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1.2 Wikipedia als Diskussionsgegenstand

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In den mittlerweile 17 Jahren ihrer Geschichte ist und war die Wikipedia immer wieder Gegenstand gesamtgesellschaftlich geführter Debatten. Besonders gut lässt sich die mediale Berichterstattung zur Wikipedia in Zeitungen, im Radio und im Fernsehen rekonstruieren. Dies gelingt der Wikipedia-Gemeinschaft eindrucksvoll auf einer eigens eingerichteten Seite des Wikipedia-Projekts unter dem Titel „Pressespiegel“ (Wikipedia 2018: Pressespiegel). Dieser Pressespiegel wird durch Wikipedia-Autoren erstellt und erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Deutlich wird über diese Zusammenschau dennoch, dass das mediale Interesse an Wikipedia nach wie vor ungebrochen ist. Berichteten anfangs eher besonders netzaffine Medien, finden sich mittlerweile monatlich Berichte zu unterschiedlichsten Aspekten der Wikipedia in Qualitätszeitungen wieder.

Im Wikipedia-Pressespiegel werden Beiträge zur Wikipedia in deutschsprachigen Medien aufgeführt. Der Pressespiegel ist unter dem folgenden Link zu finden: https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Pressespiegel.

In den ersten Jahren der Wikipedia-Geschichte (2002/2003) dominierte in der medialen Berichterstattung die Präsentation des Formats einer kollaborativ erstellten Online-Enzyklopädie. Titel der Medienbeiträge gaben auch Auskunft über die ersten Erfolge der Wikipedia gemessen an deren Artikelzahlen, wie etwa „Online-Enzyklopädie Wikipedia mit mehr als 200000 Artikeln“.1 Thematisiert wurde in der frühen Phase die Offenheit der Wikipedia und die Möglichkeit aller Internetnutzer die Enzyklopädie zu editieren.

Ab 2005 weist der Pressespiegel dann einige negative Meldungen auf, in denen Journalisten Überforderungsdiagnosen stellten. Manche Aspekte der Wikipedia werden in medialen Diskursen ambivalent diskutiert: So heißt es am 28. Mai 2005 im Focus noch „Die Reaktionsgeschwindigkeit ist Wikipedias Trumpf – Schon am Abend der Papstwahl erschien in der freien Enzyklopädie ein umfangreicher Eintrag über den neuen Heiligen Vater“.2 Während hier noch die Aktualität der Wikipedia gelobt wird, werden zu einem späteren Zeitpunkt des Jahres – wiederum im Focus – inhaltliche Mängel kritisiert: „Lexikon mit Lücken. Die Web-Enzyklopädie Wikipedia, unter Manipulationen und Fehlern leidend, ringt um ihr gutes Image“.3 Ein wiederkehrendes Thema ist in den Medien auch die Finanzierung der Wikipedia: 2014 betitelt die Frankfurter Allgemeine Zeitung einen Beitrag wie folgt: „Spendenwunder Wikipedia. Warum das Online-Lexikon so erfolgreich Geld einwirbt“.4 Nur zwei Jahre später heißt es dort abwertend: „Alle Jahre wieder bittet Wikipedia um Spenden. Aber was passiert mit dem Geld eigentlich genau?“5

Die Beispiele zeigen, dass sich die anhaltende mediale Auseinandersetzung mit der Online-Enzyklopädie insbesondere auf deren innovative Aspekte fokussiert: Es geht immer wieder um die kollaborative Natur der Wikipedia, die von vielen Autoren ehrenamtlich erstellt wird. Auch die Finanzierung durch zahlreiche (z.T. kleine) Geldsummen vieler Spender (Crowdfunding) führt zu umfangreichen Kontroversen in den Medien.

Digitale Diskurse und Wikipedia

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