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Die Nacht

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Es zischte, flüsterte, schlurfte, raschelte - ein gedämpfter Schrei, ein Versuch, Atem zu holen, erstickt oder unterdrückt. - Schatten spielten fangen. An den Wänden sah es wie ein bedrohliches Figurenspiel aus mit all diesen dunklen Umrissen.

Und sein Gesicht war leblos, die Augen leer.

Es zischte, flüsterte, schritt, raschelte - erneut - ein kurzes Wehklagen, verweht im Wind der Nacht und wieder diese Schatten wie Arme von toten Bäumen.

Und ihr Gesicht war leblos, die Augen starr.

Oh nein, nicht schon wieder!

Und doch: ein Huschen, Schlurfen, Stehenbleiben, das Klagen einer Türe - ein Weinen - Stille. Und sie lag da wie weggeworfen, weil sie zerbrochen, hässlich und nutzlos geworden war. Alt?

Immer wieder nahm die Nacht jemanden mit sich. Dabei wirkte das Haus weder unheimlich noch böse. In den Mauern schien nichts zu lauern. Es war ein freundliches Haus, in dem sich alle bemühten, ihre Arbeit ernst zu nehmen. Es war einmal ein Herrschaftshaus gewesen. Die Stimmen darin waren professionell, die Arbeit schwer, die Bewohner nicht einfach. Ein Haus für alte Menschen mit Wohnungen und Zimmern, je nach Selbständigkeitsgrad und finanziellen Mitteln. Es war nicht das schlechteste solcher Häuser. Manchmal waren sie zu wenige, weil die Finanzen nicht reichten und immer wieder umstrukturiert werden musste. Die Wirtschaftslage erlaubte keine großen Sprünge und genug Beschäftigte. Das machte das Leben für diese Wenigen schwierig. Dennoch meinten es die meisten in diesem Haus gut. Nur … ab und zu …

Es zischte, flüsterte, raschelte … hustete …

„Psst, leise, sonst weckst du jemanden.“

„Alle schlafen.“

„Sie haben einen leichten Schlaf.“

*Heute wird einer einen tiefen Schlaf haben und sich ausruhen können und …“

„Psst, wir sind da.“

… ein leises Klagen … Schatten … Stille.

MarChip und die kleine Berthe

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