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Widerstände gegen Gewinn

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Mir ist auch klar, woher der Unwillen gegenüber Gewinnen kommt. Viele von uns haben schon in der Jugend gelernt, dass Geld nicht glücklich macht, Reiche gierig sind und man mit dem zufrieden sein möge, was man hat. Frauen haben zudem oft verinnerlicht, dass sie besser einen reichen Mann heiraten, der dann für das Einkommen sorgt, während sich die Frau selbst um die Kinder zu kümmern hat.

Erst letztes Wochenende hörte ich auf einer Party ein Gespräch mit: Mein Mann unterhielt sich mit dem Vater eines Klassenkameraden unseres Jüngsten; einem jungen, emanzipierten Mann. Seine Frau und er sind beide berufstätig, und er holt seine Kinder genauso oft von der Schule ab wie sie. Doch als er erfuhr, dass ich mehr verdiene als mein Mann, sagte er lachend: „Du hast nach oben geheiratet!“ Ich weiß genau, er hätte das, bei umgekehrter Einkommenssituation, [19] nicht zu mir gesagt. Es ist einfach nicht „normal“, wenn eine Frau mehr verdient als ihr Mann.

Wir alle haben im Leben Botschaften über Geld mitbekommen, positive und negative. Und wir fingen an, diese Botschaften zu glauben, und sie so zu Überzeugungen gemacht, also zu Glaubenssätzen, die wir für wahr halten. Einige Botschaften erhalten wir vielleicht von den Eltern: „Lerne mal lieber etwas Kreatives, du bist nicht so gut im Rechnen“. Und wir übernahmen dies mit der Zeit, und heute ist dir als Unternehmer möglicherweise die Buchhaltung ein Klotz am Bein, denn du „hast es nun mal nicht so mit Zahlen“. Was, nüchtern betrachtet, natürlich grober Unsinn ist. Du hast deine aktuelle Situation erreicht, weil du die Fähigkeit besitzt, Neues zu lernen, und das oft sehr schnell.

Die Verwaltung der Finanzen kann man ebenfalls einfach lernen. Wenn du dich dem so stark widersetzt, liegt das wahrscheinlich nicht an fehlenden Fertigkeiten, sondern an etwas ganz anderem.

Einige Glaubenssätze sind kulturell geprägt. In den Niederlanden – wie auch im deutschsprachigen Raum – geziemt es sich nicht zu fragen, wie viel der andere verdient. In Amerika dagegen gehört das Gehalt zu den ersten Themen, die man auf einer Party bespricht („Wie heißt du? Bist du verheiratet? Wie viel verdienst du?“ – alles in einem Atemzug). Amerikaner sind auf ihren Erfolg stolz.

In Holland hingegen will man kein Streber sein und steckt den Kopf lieber nicht zu weit hinaus. Mit zwölf ekelte man mich aus der Übergangsklasse meiner ersten Mittelschule weg, weil ich die besten Noten in der Klasse hatte. Mit 16 studierte ich dann ein Jahr an der Titusville Highschool in den USA. Dort stand mein Name im Büro des Rektors auf der „Dean’s List“ der zehn besten Studenten der Schule. Plötzlich durfte ich auf meine guten Noten stolz sein. Ich wurde nicht gemobbt, ganz im Gegenteil: Meine Klassenkameraden bewunderten mich. Mit 16 lernte ich (damals noch unbewusst), dass ich auf Erreichtes stolz sein und Erfolge präsentieren [20] kann. Erfolg war nicht mehr gefährlich, sondern erstrebenswert.

Der Finanzplan zum Erfolg

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