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Vorwort

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Chronischer Wassermangel im menschlichen Körper kann sich auf so viele Arten manifestieren, wie die moderne Medizin »Krankheiten unbekannten Ursprungs« identifiziert hat.

Im Jahre 1999 veranstaltete die National Library of Medicine in Bethesda (Maryland, usa), eine Ausstellung zum Thema Asthma. Mit der im Folgenden zitierten Kernaussage dieser Ausstellung und mit einem Abriss der historischen Entwicklung unseres derzeitigen Verständnisses asthmatischer Erkrankungen möchte ich hier zeigen, dass, obgleich es diese Krankheit bereits seit Tausenden von Jahren gibt, an ihren Auswirkungen kaum etwas verändert wurde. Heute leiden mehr Menschen unter Asthma oder sterben daran als jemals zuvor. Die Ausstellung sollte jedoch zeigen: »Wir haben Fortschritte erzielt; wir haben so viele Medikamente entwickelt, die Asthmatikern das Leben erleichtern.« Es gab keinerlei Hinweise darauf, dass das »Gesundheitssystem« sich etwa bemühen würde, die Ursachen zu verstehen und eine natürliche Heilung für Asthma zu finden. Man beschränkt sich auf die Behandlung der Symptome von Asthma. Um den Eindruck zu erwecken, dass etwas Grundlegendes getan werde, sagt man, die Forschung konzentriere sich auf die Genetik und wolle so die Krankheit »festnageln«!

Die Ausstellung verdeutlicht die aktuelle Denkweise zum Thema Asthma, die auf »traditionellen Ansichten« basiert. Dieses Buch will jedoch eine andere Perspektive und einen anderen Ansatz zum Verständnis und zur natürlichen Vorbeugung und Heilung von Asthma bieten. Um den Unterschied zwischen überholtem Denken und den zukünftigen Möglichkeiten, die in diesem Buch angesprochen werden, zu unterstreichen, werde ich einige der »springenden Punkte« der Ausstellung wiedergeben. Wir beginnen mit der Zielsetzung der Ausstellung:

»Überall auf der Welt haben Menschen jeden Alters auf unterschiedliche Weise mit asthmatischen Beschwerden gekämpft, aber das Gefühl der Atemnot ist und bleibt das zentrale Phänomen der Krankheit. Heute ist Asthma ein ernstes, weit verbreitetes Problem, von dem circa 15 Millionen US-Amerikaner betroffen sind. Aber was ist Asthma eigentlich? Wer leidet unter Asthma und warum? Sind seine Verbreitung und seine Auswirkungen in unseren Tagen dramatisch angestiegen? Kann man diese Erkrankung in irgendeiner Form behandeln, verhindern oder heilen? Wie gehen Betroffene mit ihrem Leiden um?

Diese Ausstellung will darauf eine Antwort finden und untersucht Asthma deshalb sowohl unter medizinhistorischen Gesichtspunkten als auch im Hinblick auf seine Rolle in der Geschichte der Menschheit. Zeitliche und örtliche Lebensumstände entscheiden mit darüber, wie Menschen diese Krankheit erfahren. Heilkundige bekämpfen sie mit dem Wissen und den Heilmitteln ihrer jeweiligen Zeit. Menschen aus allen Bereichen sind hier vertreten – Poeten und Politiker, Ärzte und Volksführer, Sänger und Spitzensportler – sie alle reagierten mutig und oft auch kreativ auf die Herausforderung, ein produktives Leben mit Asthma führen zu müssen. Die Ausstellung schließt mit den Ressourcen, die heute zum Umgang mit Asthma zur Verfügung stehen, und mit einem Ausblick auf zukünftige Optionen.«

Danach wurden in der Ausstellung berühmte Asthmapatienten genannt: so der Komponist Ludwig van Beethoven, der russische Zar Peter der Große, frühere US-Präsidenten wie Calvin Coolidge, Theodore Roosevelt und John F. Kennedy sowie Schauspieler wie Elizabeth Taylor, Liza Minelli und Jason Alexander.

Hier nun einige der auf der Ausstellung gegebenen Informationen:

Das Wort Asthma ist griechischen Ursprungs und bedeutet Atemnot, Keuchen. Für die Chinesen war »ziehendes Atmen« wie alle anderen Krankheiten Symptom eines Ungleichgewichtes in den Lebenskräften, im Qi oder Chi. Mit Hilfe von Kräutern, Akupunktur, Moxibustion (Moxa ist eine Pflanze, die Chinesen zur Behandlung bestimmter Krankheiten auf der Haut verbrannten), Massage, bestimmten Ernährungs- und Übungsformen sorgten Ärzte für die Wiederherstellung des Chi. Die Behandlung konzentrierte sich nie nur auf ein einzelnes Organ oder System, sondern war immer auf den ganzen Menschen gerichtet.

»Das Sanskrit-Wort Prana bedeutet sowohl Wind und Seele als auch Atem, Lebensodem; die Verbindung von Seele und Atem deutet auf die enge Verknüpfung zwischen Körper, Geist und Seele in der Philosophie des Hinduismus hin. Das von frühen Hindu-Philosophen als spirituelle Disziplin entwickelte Yoga setzt das bewusste Steuern des Atems zum Vertiefen der Meditation ein. Die traditionelle indische Medizin unterrichtete Patienten in dieser Atemtechnik, damit sie ihre asthmatische Erkrankung selbst behandeln konnten.

Die Ureinwohner Amerikas wandten andere Heilverfahren an und kombinierten spirituelle Heilmittel mit Kräutern und anderen Methoden der Volksheilkunde. Die Indianerstämme waren die ersten Völker, die Tabak als Heilmittel bei Asthma einsetzten; Tabak wurde in Europa erst später populär.« (Dieses Zitat stammt wie auch die folgenden aus der genannten Ausstellung.)

Gegen Ende des neunzehnten Jahrhunderts wurden fabrikmäßig hergestellte Medikamente entwickelt und großzügig angewandt. Diese enthielten hauptsächlich Alkohol, Morphium und Kokain. »Bis zum zwanzigsten Jahrhundert war das Rauchen von Zigaretten und Pfeifen die einzige Möglichkeit, Medikamente dahin zu bringen, wo sie wirken sollten: in die Bronchien und die Lunge. Als Asthmamedikament enthielten die Zigaretten Tabak oder Nitratpulver, Auszüge aus Stechapfel oder Kubeben.« (Kubeben sind kleine, pfefferartige Gewürzbeeren der auf Java und anderen indonesischen Inseln beheimateten Piper cubeba.)

Zur gleichen Zeit führte man Versuche mit Luft oder Dampf als Alternative zum Tabakrauch durch, um den Transport der Medikamente in die Lunge zu ermöglichen. Ein interessanter Punkt dabei ist, dass es bis Ende 1998 der pharmazeutischen Industrie gelang, Luft als Transportmittel für Medikamente in die Lunge nutzbar zu machen und dass allein in den USA 38 verschiedene Bronchodilatatoren auf den Markt gebracht wurden.

Aber trotz des in Anspruch genommenen Fortschritts und ständiger Forschung leiden heute mehr Menschen unter Asthma denn je. In den zwanzig Jahren zwischen 1975 und 1995 haben sich die Todesfälle durch Asthma unter der farbigen Bevölkerung in den USA fast verdreifacht (von unter 1,5 von 100 000 auf über 4 von 100 000 Todesfällen). Im gleichen Zeitraum hat sich die entsprechende Rate unter der weißen und asiatischen US-Bevölkerung verdoppelt.

Die drastische Zunahme der Asthmaerkrankungen zwischen 1980 und 1994 zeugt von den himmelschreienden Unzulänglichkeiten des präventiven Ansatzes für dieses Problem:

• In diesen vierzehn Jahren stieg die Anzahl der Asthmaerkrankungen unter Säuglingen und Kleinkindern bis zum vierten Lebensjahr unregelmäßig von 2 000 auf 6 000 pro 100 000 an – eine Steigerung um 300 Prozent!

• In der Altersgruppe 5–14 Jahre verdoppelte sich die Rate von 3500 auf über 7 000 pro 100 000.

• In der Altersgruppe 15–34 Jahre verdoppelte sich die Rate von 2500 auf 5 000 pro 100 000.

• In der Altersgruppe 35–64 Jahre erhöhte sich die Anzahl der Erkrankungen von circa 3 000 auf 4 000 pro 100 000.

• In der Altersgruppe 65 Jahre und älter stieg die Anzahl der Erkrankungen von 2400 auf 3 000 – eine Steigerung um 25 Prozent.

Asthma wird in unserer Gesellschaft ein zunehmend schwer wiegendes Problem. In einem Sonderbericht vom 23.02. 1998 ging die New York Daily News von allein 500 000 Asthmakranken unter den Einwohnern von New York aus und nannte die Krankheit den »heimlichen Mörder«. Die Ausstellung warf eine Reihe von Fragen auf und versuchte dann, diese so zu beantworten, wie es nach vorherrschender Meinung angemessen schien.

»Was ist Asthma? Vier eindeutige, sich allerdings überschneidende Antworten haben sich in der westlichen Medizin seit dem späten neunzehnten Jahrhundert bis zum heutigen Tag gehalten: Asthma als eine primäre Erkrankung der Lunge, als eine allergische Erkrankung, als eine durch Umweltbelastungen hervorgerufene Erkrankung und als eine durch emotionalen Stress verursachte Erkrankung.

Im Laufe der Zeit haben Asthmapatienten bei Lungenfachärzten, Allergologen, Allgemeinärzten und Psychologen Hilfe gesucht. Wie Patienten ihre Erkrankung erlebten, wurde immer dadurch beeinflusst, welchen Arzt, Psychologen oder anderen Heilkundigen sie aufsuchten und in welcher Zeit und an welchem Ort sie lebten.

Die aktuelle wissenschaftliche und klinische Denkweise integriert diese vier Perspektiven, indem sie betont, dass die Asthmakontrolle eine Kombination von Medikamenten, Reduzierung der belastenden Umweltbedingungen und Verbesserung der Selbsthilfemöglichkeiten der Patienten erfordert. Mittlerweile konzentriert sich die Forschung auf die Interaktionen zwischen Genetik, Umwelt und Immunsystem als Asthmaursache.« So weit die Unterlagen zur Ausstellung.

Das Washington Post Magazine stellte am 31.10. 1999 eine diesbezügliche Frage im Sinne all jener, die Asthma als genetische Krankheit sehen: »Asthma hat eine starke genetische Komponente, jedoch hat sich der Gen-Pool in nur zwei Jahrzehnten nicht verändert. Was haben wir getan, dass es für viele so schwer ist zu atmen?«

Von hier an beziehen wir uns auf das berühmte Zitat von Albert Einstein: »Die wichtigen Probleme, die wir haben, können nicht auf der gleichen Ebene des Denkens gelöst werden, auf der wir sie geschaffen haben.« Wir zeigen eine neue und fortschrittlichere wissenschaftliche Erklärungsmöglichkeit für Asthma auf. Sie, liebe Leserin und lieber Leser, sind aufgefordert, uns dabei zu unterstützen, dieses bis zum heutigen Tage bestehende Relikt medizinischer Unwissenheit aus der Liste der Krankheiten auszulöschen!

Alles, was wir tun müssen, ist uns von unbewussten kommerziellen Interessen frei zu machen und die motivierenden Kräfte der Empathie und Aufrichtigkeit auf unsere wissenschaftlichen Gedanken anzuwenden. Schließlich sollten und müssen wir betroffen sein angesichts der über 12 Millionen Kinder, die ständig unter der Angst des »Erstickens« leiden und vom Tode bedroht sind. Kein Elternteil sollte den schrecklichen Anblick seines nach Luft ringenden Kindes ertragen müssen, wenn eine einfache, natürliche und kostenlose Heilung von Asthma möglich ist. Dieses Buch stellt Ihnen diese Heilmethode vor.

Um möglichen Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen, habe ich viele Erfahrungsberichte in dieses Buch aufgenommen – so viele, dass meine Verleger meinten, es sei etwas zu viel des Guten. Das glaube ich nicht. Jeder dieser Berichte erzählt die Geschichte eines lange erwarteten Triumphes über einen der vielen »tödlichen Irrtümer« der so genannten »wissenschaftlichen« Medizin des zwanzigsten Jahrhunderts.

Im Kapitel über Lupus werde ich auch erklären, warum »Lupus« ein weiteres Etikett ist, das einer Vielzahl von gleichzeitig auftretenden Komplikationen einer chronischen, unbeabsichtigten Dehydration (Austrocknung) aufgeklebt wird.

Dr. F. Batmanghelidj März 2000
Wasser hilft

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