Читать книгу Multiple Sklerose erfolgreich behandeln - mit dem Paläo-Programm - Eve Adamson - Страница 21
Ihr neues Rezept: Nahrungsmittel
ОглавлениеIhre Zellen beherbergen etwa 4000 verschiedene Enzymsysteme, die mehr als 1000 chemische Signale aussenden und jede Sekunde zigtausend chemische Reaktionen durchlaufen.7 Bisher wurden mehr als 250 verschiedene Nährstoffe identifiziert und wahrscheinlich gibt es noch Tausende mehr, die zwar noch nicht erforscht, aber für eine optimale Gesundheit wichtig sind.8 Nehmen Sie alle diese Substanzen zu sich? Wohl eher nicht.
Und kann Ihr Darm auch all das, was Sie essen, richtig verdauen und die notwendigen Nährstoffe resorbieren, die Ihre Zellen ausreichend mit Vitaminen, Mineralstoffen, essenziellen Fettsäuren und Antioxidanzien versorgen, die sie für ihr Gedeihen brauchen? Auch das könnte ein Problem darstellen.
Die Biochemie ist kompliziert und die Mechanismen des menschlichen Körpers sind ebenfalls unvorstellbar kompliziert und verwickelt. Obwohl wir viel über den Nährstoffbedarf der Mitochondrien wissen, haben wir weder jedes einzelne mitochondriale Bedürfnis verstanden, noch können wir ganz genau sagen, wie genau die verschiedenen Zellen in unserem Körper ernährt werden müssen. Wenn ich von „umfassender Ernährung“ spreche, also davon, was unser Körper insgesamt braucht, dann ist das so zu verstehen, dass wir zwar wissen, dass es diese Nährstoffbedürfnisse für Tausende verschiedener Funktionen gibt, dass wir sie aber noch immer nicht alle verstanden haben.
Aber die Natur schon. Deshalb reicht es für eine optimale Gesundheit nicht aus, wenn wir uns lediglich auf die Vitamine und Nährstoffergänzungen verlassen, die wir zusätzlich zu unserer üblichen Ernährung einnehmen. „Echte“ Nahrungsmittel enthalten alle Geheimnisse, die uns bislang verborgen sind, und genau deshalb habe ich mein Paläo-Programm spezifisch konzipiert, damit Sie sich auf besondere Weise mit diesen „echten“ Nahrungsmitteln versorgen können, sodass sie wiederum dem riesigen Nährstoffbedarf Ihrer Zellen gerecht werden – auch den vielen Tausenden von Anforderungen, die wir noch nicht verstanden haben.
Was wir aber wissen, ist, dass es mit der Gesundheit ganz eindeutig abwärts geht, wenn die Vitamine, Mineralstoffe und Antioxidanzien im Körper das optimale Niveau unterschreiten. Das ist nicht nur Theorie. Ein typisches Beispiel: Der Biochemiker Dr. Bruce Ames, der sich mit der Erforschung der Ernährung auf zellulärer Ebene beschäftigt, liefert Hinweise, die veranschaulichen, dass ein Mensch mit größerer Wahrscheinlichkeit schneller altert und an Krebs erkrankt, wenn er sich nur unzureichend mit Vitaminen und Mineralstoffen versorgt, selbst wenn er momentan gesund zu sein scheint.9 Ist zum Beispiel die Vitamin-K-Versorgung eingeschränkt, dann setzt der Körper Prioritäten bei der Verwendung dieses begrenzten Vorrats. Er bildet zwar noch die Proteine, die Ihre Blutgerinnung in Gang setzen, wenn Sie sich geschnitten haben, aber er eben nicht mehr jene, die Sie brauchen, damit die Blutgefäße und die Herzklappen langfristig flexibel bleiben. Sie werden im Moment bei einer Verletzung also nicht gleich verbluten; bleibt der Mangel aber langfristig bestehen, verursacht dies Probleme mit den Herzklappen und/oder dem Blutdruck.10 Infolgedessen könnte es sein, dass Sie sich irgendwann einer Herz-OP unterziehen oder Blutdrucksenker einnehmen müssen.
In einer interessanten Studie wurde im Blut älterer Menschen der Spiegel von mehr als 31 verschiedenen Vitaminen, Mineralstoffen, essenziellen Fettsäuren und Antioxidanzien bestimmt, von denen man dachte, dass sie die Gesundheit des Gehirns beeinflussen können, und man untersuchte diesen Einfluss auf die Größe des Gehirns und auf die Denkleistung. Die Oregon Brain Ageing Study (zu Deutsch etwa: „Oregon-Studie über die Gehirnalterung“) untersuchte 104 Erwachsene (mit einem Durchschnittsalter von 87 Jahren). Die Wissenschaftler analysierten den Blutspiegel verschiedener Nährstoffe, die Größe des Gehirns (mittels Kernspintomografie) und die Denkfähigkeit anhand verschiedener neuropsychologischer Tests und machten dann eine Regressionsanalyse, um die Beziehung zwischen den Nährstoffspiegeln, der Größe des Gehirns und der Gedächtnisleistung zu bestimmen.11 Die Ergebnisse waren aufschlussreich: Das Vorliegen großer Mengen der Vitamine B1, B2, B6, B9, B12, C, D und E sowie von Fettsäuren waren die aussagekräftigsten Indikatoren für die Gesundheit des Gehirns. Zudem deckten sich hohe Spiegel von Vitamin A und K sowie Antioxidanzien mit einem vermehrten Gehirnvolumen und einer besseren Gedächtnisleistung.
In der Studie wurden auch schädliche Substanzen, sogenannte „antinutritive Stoffe“ untersucht. Auffallend war, je mehr Transfette (gehärtete Pflanzenöle) im Blut waren, desto kleiner war das Gehirn und desto geringer die Denkfähigkeit, die durch das Abschneiden der Probanden bei Denkaufgaben ermittelt wurde.12 Mit anderen Worten: Wenn Sie Ihre Gesamtkalorienzahl über Nahrungsmittel aufnehmen, die voller Nährstoffe für das Gehirn sind, so ist dies wahrscheinlich das Wirkungsvollste, was Sie zum Schutz Ihres Gehirns tun können. Wer an einem kleinen Gehirn interessiert ist, das nur schlecht denken kann, muss lediglich mehr antinutritive Stoffe wie Fertiggerichte voller Transfette essen. Essen Sie täglich oder auch nur dreimal pro Woche Fast Food – und Sie sind auf dem besten Weg in die Frühdemenz!
Die Nahrung kann nicht alles leisten – mir ist wichtig, das zu betonen. Ich habe immer noch Multiple Sklerose und ich habe immer noch Herde im Halsbereich des Rückenmarks. Manche Vernarbungen und Degenerationserscheinungen sind nicht rückgängig zu machen. Eine ganze Menge mehr Degenerationen bleiben aber wohl letztlich doch nicht für immer bestehen. Meine Herde hindern mich nicht mehr am Laufen. Man sieht sie im MRT, aber sie beeinträchtigen mich nicht mehr wie früher. Die Nahrung kann den Einfluss des Sturms der Zerstörung im Körper direkt beeinflussen. Wollen Sie ihn weiter anfachen oder wollen Sie ihn beenden, indem Sie Ihrem Körper die speziellen und umfangreichen Nährstoffe zuführen, die er braucht, um die schwächenden Auswirkungen einer Autoimmunerkrankung bestmöglichst zu bekämpfen, um dauerhaft gesünder und vitaler zu werden?