Читать книгу Ticky lernt die Erde kennen - Eva Markert - Страница 4
Die Wolke Adala
ОглавлениеEines Abends sah Ticky tief unter sich eine Wolke, die ihm sofort auffiel. Sie war strahlend weiß, besonders groß, und sie hatte einen ausgefransten Rand. Behäbig segelte sie geradewegs auf ihn zu.
Als sie nahe genug herangekommen war, atmete Ticky tief durch, kniff die Augen zu und sprang. Weich landete er in flauschiger Wolkenwatte.
„Komm sofort zurück!“, schrien Plutolo und Saturno, die ihn aus der Ferne beobachteten.
Ticky tat, als hätte er nichts gehört.
„Das melden wir dem Mond!“
Darüber machte sich Ticky keine Sorgen. Die beiden taten oft sehr streng, doch er wusste, dass sie ihn niemals verraten würden.
Durch eine offene Dachluke kletterte er ins Innere der Wolke. Neugierig blickte er sich um. Außer der Dachluke gab es noch eine Bodenluke und runde Fenster an den Seiten, wie Bullaugen in einem Schiff.
Plötzlich hörte er die tiefe, brummige Stimme der Wolke. „Ich heiße Adala. Und wer bist du?“
„Mein Name ist Ticky. Ich bin ein Stern.“
„Ach, sieh mal an. Dass du ein Stern bist, hätte ich gar nicht gedacht.“
Machte Adala sich über ihn lustig?
„Du willst sicher mit mir reisen“, fuhr sie fort. „Hat der Mond dir das erlaubt?“
„Ich habe mit ihm darüber gesprochen“, antwortete Ticky. Das war ja nicht gelogen.
„Bist du sicher, dass du nicht luftkrank wirst?“
„Luftkrank? Was ist das?“
„Dass dir übel wird. Ein Wolkenschiff kann nämlich ganz schön schaukeln.“
„Pah, ich und luftkrank! Nie im Leben!“, behauptete Ticky auf gut Glück.
„Na gut. Wohin soll ich dich bringen?“
„Keine Ahnung.“
„Du musst mir schon sagen, wohin du reisen willst.“
„Ich möchte nur ein bisschen herumsegeln und mir die Erde angucken.“
Adala blieb hartnäckig. „Wo genau willst du herumsegeln?“
„Erst geradeaus und dann rechts“, antwortete Ticky, weil ihm nichts Besseres einfiel.
„Wo rechts?“
„Egal. Flieg einfach los. Und vor allem flieg so tief wie möglich, damit ich was von der Erde sehen kann.“
Adala brummelte vor sich hin, doch sie setzte sich in Bewegung.