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Glurns, das kleinste STÄDTCHEN TIROLS

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Mittelalter erleben – zumindest für einen Augenblick

Glurns gilt als das kleinste Städtchen Tirols, gerade mal so groß wie ein Dutzend Fußballfelder ist das mauerumgürtete Viereck: ein Stück Spätmittelalter, nach den Brandschatzungen der Graubündner im Schwabenkrieg (1499) entstanden. Viel hat sich seither nicht verändert, sieht man einmal von den Autos ab. Sie zwängen sich durch die schmalen Stadttore, belegen jede noch so kleine Parklücke. Das raubt dem Ensemble seinen herrlich verstaubten Charme. Dabei verbirgt sich hinter dem Mauerring mit seinen sieben Türmen und den drei Toren viel Sehenswertes: der krummste Laubengang im Land, der schmucke Stadtplatz, drei Hotels aus der »guten alten Zeit«, ein paar verwilderte Hinterhöfe, die erst jüngst restaurierte Mühle und zwei kleine Museen. Eines ist dem unvergessenen Karikaturisten Paul Flora (1922–2009) gewidmet, der mit spitzer Feder so manchen Missstand aufspießte. Obwohl er mit seiner Familie bereits als Bub nach Innsbruck übersiedelte, blieb er seinem Geburtsort zeitlebens verbunden.

Es ist Glurns und seinen 700 Einwohnern zu wünschen, dass der Ort bald einmal von all dem Blech auf Rädern befreit wird, seit mehr als 20 Jahren wird schon darum gestritten. Bis es dann vielleicht so weit ist, hilft nur eines: ganz früh aus den Federn und im Licht der noch tief stehenden Sonne einen Spaziergang unternehmen. Mir sind dabei beim Gang zwischen den alten Mauern ein paar Fußgänger, ein ratternder Bulldog und drei Autos begegnet. Die Luft war frisch, ein paar Vögel zwitscherten, eine Katze war unterwegs zur Mäusejagd.

Apropos Mäuse: Fragen Sie in der Bäckerei Riedl (Malserstraße 11), was es auf sich hat mit den schokosüßen Mäusen, die man dort kaufen kann.




Paul-Flora-Museum im Kirchtorturm von Glurns, Öffnungszeiten auf www.glurns.eu

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