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Steinformate vom Klosterformat, Reichsformat, Normal- und Dünnformat bis hin zu den großformatigen modernen Formaten

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Wann die Menschen begannen, Ziegel zum Hausbau zu verwenden, ist nicht mehr feststellbar und auch nicht wo. Sicher ist lediglich, dass die ersten Steinhäuser aus Bruchsteinen gefertigt wurden. Auch die Fertigung von Ziegeln aus getrocknetem Lehm für den Bau von Häusern begleitet den Menschen schon lange. Beide Materialien werden noch heute wie vor Tausenden von Jahren in manchen Teilen der Erde genutzt.

In der neueren Zeit und mit dem Aufkommen größerer Ansiedlungen wurde es notwendig, beim Hausbau eine Norm für Steine und Ziegel einzuführen, um den Bau rationeller gestalten zu können.

Die ältesten Normmaße für Steine entfallen vermutlich auf die sogenannten Klosterformate der Gotik. Allerdings waren diese Formate nicht wirklich einheitlich, sondern meist auf ein bestimmtes Bauwerk wie einen Dom abgestimmt.

Das Reichsformat wurde 1872 in Deutschland per Gesetz eingeführt und besagte, dass ein Ziegel 25 cm x 12 cm x 6,5 cm groß sein musste. Alle Hersteller waren verpflichtet, Steine in diesem Maß zu fertigen. Die Grundlage für dieses Maß war das Planungsmaß 1 Kubikmeter. Ein Kubikmeter Mauerwerk bestand inklusive 1 cm Fuge aus 400 Ziegeln im Reichsformat. Mit der späteren Einführung des metrischen Systems wurde auch das Reichsformat geändert und das sogenannte Normalformat kam dazu. Mit den Maßen des Normalformates, 24 x 11,5 x 7,1 cm, sowie einem Zentimeter Mörtelfuge ergibt sich eine Ziegelgrundfläche, die es erlaubt, alle Bauten in 1/8 Meter Einheiten aufzuteilen. Das oktametrische System gilt seitdem als Baurichtmaß und ist die Grundlage für weitere Normungen im Bauwesen.

Nach der seit 1955 geltenden DIN 4172 werden in Deutschland das Dünnformat (DF) sowie das Normalformat (NF) zur Zuordnung der Steinformate genutzt. Grundlage dieser Formate ist ein Modul auf der Basis von 12,5 cm.

Das kleinste Format sind hier 24 x 11,5 x 5,2 cm große Steine (1DF) und das größtmögliche Format beträgt 36,5 x 24 x 23,8 cm (12DF).

Auf dieser Basis wird auch das sogenannte Schichtenmaß errechnet. Das Schichtenmaß findet seine Anwendung auf der Baustelle und ist ein Hilfsmittel für den Maurer, um eine einheitliche Mauerhöhe zu erhalten. Da es bei den Mauersteinen der unterschiedlichen Hersteller immer kleine Abweichungen gibt, errechnet der Maurer das Schichtenmaß aus den zur Verfügung stehenden Mauersteinen und der angewendeten Fugendicke.

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