Читать книгу Der Finanzplan zum Erfolg - Femke Hogema - Страница 9
[17] 1. Entwickle die richtige Haltung
ОглавлениеIn dem Sommer, in dem ich 17 wurde, kam ich einmal nach einem Einkaufsnachmittag in Arnheim nach Hause. „Ich habe es mir anders überlegt“, sagte ich zu meinen Eltern. „Ich habe beschlossen, nicht Sozialarbeit, sondern BWL zu studieren.“ Meine Eltern waren geschockt, vor allem meine Mutter. Sie arbeitete als Dozentin an der Akademie für Sozialarbeit, mein Vater war Leiter eines Kinderheims, und ich sollte – logischerweise – in ihre Fußstapfen treten. Einige Monate zuvor hatten sie mich an der Akademie für Sozialarbeit eingeschrieben. Jugendhilfe – das erschienen auch mir erstrebenswert. Und nun kam ich heim und verkündigte ein Studium, von dem sie noch nie gehört hatten. „Was?“ und „warum?“ waren ihre ersten Fragen. Und ich erzählte ihnen, wie ich an diesem Nachmittag auf dem Heimweg im Bus saß, der ein großes, ehrwürdiges Gebäude am Arnheimer Velperweg passierte. „Hochschule für Volks- und Betriebswirtschaft“ stand in großen Lettern auf der steinernen Fassade. Und genau da beschloss ich, BWL zu studieren. Geld hat mich stets begeistert. Als Teenager führte ich ein Kassenbuch über mein Kleidergeld. Im Urlaub sparte ich mein doppeltes Feriengeld (denn in Frankreich war, meinem Vater zufolge, alles teurer) und tauschte nach drei Wochen einen Riesenstapel französischer Francs in niederländische Gulden. Auch das Fahrradhobby meines Vaters faszinierte mich. Ich wollte stets genau wissen, was die Räder, die er seinen Dorfgenossen verkaufte, genau einbrachten und wie viel sie im Einkauf und an Material kosteten. Ich war angetan von der Klarheit des Geldes und von den Erkenntnissen, die es offenbarte. Damals spürte ich, dass ich das Spiel der Finanzen begreifen wollte, denn die Finanzen würden meine Zukunft werden.
Hier begann meine Reise. Eine Reise, auf der ich Unternehmer inspiriere, ein finanziell gesundes und rentables Unternehmen aufzubauen und ihre Beziehung zu Geld zu verbessern. Denn egal, was genau deine Mission ist – Menschen helfen, [18] die Welt verbessern, Krankheiten bekämpfen –, um wahrhaft in der Praxis zu bestehen, muss dein Unternehmen finanziell gesund sein. Und du musst Gewinn machen.
Gewinn. Dieses Wort weckt in Unternehmern alle möglichen Assoziationen: Verlangen, Freude, aber auch Widerstand und gar Ärger. „Es geht doch nicht ums Geld!“, sagen die Unternehmer oft frustriert, wenn ich ihnen nahelege, dass Gewinn ein wesentlicher Bestandteil des Unternehmerlebens ist. Oder sie behaupten: „Wenn ich etwas tue, was ich gut kann, kommt das Geld von alleine!“ In diesen Aussagen steckt natürlich ein Kern Wahrheit: Geld ist wirklich nicht das Wichtigste im Leben. Liebe, Gesundheit und Glück sind um ein Vielfaches wichtiger. Und ja, auch die Leidenschaft ist für den Unternehmer wichtig: als eine steuernde Kraft in einem erfolgreichen Unternehmen.
Aber das ist nicht alles: Es geht nicht um „entweder/oder“, sondern um „sowohl, als auch“! Gewinne zu erwirtschaften, ist als Unternehmer einfach unentbehrlich.
Ohne Gewinn kein Unternehmen.