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18. August 2011

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Die nächste Neuigkeit war, dass das Regionalspital für einen Fall wie mich nicht ausgerüstet war, da nun dringende Untersuchungen durch einen Hals-Nasen-Ohren Spezialisten benötigt wurden. Es wurde beschlossen, mich ins Kantonsspital Aarau zu verlegen. Nochmals musste ich mich übergeben.

Der Transfer ging sehr effizient. Bald lag ich auf einer Bahre festgezurrt in der Ambulanz auf dem Weg nach Aarau. Dort wurde ich in ein Ambulatorium gebracht und auf eine Untersuchungsliege gebettet, die so unbequem war, dass sich mein Rücken bald total verspannte.

Nach einer Weile warten wurde ich vom Stationsarzt befragt und untersucht. Besonders die starke Gesichtsschwellung war augenfällig. Er untersuchte meine Nase und vermutete einen Abszess in der Nasenhöhle. Darauf führte er eine feine Lanzette tief in das rechte Nasenloch, worauf mir ein Schwall Blut und Eiter über Schnurrbart und Mund lief. Es zeigte sich, dass sich tatsächlich ein großer Abszess an der Schleimhaut der rechten Nasenscheidewand gebildet hatte. Ich war froh, dass er diesen so schnell entdeckt hatte und problemlos öffnen konnte. Eine Lascheneinlage, d.h. ein wattierter Verband wurde unter der Nase von einem Ohr zum anderen angelegt, da weiterhin ständig eitrige Flüssigkeit aus der Nase floss. Nach einer Röntgenuntersuchung des Brustraumes musste ich wieder erbrechen. Endlich, nach einem zweiten speziellen Computertomogramm des Schädels, wurde ich in ein Stationsabteil der Überwachungsstation gebracht, wo ich die Nacht verbringen sollte, abgetrennt nur durch einen Stoffvorhang von anderen Patienten.

Zu meiner Freude kam ein Freund und Arbeitskollege zu Besuch, der extra die Fahrt nach Aarau auf sich genommen hatte. Ich glaube, er war von meinem Zustand und Aussehen ziemlich schockiert, obwohl er sich nichts anmerken ließ. Ich erzählte ihm, wie es mir bis dahin gegangen war und wie miserabel ich mich vor dem Spitaleintritt gefühlt hatte. Es war schön zu sehen, dass er sich um meine Gesundheit kümmerte. Bald ging er wieder. Ich wusste nicht, dass ich ihn für viele Monate nicht mehr sehen würde.

In der Station war es heiß und laut. Gegenüberliegend war ein Mann in erbärmlichen Zustand mit seltsam verdrehten und bandagierten Beinen und einer übergestülpten Sauerstoffmaske, der furchtbar schnarchte. Trotzdem konnte ich einigermaßen gut schlafen.

ÜBERLEBT - Infiziert mit dem Superkeim MRSA

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