Читать книгу Multiple Sklerose erfolgreich behandeln - mit dem Paläo-Programm - Eve Adamson - Страница 11
Das Leben wieder in die eigene Hand nehmen
ОглавлениеDieser Rollstuhl, zu dem ich mich überreden ließ, löste etwas in mir aus. Mir wurde klar, dass die Schulmedizin dem, was mit mir geschah, wahrscheinlich keinen Einhalt gebieten konnte. Ich hoffte immer noch, dass die Paläo-Ernährung etwas bewirken würde, aber bisher hatte sich nicht viel verändert. Ich beschloss, mich wieder der medizinischen Fachliteratur zuzuwenden. Ich wollte wissen, ob es noch etwas gab, einen anderen Weg, etwas, das die Ärzte übersehen hatten. Ich hatte schließlich akzeptiert, dass eine Genesung nicht möglich war, aber vielleicht konnte ich den Krankheitsprozess verlangsamen. Ich wollte nicht mehr, dass die Ärzte über mich bestimmten und sich trotz aller Bemühungen nicht der kleinste Erfolg einstellte. Ich musste selbst mehr mitdenken. Ich schwor mir, jeden Weg zu erforschen, zu studieren und auszuschöpfen, für den Fall, dass es noch irgendeine andere Antwort für mich gab, etwas, das die unvermeidliche Bettlägerigkeit ein wenig hinauszögern würde.
Ich begann damit, alles über die neuesten klinischen Arzneimittelstudien zu lesen, doch dann wurde mir klar, dass es dabei um Medikamente ging, zu denen ich gar keinen Zugang hatte. Diese Art von Wissen wäre also nur rein theoretisch. Also begann ich, über den Tellerrand zu schauen. Ich wusste, wie Wissenschaft funktionierte – und ich wusste, dass Tierstudien zwar der Ausgangspunkt für künftige Behandlungen sind, aber dass es üblicherweise Jahre, oft sogar Jahrzehnte dauerte, bevor etwas zum Gegenstand einer klinischen Erprobung, geschweige denn zum Behandlungsstandard wurde. Das also war das Aktuellste vom Aktuellen, also begann ich dort zu suchen. Ich wollte wissen, was die Pioniere dachten und wie sie sich die Zukunft von Krankheiten wie der meinen vorstellten.
Jede Nacht verbrachte ich einige Zeit mit der Suche nach Artikeln über Tierversuche mit Mäusen bei MS unter www.pubmed.gov. Ich wusste, dass von Multipler Sklerose betroffene Gehirne mit der Zeit schrumpfen, also begann ich über Tierversuche bei anderen Krankheiten zu lesen, die mit einer Schrumpfung des Gehirns einhergingen. Ich recherchierte über Parkinson, Alzheimer, ALS (Amyotrophe Lateralsklerose) und Morbus Huntington. Ich entdeckte, dass bei all diesen vier Krankheiten die Mitochondrien – kleine Untereinheiten in den Zellen, die sogenannten „Kraftwerke“ – nicht mehr richtig arbeiten, was zum frühen Tod von Gehirnzellen führt und das Schrumpfen des Gehirns verursacht. Bei der weiteren Recherche stieß ich auf Artikel, in denen berichtet wurde, dass Mäusegehirne und ihre Mitochondrien durch die Zufuhr von Vitaminen2 und Nahrungsergänzungen wie Coenzym Q, Carnitin und Kreatin3 geschützt werden konnten.
Ich hatte nichts zu verlieren, also beschloss ich, aktiv zu werden. Ich rechnete die Dosierungen für Mäuse in Dosierungen für Menschen um und machte einen Termin bei meiner Hausärztin. Sie sah meine Liste durch und befand, dass die Nahrungsergänzungen wohl ungefährlich seien. Sie glich sie einzeln mit meiner Medikamentenliste auf potenzielle unerwünschte Wechselwirkungen ab – es gab keine. Ich begann mein neues experimentelles Vitamin- und Nahrungsergänzungsprogramm mit großer Begeisterung und war enttäuscht, als nichts geschah. Nach ein paar Monaten setzte ich die Mittel ab – und wenige Tage später konnte ich nicht mehr aus dem Bett aufstehen. Als ich die Einnahme der Ergänzungen fortsetzte, konnte ich auch wieder aufstehen. Sie halfen also doch!
Das war ein Hoffnungsschimmer. Offenbar, so dachte ich, wurde meinem Körper durch diese Nahrungsergänzungen etwas zugeführt, das ihm ohne sie fehlte – etwas, das er brauchte.