Читать книгу Das Geheimnis der Lukaskinder - Eva Markert - Страница 4
ОглавлениеJulian gibt ein bisschen an
„Ich bin doch noch sooo müde!“
Alena zerrte einen verschlafenen Jungen mit wirren roten Locken hinter sich her.
„Weißt du nicht, dass du heute dran gewesen wärst mit Abräumen?“, fuhr Mona ihn an.
„Tatsächlich?“ Ihr Bruder gähnte, schnappte sich ein Hörnchen und ging damit ans Fenster.
Die Amsel stolzierte noch immer durch das Gras.
„O je! Die Katze kommt“, murmelte er geistesabwesend.
„Was?“ Mona riss erschrocken das Fenster auf und lehnte sich hinaus. „Ich sehe keine Katze.“
„Sie versteckt sich noch“, antwortete Julian. „Gleich kriecht sie unter den Sträuchern hervor.“
„Fängt sie den Vogel?“, fragte Mona bange.
„Da ist sie schon.“ Julian zeigte auf eine schwarze Katze, die unter einem Busch hervorlauerte.
„Wir müssen den Vogel verscheuchen!“ Die beiden Mädchen klatschten in die Hände.
„Keine Panik“, beruhigte Julian seine Schwestern. „Sie kriegt ihn sowieso nicht.“
Munter hüpfte die Amsel auf den Busch zu. Die Katze presste sich flach gegen den Boden und setzte zum Sprung an. Genau in diesem Augenblick flog der Vogel davon.
„Puh! Das war knapp!“ Mona schüttelte ihre Hand aus.
Julian grinste und biss wieder in sein Hörnchen. „Was regt ihr euch so auf?“, nuschelte er mit vollem Mund. „Ich habe euch doch gesagt, dass nichts passiert. Und wie ihr wisst, habe ich immer Recht.“
Mona schnaufte durch die Nase. „Gib bloß nicht so an, nur weil du zehn Minuten in die Zukunft sehen kannst. Und außerdem krümelst du.“
„Na und?“ Wieder grinste Julian. „Du bist heute dran mit Fegen.“ Er zeigte auf den Plan an der Küchenschranktür.
„Müssen wir eigentlich immer tun, was auf diesem dämlichen Blatt steht?“, maulte Mona. „Was macht das schon, wenn mal ein paar Krümel auf dem Boden herumliegen?“
„Finde ich auch.“
Alena runzelte die Stirn. „Ihr wisst doch, dass bei uns immer alles tipptopp sein muss. Wenn Frau Mullhaupt …“
„Diese Mullhaupt kann mich mal“, knurrte Mona.
„Mich auch!“ Trotzdem bückte sich Julian und las die größten Krümel auf.
„Lieber Himmel!“, rief Alena. „Schon halb acht! Jetzt aber schnell!“
„Nur keine Panik!“ Julian nahm sich in aller Seelenruhe noch ein Hörnchen und biss hinein. „Wir schaffen es dicke. Der Bus hat nämlich Verspätung.“
„Macht euch trotzdem auf den Weg“, sagte Alena. „Sicher ist sicher. Und denkt immer dran: Benehmt euch. Und seid vorsichtig! Passt auf, dass niemand hinter euer Geheimnis kommt!“
Mona warf ihrem Bruder einen Blick zu.
Der nickte heftig und flüsterte ihr ins Ohr: „Das denke ich auch: Jeden Morgen dieselbe Leier.“