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Moses 4, Numeri - Mirjams Strafe

Nach einem Disput zwischen Mirjam, Aaron und Moses wird Mirjam von Gott mit Aussatz bestraft. Es dreht sich um den Vorwurf an Moses, er habe eine Mohrin geheiratet.

Moses Frau, Zipora, eine Mohrin?

Aaron und seine Schwester Mirjam stellen Moses zur Rede, weil er die Midianiterin Zipora, hier als eine Mohrin bezeichnet, zur Frau genommen hat. Außerdem sind sie eifersüchtig, weil Gott allein zu Moses spricht und nicht zu ihnen.

4. Mose 12:1 Und Mirjam und Aaron redeten wider Mose um seines Weibes willen, der Mohrin, die er genommen hatte, darum daß er eine Mohrin zum Weibe genommen hatte, 4. Mose 12:2 und sprachen: Redet denn der HErr allein durch Mose? Redet er nicht auch durch uns? Und der HErr hörete es. 4. Mose 12:3 Aber Mose war ein sehr geplagter Mensch über alle Menschen auf Erden.

Dass eine Midianiterin eine Mohrin sein soll, ist nicht nachvollziehbar. Das Land Midian lag im heutigen Saudi-Arabien am Golf von Akaba. Dort gibt es bei den Einheimischen keine Mohren. Midianiter und Ägypter haben die gleiche Hautfarbe. Carl Günther Ludovici (eigentlich Ludewig, 1707-1778), ein deutscher Theologe, Philosoph, Lexikograf und Wirtschaftswissenschaftler schließt in seinem Universallexikon nicht aus, dass damals der Begriff Mohrin bei den Israeliten möglicherweise ein Schimpfwort gewesen sei.

Sehr bezeichnend ist hier die Aussage in Vers 2, denn hier wird erneut deutlich, dass der einzige Mensch mit Kontakt zu Gott Moses ist. Auch der Hohepriester Aaron hat keinen direkten Kontakt. Auf diese Weise können die Autoren der Mosesbücher durch die Figur Moses ein beliebiges Gottesbild ganz nach ihren Plänen entwerfen und pflegen.

In den Disput in Vers 1 und 2 schaltet sich Gott direkt ein. Er schickt die Drei zur Stiftshütte, kommt in der Wolkensäule in die Tür und ruft Aaron und Mirjam. Von wo aus beide hinaus gehen, wird nicht erläutert. Sicher ist, dass Mirjam die Hütte in der Stiftshütte, also das Heiligste, nicht betreten darf. Der Text ist hier unscharf und wahrscheinlich, die Örtlichkeiten und Bewegungsrichtungen betreffend, fehlerhaft übersetzt.

4. Mose 12:4 Und plötzlich sprach der HErr zu Mose und zu Aaron und zu Mirjam: Gehet heraus, ihr drei, zu der Hütte des Stifts! Und sie gingen alle drei heraus. 4. Mose 12:5 Da kam der HErr hernieder in der Wolkensäule und trat in der Hütte Tür und rief Aaron und Mirjam; und die beiden gingen hinaus.

Die fundamentale Aussage über den Dialog mit Gott

Die folgenden Verse geben einen extrem wichtigen Einblick in die Art und Weise, wie sich Gott mit Menschen verständigt. Seinen Propheten will er sich mit einer Erscheinung oder in einem Traum mitteilen, also nie im Dialog von Gott zu Mensch. Im Gegensatz dazu redet er mit Moses direkt, und Moses kann ihn in seiner Gestalt sehen.

4. Mose 12:6 Und er sprach: Höret meine Worte! Ist jemand unter euch ein Prophet des HErrn, dem will ich mich kundmachen in einem Gesicht, oder will mit ihm reden in einem Traum. 4. Mose 12:7 Aber nicht also mein Knecht Mose, der in meinem ganzen Hause treu ist. 4. Mose 12:8 Mündlich rede ich mit ihm, und er siehet den HErrn in seiner Gestalt, nicht durch dunkle Worte oder Gleichnis. Warum habt ihr euch denn nicht gefürchtet, wider meinen Knecht Mose zu reden?

Gott hält Aaron und Mirjam vor, gegen seinen Knecht Moses anzugehen. Er wird zornig und verschwindet. Mirjam wird auf der Stelle von weißem Aussatz befallen. Es ist die Frage zu stellen, warum nur Mirjam bestraft wird, und nicht auch Aaron. Das ist eine von unzähligen Ungereimtheiten.

Aaron wendet sich an Moses und bereut seine und Mirjams Anschuldigungen. Er bittet Moses um Mirjams Heilung. Der wendet sich an Gott. Das Ergebnis ist, dass Mirjam für sieben Tage weggesperrt werden muss. In dieser Zeit können die Israeliten nicht weiterziehen.

4. Mose 12:9 Und der Zorn des HErrn ergrimmete über sie und wandte sich weg. 4. Mose 12:10 Dazu die Wolke wich auch von der Hütte. Und siehe, da war Mirjam aussätzig wie der Schnee. Und Aaron wandte sich zu Mirjam und wird gewahr, daß sie aussätzig ist, 4. Mose 12:11 und sprach zu Mose: Ach, mein Herr, laß die Sünde nicht auf uns bleiben, damit wir närrisch getan und uns versündiget haben, 4. Mose 12:12 daß diese nicht sei wie ein Totes, das von seiner Mutter Leib kommt; es hat schon die Hälfte ihres Fleisches gefressen. 4. Mose 12:13 Mose aber schrie zu dem HErrn und sprach: Ach GOtt, heile sie! 4. Mose 12:14 Der HErr sprach zu Mose: Wenn ihr Vater ihr ins Angesicht gespeiet hätte, sollte sie nicht sieben Tage sich schämen? Laß sie verschließen sieben Tage außer dem Lager, danach laß sie wieder aufnehmen. 4. Mose 12:15 Also ward Mirjam sieben Tage verschlossen außer dem Lager. Und das Volk zog nicht fürder, bis Mirjam aufgenommen ward.

Gott nimmt diese Haltung allein wegen des verbalen Angriffs auf Moses ein. Nach Ablauf der sieben Tage brechen die Israeliten auf und ziehen in die Wüste Paran.

4. Mose 12:16 Danach zog das Volk von Hazeroth und lagerte sich in die Wüste Paran.

Die Wüste Paran liegt in Richtung der heutigen Negev und gilt als Wildnis. Nach 1. Mose 21:8-21 ist sie der Zufluchtsort von Abrahams Magd Hagar und deren Sohn Ismael.

Vernichtung statt Integration

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