Читать книгу Bauen plus Wohnen - Erwin Hollecker - Страница 38
Dachformen, Walmdach, Satteldach, Schleppgaube, Trapezgaube, Ochsenauge, Traufe, Dachüberstand, Dachkasten, Sichtschalung...
ОглавлениеMit der Gründung von Siedlungen und Städten machten sich Baumeister und Bauherren auch immer wieder Gedanken über die Form der Dächer, unter denen Sie lebten und arbeiteten. Oft war die Gestaltung des Daches den örtlichen Bedingungen geschuldet und weniger architektonischen Zielen. Dass aber das Dach als solches immer wieder in den Fokus von Tüftlern und Erfindern rückt, beweist zum Beispiel das sogenannte Zollingerdach. Diese Dachkonstruktion ist frei von Stützbalken und trägt sich quasi selber. Der Nachteil des Zollingerdaches, deswegen wird es auch nicht mehr gebaut, sind die fatalen Folgen, wenn das Dach nicht regelmäßig kontrolliert und gepflegt wird. Es konnte bei auftretenden Fehlern einfach zusammenstürzen oder sehr schnell abbrennen.
Darum werden heute nach wie vor Dachkonstruktionen verwendet, die auf langen Dachbohlen basieren, die auch bei ungenügender Wartung eine lange Lebenszeit besitzen und auch Bränden aufgrund Ihrer Stärke besser widerstehen.
Im Laufe der Zeit entwickelten sich unterschiedliche Dachformen für Wohn- und Gewerbegebäude. Die Häufigste, weil einfachste, Konstruktion für Wohnhäuser ist das Sattel- oder Giebeldach. Dem folgt das Walmdach und auch das profane Flachdach. Ausgehend von Sattel- und Walmdach entwickelten sich davon abgeleitete Dachformen wie das Fußwalmdach, das Schopfwalmdach, das Schleppdach und auch das Zeltdach.
Alle diese Dachkonstruktionen besitzen bestimmte Eigenschaften, um die auftretenden Kräfte und Gewichte durch die Dachhaut und auch zum Beispiel von Schneelasten so zu verteilen und abzuleiten, dass es zu keinem Schaden kommt. Das hört sich einfacher an, als es ist, denn am Dach können sehr unterschiedliche, schnell wechselnde Kräfte auftreten.
Waren Dachstühle früher meist nur Aufbewahrungsorte für Möbel und anderes gerade nicht benötigte im Haushalt, so wird dieser Raum immer mehr schon in der Neubauplanung als Wohnfläche eingeplant. Entsprechend werden dafür auch Fenster benötigt. So wie es unterschiedliche Dachformen gibt, so sind auch unterschiedliche Dachfenster im Laufe der Zeit entwickelt worden. Meist der Dachform angepasst. Diese Dachgauben genannten Fenster sind eine eigenständige Konstruktion im Dachstuhl und je nach Ausführung recht aufwendig. Eine sehr schöne Form der Dachgaube ist das Ochsenauge oder Fledermausgaube. Durch die geschwungene Form des Gaubendachs wirkt das meist halbrunde dazugehörende Fenster sehr elegant. Ansonsten ist so gut wie jede geometrische Form als Dachgaube vertreten. Den Hauptbestandteil machen dabei die unterschiedlichen Formen der Schleppgaube aus.
Eine Besonderheit ist der Dacherker oder auch Zwerchhaus, der quer zum Hauptdach verbaut ist. Ein Dacherker kann sogar zweigeschossig sein, bleibt aber unter der Firsthöhe des Hauptdaches.