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SCHLECHTE GRÜNDE FÜR EIN
PSYCHOLOGIESTUDIUM

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Schlechte Gründe für ein Psychologiestudium haben viel mit gängigen Vorurteilen und Klischees über Psychologen zu tun. Wenn jemand aufgrund falscher Vorstellungen das Studium beginnt, wird er fast unweigerlich sehr enttäuscht. Darum möchte ich hier mit zwei weitverbreiteten Fehlannahmen aufräumen: Ein häufig – allerdings zumeist von Nicht-Psychologiestudenten – genannter Grund ist: Die studiert Psychologie, weil sie psychische Probleme hat und sich dann später selbst helfen will. Keine gute Idee. Schließlich studiert auch niemand Zahnmedizin, weil er schlechte Zähne hat und dann bei sich selbst bohren kann. Oder Maschinenbau, damit endlich die Waschmaschine repariert wird. Wer psychische Probleme hat, sollte sich unbedingt schnell professionelle Hilfe holen. Abgesehen davon, dass man das anstrengende Studium trotz psychischer Probleme erst einmal durchstehen müsste, würde man auch bitterlich enttäuscht werden: Anleitungen zur Selbsttherapie sind kein Studieninhalt!

Ebenso wenig sind ausgedehnte Gesprächsrunden oder Selbstreflexionen Teil des Studiums. Wer sich, dem beliebten Stereotyp vom Psychologen mit der Couch folgend, auf gefühlige Selbstreflexionen und Austausch von Kindheitserinnerungen freut, tut sich mit einem Psychologiestudium keinen Gefallen. Sich selbst endlich verstehen zu wollen, ist kein guter Grund Psychologie zu wählen! Wie bereits erwähnt, ist die moderne Psychologie eine empirische Wissenschaft, die auf wissenschaftliches Vorgehen großen Wert legt. Freud und seine Ideen werden höchstens rein theoretisch und nur am Rande behandelt und Deine Kindheit interessiert hier auch niemanden. Am Ende deines Studiums weißt Du hoffentlich mehr darüber, wie Menschen im Allgemeinen ticken, aber Deine Träume werden Dir noch so rätselhaft sein wie zu Beginn.

Und in fünf Jahren lese ich Gedanken

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