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48 Serpentinen ZUM GIPFEL

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Der Mythos Stilfser Joch, ein perfektes Kurvenspektakel

Jeder Sport hat seine Mythen: Wimbledon, die Nordwand des Eigers, die Tour de France. Als ein Highlight der fast vierwöchigen Schinderei auf den Straßen Frankreichs gilt der Anstieg zur Alpe d’Huez mit seinen 24 Serpentinen – alle nummeriert und nach Siegern vergangener Jahre benannt. Möglicherweise noch einen Tick berühmter bei Radsportfans ist das Stilfser Joch, mit 2757 Metern Scheitelhöhe einer der höchsten Alpenpässe überhaupt. Da quälen sich dann mehr oder weniger gut trainierte Freizeitsportler durch die 48 Serpentinen, mal links-, dann wieder rechtsherum. Die Linkskurven sind etwas angenehmer, weil man da außen fährt, die Steigung wenigstens für ein halbes Dutzend Pedaltritte geringer ist. Längere Flachstücke bietet die Straße des Signore Donegani aus Brescia nicht. Der Ingenieur und Bauleiter am Stilfser Joch wurde übrigens später in den Adelsstand erhoben: Nobile dello Stelvio.

Bei der Franzenshöhe kommt das Ziel – endlich! – in Sicht. Du schaltest einen Gang zurück, gehst kurz aus dem Sattel, suchst einen gleichmäßigen Rhythmus. Ein Schluck aus dem Bidon, ein Blick hinauf in die finale Mauer zum Pass, auf die letzten zwanzig Serpentinen. Jetzt nur nicht nachlassen, auch wenn die Beine schon schwer werden. Kaum ein Blick gilt der grandiosen Eis- und Felskulisse, mit dem schneeweißen Dach des Ortlers. Ganz langsam nur rückt die Scheitelhöhe näher, du wischt dir den Schweiß aus den Augenwinkeln, mobilisierst die letzten Kräfte. Noch eine Kurve, dann Autos am Straßenrand, das Schild: Passo dello Stelvio. Geschafft.

Was für ein Glücksmoment! Die ganze Schinderei wie weggeblasen, vergessen: pures Glück. Du lässt es auslaufen, fühlst dich wie ein Sieger. Bist du auch.



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