Читать книгу Seemann, deine Heimat ist das Meer – Teil 1 - Ernst Steininger - Страница 6

Exposé

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Der vorliegende Lesestoff besteht aus einer etwas unorthodox zusammengestellten Mischung von persönlich Erlebtem und willkürlich Hinzugefügtem. Leitfaden ist die Erinnerung an meine erste Seefahrts-Dekade von 1957 bis 1968. Während dieses Zeitraumes diente ich als Junggrad und Vollmatrose ausschließlich auf Schiffen unter deutscher Flagge sowohl in der Kleinen als auch in der Großen Fahrt. Diese Schiffe bilden dann auch das Gerippe der Erzählungen. Geordnet nach den Eintragungen im Seefahrtsbuch stellt jedes Schiff ein Kapitel dar. Diese Vorgehensweise mag ja pedantisch sein, war mir aber doch sehr hilfreich beim Sortieren meiner Erinnerungen.

Nun ist es aber nicht so, dass der Alltag eines Matrosen, mal abgesehen vom Landgang, so besonders aufregend wäre. Im Grund gibt es da nicht viel zu erzählen – und immerzu nur von Kneipen, Saufgelagen und Beischläferinnen oder vom Seegang, schlechtem Wetter, sterbenslangweiligem Wachdienst zu schwadronieren – das ist dann doch auch nicht das Gelbe vom Ei! Deshalb ist dieses „typische Seemannsgarn“, das natürlich auch nicht fehlen darf, eingebunden in mehr oder weniger spektakuläre Berichte über die Seefahrt und über die Schicksale so mancher Schiffe.

Dabei gilt meine besondere Aufmerksamkeit den Seefahrern und Entdeckern zum Ende des Mittelalters, also den Pionieren der Neuzeit, die unser Wissen von der Welt grundlegend verändert haben. Piraten und Meuterer kommen aber auch nicht zu kurz. Dramatische Schiffskatastrophen dürfen natürlich auch nicht fehlen – wenn auch nicht gerade der Untergang der „TITANIC“. Selbst Kriegsschiffe und Seegefechte finden Beachtung, wenn es nach Meinung des Autors in den Rahmen passt. Und nicht zu vergessen: das rein seemännische Wissen und dessen Anwendung. Darüber aber zu entscheiden, was das Skript noch verträgt und was nicht, das ist die Crux mit meinen ausufernden, vielfach dem Internet entnommenen Geschichten…

Der Gedanke, der mich bewegte, mich überhaupt mit diesem Thema zu befassen, ist das kritiklose Übernehmen traditionellen Gedankenguts in Bezug auf die Seefahrt, ist das Vertuschen sogenannter Unglücksfälle und die damit verquickte Stellung der Kapitäne. Im Grunde geht es mir eigentlich darum, mit der immer noch nostalgisch verbrämten Figur des Kapitäns, der ja letztlich nur der verlängerte Arm des Reeders ist, endlich aufzuräumen. Zugleich ist es mir ein Anliegen, auf die Ursachen maritimer „Unglücksfälle“ hinzuweisen, die oft genug nur mit ungläubigem Kopfschütteln zur Kenntnis genommen werden können.

Was bleibt, ist die bange Frage: Gibt es in unserer Gesellschaft überhaupt noch ein Interesse an der inzwischen fast gänzlich ausgeflaggten deutschen Handelsschifffahrt? Gibt es noch Verlage, die sich dieses Themas überhaupt annehmen?

PS: Das Manuskript beinhaltet 16 Kapitel mit eingefügten Fotos plus Vor- und Nachwort und Glossar.

Zu meiner Person: Ich bin Jahrgang 1940 und lebe seit dem Jahr 2000 in Chemnitz / Sachsen. Geboren wurde ich in einem ländlichen Ort Oberösterreichs. Und so ward es mir auch nicht in die Wiege gelegt, Seemann zu werden. Um das durchzusetzen, brauchte es schon an Sturheit grenzenden Eigensinn und – Ausdauer. Dies – und das Hervorheben der maritimen Vergangenheit Österreichs – war mir das ganze 1. Kapitel wert…


Seemann, deine Heimat ist das Meer – Teil 1

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