weniger brillanten Bericht sagen würden.

Um nicht unbeschäftigt zu sein, machte er sich nochmals über die Smartphones her und sah die Speicher durch. Der einzige Name, der neben denen der vier WG-Mitglieder, Gustis und Jackies in allen dreien erschien, und das gehäuft, war Rosi. Der war bei der Befragung der Mädchen seltsamerweise nicht gefallen.

Einen entsprechenden Nachtrag brachte er in seiner Bericht-Datei unter. Dann ging er die Lena wecken.

Gut aufgelegt war sie nicht, als er sie stupste und ihr die Uhrzeit nannte. Immerhin reichte es zu einem knapp bemessenen, eher lustfreien Küsschen, das auch für ihn wenig Erregungspotential hatte, weil sie gestern im Quattro Fontane mit ihrem Antipasto di Mare merklich mehr an Knoblauch verzehrt hatte als er.

»Stell dir vor: Komm ich zum Tatort…«

»Was für ’n Tatort?«

Ihren Grant schob er auf die frühe Stunde. Unbedingt wollte er nun, wenn auch viel zu gehetzt, in zusammenhängender Rede berichten, was sich seit dem schmerzlichen Abbruch ihres fortgeschrittenen Liebestreibens ereignet hatte, kam aber zunächst nur bis zu seinem Eintreffen in der Schießstättstraße, weil sich die Lena wortlos ins Bad entzog und dort eine Weile saß. Währenddessen setzte er zwei Töpfe auf, fürs Teewasser und die Eier.

»Vier oder fünf Minuten, dein Ei?«, fragte er durch die Badtür, erhielt aber keine Antwort.

Nachdem sie endlich die Spülung bedient hatte, zweimal kurz hintereinander, hoffte er schon, mit seinen wichtigen Nachrichten fortfahren zu dürfen, hörte aber, wie unmittelbar danach die Dusche anging. Er schlich zurück in die Küche, um das, was der Kühlschrank hergab, aufzutischen, brühte den Tee und legte die Eier ins Wasser.

Wieder dauerte es eine gefühlte Ewigkeit, bis sie die Dusche abdrehte. Sofort wagte er’s, die Tür einen Spalt zu öffnen, um mit seinem Bericht fortzufahren, und kam immerhin bis zur Entdeckung der Hallstein. Jetzt begann der Fön zu lärmen – Zeit für ihn, den Tee in die Tassen zu gießen und die Eier abzuschrecken.

Abermals wartete er geduldig. Als Lena den Fön abschaltete, sprang er vom Tisch auf und war auch schon am Bad, fing mit der Schilderung der Hallstein an und hörte nach eineinhalb Sätzen wieder auf, weil das Haaretrocknen nur kurz unterbrochen und noch längst nicht beendet war.

Für eine ausgedehntere Erzählpassage – von der Unterhaltung mit der Hallstein bis zum Betreten des Mädchenzimmers – reichte es, als Lena sich mit den Requisiten ihres kleinen Notnecessaires schminkte. Ihrem Verhalten am Spiegel, das er durch die zur Hälfte geöffnete Tür verfolgte, konnte er aber nicht entnehmen, ob die Jungkollegin das alles überhaupt interessierte, zu lustlos und missgelaunt schaute sie drein.

Als sie den Lippenstift auftrug, berichtete er vom scharfen Verhör der Mädchen und wollte eben die Verfrachtung Fritzens ins Bett etwas farbiger als nötig ausgestalten, als Lena die Lippen aufeinander rieb, das verschlafene Gesicht für einen Moment sehr nah an den Spiegel schob und ein verhauchtes »Aha!« von sich gab.

Sie gingen gemeinsam zurück ins Schlafzimmer. Lena zog sich an, Paul erzählte nebenher von Alfred, den Erkennungsdienstlern und seiner Rückfahrt hierher. Aus seinem Blätterbündel vorzulesen versuchte er schon gar nicht mehr, obwohl er ständig damit herumwedelte.

Wieder gewährte ihm Lena ein übellauniges »Aha!« und begleitete ihn in die Küche, wo er hoffte, für seine ansehnlichen Frühstücksmühen ein kleines Lob einzuheimsen.

»Machst mir ’nen Espresso?«

Müde klang die Lena, sehr müde und schaute auf das Ei im Becher vor sich, als wolle sie vornüberkippen und gleich wieder einschlafen.

Paul warf die kleine Lavazza an, gab eine Kapsel ins Fach und drückte das Espresso-Symbol.

»Darf dich schon ein paar Dinge fragen, oder?« Sie gähnte das Ei an, machte dann aber einen ersten, wenn auch nicht geglückten Versuch, ihre angeborene Morgenmuffeligkeit wegzulächeln.

»Haste die Sissilissi gefragt, worüber sich die Jungs dauernd gezofft haben? War doch sicher ’n Mädl, was sonst!«

»Kann schon sein.« Paul hatte sofort das untrügliche Gefühl, was Entscheidendes versäumt zu haben. »Vielleicht… diese Rosi, die alle im Speicher hatten?«

Erstmals schaute Lena so, dass man aus ihren Augen eine gewisse geistige Aktivität, die dahinter stattfand, lesen konnte: »Anzunehmen. Und… woher hast du mitten in der Nacht die richterliche Verfügung gehabt, um die Handys konfiszieren zu dürfen?«

Das war, wie er sich selber schon zweimal zugegeben hatte, ein wunder Punkt bei seinen Maßnahmen. Er zuckte aber nur mit den Achseln und meinte: »Ging nicht anders! Und der Fritz…«

»…hat möglicherweise, wenn nicht gar wahrscheinlich, seinen Vollrausch nur simuliert: Schon drüber nachgedacht?«

Für blöd verkaufen wollte Paul sich auch nicht lassen und fing an, Fritz’ Zustand mit schmückenden Details auszumalen, nachdem er ihr das Espressotässchen hingestellt hatte. Mit einem Schwupp war’s leer. Wortlos schob sie’s zu Paul hinüber, was er richtig als »Nochmal dasselbe!« verstand.

»Also, wenn du gesehen hättest, wie der…«

»Ruf doch mal den Karl an, dass der nachher seinen Gusti mitbringt. Der steckt ja allem Anschein nach schwer in der Geschichte mit drin!«

Ihren eigenen Kopf hatte die Oberwieser Lena, das war in den paar Tagen, seit sie an der Hochwieler Dienststelle praktizierte, nicht nur ihm klar geworden. Als ihren Befehlsempfänger sah er sich trotzdem nicht, reichte ihr mit einem indignierten »Bitte!« sein Diensthandy und warf zum zweiten Mal die Lavazza an. Dass er den Karl die Nacht über schon ein halbdutzend Mal zu kontaktieren versucht hatte, musste die Aspirantin ja nicht wissen.

»Geht nicht ran, ich sprech’ ihm was auf die Mailbox! – Lena hier. Karl, hör mal! Wir hatten heut’ Nacht ’nen Mordfall…« ›Wir‹ ist gut!, dachte Paul. Ich schlag mir die Nacht um die Ohren, und sie spielt die an der Ermittlung entscheidend Beteiligte!

» …und dein Bub ist womöglich tangiert. Bring ihn doch bitte mit auf die Dienststelle, der Paul und ich haben ein paar Fragen.«

»Schöner hätt’ ich’s kaum sagen können.« Paul, geradezu säuselnd, wozu er auch noch ganz, ganz schöne Augen machte. Wer weiß: Es war erst sieben und für einen rasanten Quickie allemal noch Zeit! Eine Idee, die augenblicklich zerstob, als er in Lenas todmüde Augen sah.

»Haste diese Hallstein auch in den Kreis der Verdächtigen miteinbezogen?«

Paul wusste nicht, wie er auf diese absurde Idee hätte kommen sollen, fand es aber bei sorgfältiger Abwägung der Möglichkeiten gar nicht so abwegig, die Rechtsmedizinerhexe mit ins Visier zu nehmen: Sie war um einiges vor ihm am Tatort gewesen, und ihr Verhalten merkwürdig und undurchsichtig genug.

»Nach weiteren Bekannten und Freunden der WGler aus Studium und privatem Umfeld haste auch nicht gefragt? Am besten bestellen wir neben dem Gusti alle vier mal zu uns, den Jackie und diese Rosi auch. Und die Eltern von Georg…«

»…muss jemand verständigen, ja.«

Paul ärgerte es, dass sie wie ein ausgebuffter Kripoprofi aus irgendeiner Fernseh-Soko daherredete und auch noch in allem recht hatte.

»Außerdem wird man die Presse informieren müssen, wenn unser Reportagenfuzzi vom Pfaffenwinkler Boten, der Haberl Flocki, nicht schon dabei ist, den Tatort unsicher zu machen. Der hätt’ mir heut’ Nacht grad noch gefehlt!«

»Deinen Bericht: Haste den schon nach Rosenheim geschickt?«

Sie kippte den zweiten Espresso, sprang auf, weil Paul den Kopf schüttelte, ging ins Arbeitszimmer, setzte sich wortlos an den Computer und schlug die Bericht-Datei auf.

»Den schickste mal lieber noch nicht!«, empfahl sie kopfschüttelnd. »Ich schau’ ihn dir im Büro nochmal durch.«

Paul fiel nebenbei ein, dass es alles andere als nachlässig, vielmehr höchst weitsichtig von ihm gewesen war, Sissilissis zweites Smartphone nicht mitzunehmen: Die hatten in der WG keinen Festnetzanschluss, und mit einem Anruf auf Sissis Handy konnte er die beiden Mädchen samt Fritz mühelos einbestellen, die Nummer fand sich ja auf den beschlagnahmten Smartphones.

Zu Lenas letztem Satz nickte er. Dann wollte er wissen, ob sie eine Ahnung habe, was ternaeres bedeute, das finde sich in der SMS von diesem Jackie.

Erstmals heut’ Morgen lachte die Lena, wenn auch kurz und matt. Und während Paul sein Ei aufschlug und schlabberte und dazu ein leeres Brot nagte, versuchte ihm Lena den Unterschied von binärem und ternärem Computercode zu erklären, wusste aber auch viel zu wenig, im Grunde nur, dass die Russen Ende der Fünfzigerjahre mal mit einem einschlägigen Computer gerechnet hatten.

Nach Lenas Erläuterungen hatte Paul zwar Ei und Brot verspeist, konnte aber keinen Erkenntniszugewinn verbuchen, da er auch das Wenige nicht verstanden hatte.

»Is wohl Mathematiker, der Jackie«, schlussfolgerte Lena brillant. »Haste erfahren, was der Gusti studiert?«

»Pharmazie.«

Paul verräumte die Wurst, die unangetastet geblieben war. Das Geschirr ließ er stehen.

Dann machten sie sich auf den Weg.

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