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21. August 2011

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Da sich mein Zustand dermaßen verschlimmert hatte, wurde ich in die Intensivstation verlegt. Wie der Chefarzt erklärte, brauchten die Antibiotika gegen die MRSA-Bakterien volle drei Tage, um ihre Wirkung zu entfalten. Ich wurden mit zwei verschiedenen Antibiotika, Vancocin und Garamycin, gleichzeitig behandelt, die beide gegen MRSA eingesetzt werden.

Es ging nun um einen Wettlauf gegen die Zeit: würde ich die nächsten Tage durchstehen? Viel Zeit wurde mit der Initialdiagnose verwendet, Zeit, die nun dringend fehlte. Der Angriff der Staphylokokken auf die Lunge, die dazu geführt hatte, dass ich immer mehr Mühe mit der Atmung bekam, führte progressiv auf ein Lungenversagen hin. Auch die ausgeprägte obere Gesichtsschwellung der Nase und des Augenbereiches war nicht zurückgegangen. Die rechte Augenhöhle war rot und komplett entzündet. Der ganze Körper war voll zurückgestautem Wasser, schwer und aufgedunsen.

An diesem Tag wurde eine Magnetresonanztomographie (MRT) des Schädels durchgeführt, um verschiedene Schädelvenen auf das Vorhandensein von septischen Thrombosen, also der Bildung von Gerinnseln, zu untersuchen. Die Bewegungseinschränkung mehrerer Augenmuskeln deutete auch auf ein infektiöses Gerinnsel in den venösen Blutleitern des Gehirns. Das MRI zeigte tatsächlich, dass in einigen Gesichtsvenen durch die eitrige Infektion der Nasennebenhöhlen entstandene Thrombosen vorlagen.

Weiter wurde das Herz mit einer transthorakalen Echokardiographie (TTE) auf einen möglichen Bakterienbefall untersucht und auf Anomalitäten überprüft. Bei diesem Typ von Ultraschalluntersuchung wird der Schallkopf auf dem Brustkorb aufgesetzt und die Schallwellen passieren den Brustkorb. Zu meinem großen Glück war die Herzwand nicht, wie vorher vermutet wurde, von Bakterien befallen.

Mitten in der Nacht telefonierte eine Ärztin der Intensivstation meiner Frau Joy nach Hause und sagte ihr, dass ich in einem sehr kritischen Zustand wäre und ob sie ins Spital kommen könnte. Dies war allerdings nicht möglich, da sie so kurzfristig niemanden hatte, der auf die drei Kinder hätte aufpassen können. Joy erklärte, dass sie am nächsten Morgen sofort kommen würde. Sie war völlig aufgelöst und benachrichtigte meine Mutter, die ihrerseits meiner Schwester und meinem Schwager telefonierte.

Mitten in der Nacht fuhren alle drei von Zürich nach Möhlin zu meiner Frau, um sie zu beruhigen und ihr beizustehen und einen Plan für die folgenden Tage aufzustellen. Alle vermuteten das Schlimmste.

ÜBERLEBT - Infiziert mit dem Superkeim MRSA

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