Читать книгу Multiple Sklerose erfolgreich behandeln - mit dem Paläo-Programm - Eve Adamson - Страница 17
KAPITEL 1 Leben, Krankheit und Sie – wissenschaftlich gesehen
ОглавлениеSie hören Ihren Arzt diese Worte sagen – Multiple Sklerose – und Sie fragen sich, ob Ihr Leben je wieder so sein wird, wie es einmal war. Vielleicht wissen Sie noch nicht ganz genau, was das bedeutet, aber Sie haben es schon gesehen – Sie haben die Menschen im Rollstuhl gesehen, die sich an nichts mehr zu erinnern scheinen, die sich sogar schwer damit tun, ihre Hände zu gebrauchen. Oder Sie sind vielleicht schon an diesem Punkt angekommen, Sie können sich immer schlechter oder allem Anschein nach gar nicht mehr bewegen. Vielleicht glauben Sie, dass Sie auf dem absteigenden Ast sind und es kein Zurück mehr gibt. Nicht in Ihrem Zustand.
Möglicherweise sind Sie von einer anderen Autoimmunerkrankung betroffen, zum Beispiel von rheumatoider Arthritis oder Lupus erythematodes. Sie könnten mit Adipositas (Fettleibigkeit) oder schweren Allergien, Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder Zöliakie, Diabetes oder einer Herzkrankheit geschlagen sein. Vielleicht müssen Sie aber auch Depressionen, Angststörungen oder ADS (Aufmerksamkeitsdefizitstörung) ertragen. Das Einzige, was Sie mit Sicherheit wissen, ist die Tatsache, dass die Zeit, als es Ihnen gut ging, als Sie sich noch nicht so fremd vorkamen, weit hinter Ihnen zu liegen scheint. Ihr Körper verweigert seinen Dienst und Ihr Gehirn mittlerweile auch.
Sie waren wahrscheinlich schon beim Arzt und haben vielleicht eine Diagnose bekommen. Mithilfe einer schulmedizinischen Therapie wird zwar versucht, Ihre Symptome zu lindern, doch chronische Erkrankungen wie Multiple Sklerose, Depressionen, Bluthochdruck, Diabetes und selbst Adipositas kann diese nicht heilen. Möglicherweise hat man Ihnen eine schier unüberschaubare Menge an Medikamenten verschrieben, doch diese werden Ihr Problem durch die Nebenwirkungen und voranschreitende Nährstoffverarmung, die mit einer medikamentösen Langzeitbehandlung einhergehen können, auf lange Sicht wohl nur verschärfen. Die Pharmazeutika, die bei Autoimmunerkrankungen verabreicht werden, heilen die Krankheit nicht. Sie dienen einzig und allein dem Zweck, dass Sie sich ein wenig besser fühlen, was unter Umständen sogar funktioniert, und dass die Krankheit vielleicht langsamer fortschreitet, was auch funktionieren könnte. Oder eben nicht.
Vielleicht sind Sie auch kurz davor, die Hoffnung aufzugeben. Ich möchte Ihnen die Hoffnung zurückgeben.
In diesem Buch geht es um die Hoffnung. Meine übergeordnete Botschaft könnte nicht eindeutiger sein: Sie müssen kein Opfer sein. Die Krankheit ist schon da, das stimmt, aber es gibt viele wichtige Dinge, die Sie tun können, um das Fortschreiten der Symptome zu verlangsamen, um sie zum Stillstand zu bringen oder sie sogar rückgängig zu machen. Medikamente können Ihre Autoimmunerkrankung nicht wegzaubern, aber Ihr Körper kann sich selbst heilen – wenn Sie ihm das richtige „Werkzeug“ geben.
Krankheit ist weit mehr als Ursache und Wirkung. Sie ist eine komplexe Verschmelzung von Kräften, genetischen und umweltbedingten. Zum Glück für uns alle hat der Umweltaspekt eine viel größere Bedeutung als der genetische, und Sie können ab sofort damit beginnen, an dieser Stellschraube zu drehen. Die Lebensweise, für die Sie sich entscheiden, kann tatsächlich Ihre defekten biochemischen Vorgänge neu regulieren und Ihre Vitalität wiederherstellen. Das sind echte Neuigkeiten für all jene, die an einer Autoimmunerkrankung oder einer anderen chronischen Erkrankung leiden. Sie können Ihrem Leben eine neue Wendung geben. Nicht die Schulmedizin. Nicht die pharmazeutische Industrie. Nicht die Pillenschachtel. Sie selbst. Sie halten die Macht in Ihren eigenen Händen.
Tritt eine chronische Krankheit in Folge eines Mangels auf, lässt sich das Problem nicht durch Medikamente lösen. Sicherlich ist Ihnen klar, dass Multiple Sklerose keine Medikamentenmangelkrankheit ist (zum Beispiel, weil Sie ein MS-Medikament wie Copaxone® nicht einnehmen), ebenso wenig, wie Müdigkeit ursächlich auf einen Mangel an Stimulanzien (wie Provigil®) oder Koffein beruhen und Depressionen nicht auf fehlende Antidepressiva (wie Prozac®) zurückzuführen sind.
Nein, diese Probleme haben nichts mit einem Mangel an Medikamenten zu tun, sondern werden durch Mängel in Ihren Zellen ausgelöst, die zu Defekten in den biochemischen Abläufen und einer gestörten Signalweiterleitung zwischen Ihren Zellen führt. Wenn Sie chronische Krankheiten auf diese Weise betrachten, ist es ganz offensichtlich, dass Sie die Mangelzustände in den Zellen behandeln sollten, durch die Krankheiten ursächlich entstehen, anstatt lediglich die Symptome zu behandeln, wie das bei den meisten konventionellen medikamentösen Behandlungen der Fall ist.
Sie müssen verstehen, was Ihr Körper tatsächlich braucht, um vital zu bleiben und um entstandene Schäden zu heilen, sonst können Sie keine fundierten Entscheidungen darüber treffen, wie er überhaupt „funktionstüchtig“ bleiben kann. Sie könnten sich natürlich dazu entschließen, jemandes Rat zum Thema Ernährung anzunehmen, der vielleicht dadurch motiviert ist, Ihnen beim Abnehmen zu helfen oder Sie zu stärken. Dieser Rat könnte sogar durch politische, umweltbedingte, spirituelle oder ethische Überlegungen motiviert sein. Doch solange Sie nicht verstehen, was Ihr Körper wirklich braucht, wissen Sie auch nicht, welchem Rat Sie folgen sollen und welchem nicht. Sie wissen nicht, welche Ernährung in Ihrem Fall die richtige ist. Und Sie wissen nicht, wie Sie Ihre Zellen versorgen sollen, damit das Ergebnis optimale Gesundheit ist.
Hinterfragen Sie, was Sie lesen und was man Ihnen erzählt, beschäftigen Sie sich ein wenig mit Biologie und Biochemie, damit Sie selbst entscheiden können. Wenn wir unsere Ernährung auf zellulärer Ebene betrachten, können wir auf viele hilfreiche wissenschaftliche Studien zurückgreifen. Wir wissen noch längst nicht alles, was es zum Thema Ernährung zu wissen gibt, aber wir wissen eine ganze Menge darüber, wie man viele nötige biologische Reparaturarbeiten erleichtern kann. Es ist längst wissenschaftlich erwiesen, dass es Ihren Zellen nicht nur blendend ergeht, sondern dass sie sogar heilen können, wenn Sie Ihnen all das in ausreichenden Mengen zuführen, was sie brauchen. Enthalten Sie ihnen wesentliche Nährstoffe vor, bauen die Zellen ab. Sie sterben vielleicht nicht ab – zumindest nicht sofort –, aber ihre Funktionsfähigkeit beginnt bald nachzulassen, und genau hier beginnen die Probleme.
Als Ärztin und Wissenschaftlerin sowie als Patientin treffe ich Entscheidungen für meine eigene Gesundheit und für die Gesundheit anderer Menschen auf wissenschaftlicher Grundlage. Ich würde niemals von jemandem verlangen, mir „einfach zu glauben“. Ich möchte, dass Sie verstehen, warum ich mein Programm exakt so und nicht anders konzipiert habe. Ich möchte Sie dazu befähigen, dass Sie selbstbestimmt handeln können, noch bevor wir anfangen – und noch bevor ich Ihnen auch nur den kleinsten Rat gebe, was Sie essen oder nicht essen, trinken, tun oder lassen sollten. Wir beginnen also mit einem Blick auf das Geschehen im Inneren Ihres Körpers.