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Vorwort zum Teil 3

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Das Buch Numeri beschreibt vorrangig den Zug der Israeliten durch die Wüste. Dabei treten parabelhafte Geschichten auf. Die Episoden beginnen mit der Unzufriedenheit des Volkes mit einer gegebenen Situation. Daraufhin spricht Moses mit Gott, und der schafft durch Moses Abhilfe. Jede dieser Geschichten hat zum Ziel eine göttliche Wundertat darzustellen.

Bei genauem Hinsehen zeigt sich aber das Gegenteil. Angeblich führt Gott den Zug der Israeliten durch einen Engel, der mit einer Fackel voranschreitet. Wenn also mehrfach unerwartete Probleme auftreten, muss man von einem Führungsversagen ausgehen. Ein Allwissender hätte vorausschauender handeln können und müssen.

Einige Exegeten behaupten, diese Episoden seien Prüfungen für den Grad der Gottesfurcht der Israeliten gewesen. Dieses Argument bedeutet automatisch, dass der Allwissende die Gesinnung seines auserwählten Volkes erst kennenlernen musste, also nicht gekannt hat, und demzufolge nicht allwissend sein kann. Der wenig durchdachte indoktrinierte Rettungsversuch berührt peinlich.

Wegen Zaghaftigkeit und mangelndem Gottvertrauen wird das gesamte Volk zu einem 40-jährigen Irrgang durch die Wüste bestraft. An mehreren Stellen im Text zeigt sich aber, dass diese Verbannung nachträglich eingefügt wurde, denn Moses wendet sich bei seinen Abschlussreden im Deuteronomium an diejenigen, welche die Wunder in Ägypten und während des Wüstenzugs gesehen haben. Aber die sind alle bereits tot. Der Sinn der Verbannung bestand darin, dass alle Zauderer, also das gesamte Volk mit zwei Ausnahmen, nicht nach Kanaan einwandern dürfen und vorher sterben müssen. Die Mosesreden finden unmittelbar vor dem Betreten von Kanaan statt. Demzufolge kann der gesamte Ablauf so nicht stattgefunden haben.

Die Volkszählungen und einige Rituale zeigen, dass das gesamte Mengengerüst nicht korrekt sein kann. Die Wachstumsraten können nicht zutreffen. Moses ist der Urenkel von Levi, der mit seinem Vater Jakob und seinen Brüdern nach Ägypten einwanderte. Der gesamte Grundstock der Israeliten betrug zu diesem Zeitpunkt 70 Personen. Innerhalb von 430 Jahren sollen diese 70 Personen in drei Generationen auf 600.000 Männer plus Familien angewachsen sein. Das zu glauben, erfordert - vorsichtig ausgedrückt - eine enorme Fantasie.

Auch an anderen Stellen zeigen sich die Schwächen der Zahlenmodelle. Die Marschzeiten, die Verpflegung mit Manna und Wachteln, die Versorgung mit Trinkwasser und andere Beispiele belegen, dass entweder die Zahlen, oder die damit verbundenen Geschichten nicht zutreffen können.

Mit gesundem Menschenverstand gelesen, entpuppt sich ein Text nach dem anderen als Legende. Den Charakter eines Geschichtsbuchs haben die Mosesbücher nicht, sie sind nur Geschichtenbücher.

Wie in den vorangegangenen Teilen der Trilogie werden auch hier die Originaltexte der Luther-Bibel von 1545 verwendet. Die hat von allen bisherigen deutschsprachigen Versionen am längsten die religiöse Denkwelt beeinflusst, auch wenn sie ein paar Übersetzungsfehler enthält. Diese Texte sind über Jahrhunderte Grundlage für unzählige Bücher, Exegesen, Schriften und Dogmen gewesen.

Das hier im Buch vorgenommene Zitieren der Bibelstellen macht für den Skeptiker das parallele Nachlesen in der Bibel hinfällig und entzieht gleichzeitig der oft gebrauchten Schutzformulierung, das stehe so nicht in der Bibel, rein sachlich die Basis.

Im Sommer 2019, der Autor.

Vernichtung statt Integration

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