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1 Nie wieder Asthma

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Wasser, überall Wasser, und doch haben wir noch nicht genug getrunken.

Wasser, überall Wasser, und immer noch schreit unsere Lunge und ist eingesunken.

Eine der größten Tragödien in der Medizingeschichte ist die Annahme oder die unausgesprochene Voraussetzung, dass ein »trockener Mund« das einzige Anzeichen dafür sei, dass der Körper Wasser benötigt. Das gesamte Gebäude der modernen Medizin ist auch auf dieser brüchigen Annahme aufgebaut, die vielen Millionen Menschen einen schmerzhaften, vorzeitigen Tod bringt. Sie leiden, weil sie nicht wissen, dass sie einfach nur durstig sind.

Der menschliche Körper besitzt eine andere Logik hinsichtlich der Annahme »trockener Mund = Durst«, die zu den Eckpfeilern und Fundamenten der modernen Medizin gehört: Damit wir kauen und schlucken können und damit der Körper diese Aufgaben leichter ausführen kann und die Nahrung befeuchtet wird, kommt es zu einer starken Anregung des Speichelflusses, selbst wenn der restliche Körper unter Wassermangel leidet. Wasser ist für den Körper zu wichtig, als dass ein Mangel an Wasser nur durch das Gefühl eines trockenen Mundes signalisiert würde. Dieser Fehler im medizinischen Denken hat zu einem »Krankheitssystem« (statt Gesundheitssystem) geführt, das sich wie von selbst ausdehnt und auf dem Boden der Annahme gedeiht, dass die Menschen krank seien.

Es ist heute klinisch und wissenschaftlich erwiesen, dass der menschliche Körper viele andere eindeutige Möglichkeiten kennt, seinen allgemeinen oder lokalen Wasserbedarf zu zeigen. Je nachdem wo Wassermangel herrscht, entstehen zahlreiche lokal begrenzte Komplikationen – wie zum Beispiel Asthma.

Ehe ich näher auf Asthma, Allergien und Lupus eingehe, möchte ich beginnen mit einer allgemeinen Darstellung über Dehydration (Das Wort bedeutet in diesem Buch: Wasserentzug, Wassermangel, Austrocknung, Entwässerung des Körpers) und die vielen verschiedenen Arten, wie der menschliche Körper seinen inneren »Durst« manifestieren kann. Damit wir Asthma verstehen können, müssen wir uns auch der anderen Frühwarnsysteme für Wasserknappheit in den verschiedenen Teilen des Körpers bewusst werden. Eines möchte ich gleich klar stellen: Bei Austrocknung werden 66 Prozent des Wassers dem Inneren der Zellen des ausgetrockneten Gebiets entzogen, 26 Prozent werden der äußeren Umgebung der Zellen entzogen und nur 8 Prozent dem Blutkreislauf.

Da die Blutgefäße keine starren Röhren sind, sondern aus weichem und muskulärem Gewebe bestehen, ziehen sie sich an der »entleerten« Stelle zusammen und korrigieren damit den Verlust von 8 Prozent. Aus diesem Grund weisen routinemäßige Blutuntersuchungen bei den meisten symptomerzeugenden Zuständen von lokalem Wassermangel keine Abnormalität nach, obwohl der Patient sich so beeinträchtigt fühlt, dass er professionellen Rat sucht.

Dies erklärt auch, warum einige Patienten selbst nach ausgedehnten und teilweise extrem teuren Check-ups in renommierten Kliniken und Praxen (mit dem Ergebnis der Bescheinigung bester Gesundheit) bald darauf starben. Bluttests hatten die ihrem Tod zugrunde liegenden Schäden durch Austrocknung in lebenswichtigen Organen nicht angezeigt. Dazu muss man wissen, dass das zirkulierende Blut in der Leber im Großen und Ganzen relativ gut eingestellt wird. Ein funktionseinschränkender Wassermangel in einem entfernteren Bereich des Körpers – der vielleicht sogar durch Einschränkung der Blutzufuhr sozusagen vom Körper abgetrennt ist – zeigt sich nicht in den routinemäßigen Blutuntersuchungen, die zurzeit zur Bewertung von Gesundheitsproblemen herangezogen werden. Insofern sind die meisten Ergebnisse von Blutuntersuchungen bedeutungslos.

Um das Phänomen des Wassermangels zu verstehen, müssen wir erkennen, welche lebenswichtigen Aufgaben das Wasser hat und wie Austrocknung entsteht, wenn diese wichtigen Funktionen des Wassers in den symptomerzeugenden Gebieten des Körpers ausfallen. Seit zwanzig Jahren konzentriere ich mich voll und ganz auf dieses Thema und habe dabei wichtige Erkenntnisse über die verschiedenen Indikatoren des Körpers für chronische Dehydration gewonnen.

Es ist meine durch Forschungen belegte Überzeugung, dass der menschliche Körper drei Kategorien von Indikatoren besitzt, die als Stellvertreter oder Ergebnisse von Austrocknung in einigen Teilen des Körpers betrachtet werden sollten. Diese sind: Wahrnehmungsindikatoren, Hilfeschreie des Körpers nach Wasser sowie ein anpassungsfähiges »Wassermangel-Management« mit Wasserrationierung. Diese erst vor kurzem verstandenen Indikatoren der Dehydration sind eindeutig erkennbar – und sie sind alle vermeidbar, bevor ein irreversibler Schaden auftritt.

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