Читать книгу Das Geheimnis der Lukaskinder - Eva Markert - Страница 7
ОглавлениеNicht verzagen, Julian fragen
Große Pause. Die 3 b rannte johlend auf den Schulhof.
„Kommst du am Samstag zu mir, Fußball gucken?“, fragte Julian seinen Freund Niklas.
„Klar!“
Konstantin kam vorbei.
„He, gib mal deinen Ball!“, schrie Niklas.
„Okay!“ Der kramte in der Anoraktasche und warf Julian einen gelben Tennisball zu. „Du bist wieder Torwart.“
Julian Lukas war immer der Torwart. Ein unglaublich guter, vor allem bei Elfmetern. Es war, als wüsste er vorher, wohin der Ball fliegen würde.
„Wartet mal!“, befahl Konstantin.
Wie immer taten alle, was er sagte. Vielleicht, weil er der größte und stärkste Junge in der Klasse war.
Konstantin wandte sich an Julian. „Was meinst du, schreibt der Kaiser gleich den Mathetest oder nicht?“
„Weiß ich noch nicht. Frag mich gleich noch mal.“
„Wieso erst gleich?“, wollte Patrick wissen.
Julian antwortete nicht, schoss den Ball ab und rannte ins Tor. Über dem Spiel vergaßen sie erst mal den Test.
Kurz vor dem Schellen fing Konstantin wieder an: „Was ist denn nun mit dem Mathetest?“
Julian starrte in die Ferne, wie immer, wenn er über solche Fragen nachdachte. „Nee“, sagte er, „wir schreiben keinen.“
„Super! - Ein Glück! - Ich hab sowieso nix kapiert!“, riefen alle durcheinander.
Auf der Treppe begegnete ihnen der Mathelehrer.
„Beeilt euch“, sagte er. „Wir schreiben gleich einen Test. Und ich hoffe, er wird besser ausfallen als der vorige.“
Vor Schreck blieben alle stehen.
„Was hast du uns da für einen Quatsch erzählt?“, schnauzte Konstantin Julian an, als der Kaiser weitergegangen war.
„Ihr könnt mir glauben: Wir schreiben keinen Test“, wiederholte Julian.
„Spinnst du?“ Frederic schlug sich mehrmals mit der Hand vor die Stirn. „Hast du nicht gehört, was der Kaiser gerade gesagt hat?“
Konstantin blickte ihn von oben bis unten an. „Ich glaube dir nie wieder auch nur ein Wort.“
Die anderen murmelten zustimmend.
„Ihr werdet ja sehen“, schrie Julian und stürmte davon.
Es gongte, aber der Kaiser tauchte nicht auf. Dabei war er sonst immer so pünktlich!
Als er endlich erschien, standen seine Haare wirr vom Kopf ab. „Ich verstehe das nicht“, murmelte er. „Ich kann die Arbeitsblätter nicht finden. Anscheinend habe ich sie zu Hause vergessen!“ Er ließ sich auf den Stuhl am Pult fallen. „Wir müssen den Test auf morgen verschieben.“
Julian drehte sich um und schaute Konstantin, der hinter ihm saß, triumphierend an. „Nicht verzagen, Julian fragen“, zischte er ihm zu.
Konstantin erwiderte nichts und guckte an ihm vorbei.
„Woher hast du das gewusst?“, flüsterte Niklas.
Julian zuckte die Schultern. Alena hatte gesagt, dass er selbst seinem besten Freund nichts verraten dürfte.