Читать книгу Von zänkischen Göttern und tragischen Helden - Филипп Матышак - Страница 18

Der menschliche Lebensweg

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Nach Ansicht der meisten Griechen und Römer war der Geist des Menschen wie jener der Götter unsterblich und unzerstörbar. Der menschliche Körper dagegen war bedauerlich sterblich. Er neigte zum Verfall und am Ende zum Tod, selbst wenn die Götter nicht ein noch dramatischeres Ende über ihn verhängten. Doch für die Mehrheit der Menschen in der Antike war der Tod nur ein weiterer Meilenstein auf dem Weg der geistigen Entwicklung. In solchen Vorstellungen verschmelzen Mythologie und Religion, und hier erkennen wir, dass die antike Theologie ein ebenso klares und folgerichtiges Glaubenssystem umfasste wie jede Religion, die heute existiert. Nirgendwo zeigt sich das so deutlich wie in der Reise jedes Menschen von der Geburt zum Tod und weit darüber hinaus.

Das Leben auf Erden Gemäß der klassischen Mythologie waren alle Lebewesen im Augenblick ihrer Erschaffung von göttlichem Geist erfüllt. Vergil, der römische Dichter des 1. Jahrhunderts v. Chr., drückt das in seinem Epos Aeneis besonders klar aus:

Aus dem göttlichen Sein, das die Welt antreibt und sich mit ihrem großen Körper verbindet, geht alles Leben hervor, Menschen, Tiere, Vögel und selbst die Ungeheuer, die sich unter der weißfleckigen Oberfläche der Meerestiefe bewegen. Seine Keime ziehen ihren Anfang und ihre Kraft aus dem feurigen Himmel. VERGIL, Aeneis 6, 727–731

Aber obwohl der Geist des Menschen vom Himmel stammte, den Körper hatte Prometheus aus irdischem Lehm geformt. Und obwohl der Körper notwendig war, damit ein Mensch das Dasein auf Erden erleben konnte, diente er doch zugleich als „ein fensterloses Gefängnis“ für die Seele. Im Körper festgehalten konnte die Seele die äußere Wirklichkeit nur durch den grobschlächtigen Filter des Fleisches erfahren und unterlag den groben Leidenschaften und primitiven Begierden eines Erdenlebens. Wie es ein berühmter Vergleich Platons ausdrückt: Unsere Wahrnehmung der Wirklichkeit steht der wahren Wirklichkeit selbst so nahe wie die Schatten von Gegenständen der Außenwelt, die auf eine Höhlenwand fallen. Der Geist wurde erst innerhalb des Leibes verunreinigt und später in der Unterwelt langsam wieder gereinigt.

Die Unterwelt war keine Hölle, denn das wäre ein Ort, der eigens zum Leiden und zur Bestrafung entworfen ist. Wie ein Mensch sein Leben verbrachte, während er auf Erden war, hatte durchaus Folgen dafür, was im Leben nach dem Tod geschah, aber alles in allem fällte die klassische Welt da nicht so scharfe Urteile wie viele andere damalige und spätere Kulturen. Das lag teilweise daran, dass, noch während ein Mensch im Mutterschoß lag, eine der drei Moiren, nämlich Klotho, den Lebensfaden für ihn oder sie spann und Lachesis, die zweite der Schwestern, dessen Länge zumaß. (Die Moiren, lateinisch „Parzen“, Kinder der Nyx, nennen wir häufig die Schicksalsgöttinnen, aber auf griechisch bedeutet ihr Name eher „Zuteilerinnen“.) Dank den Moiren war das, was einem Menschen zeit seines Lebens zustieß, überwiegend vorherbestimmt – das Wichtige daran war vielmehr, wie der unsterbliche Geist eines Menschen mit dem fertig wurde, was das Schicksal ihm vor die Nase setzte.

Tithonos und die Gefahren der Unsterblichkeit

Dem Tod ein Schnippchen zu schlagen, war für einen Sterblichen immer eine knifflige Sache, und die meisten Versuche gingen nicht gut aus. Eos zum Beispiel, die Göttin der Morgenröte, bat Zeus einst, ihren menschlichen Geliebten Tithonos unsterblich zu machen. Tithonos starb also nicht. Er wurde bloß älter und älter und verhutzelter und vertrockneter, bis schließlich aus ihm die erste Grille wurde. Weil sich die Unsterblichkeit nicht entziehen lässt, hüpft Tithonos immer noch irgendwo da draußen herum.

Um es aber noch komplizierter zu machen, ging man davon aus, dass der Charakter von Geburt an festlag, weshalb die Moiren überhaupt nur die Reaktionen eines Menschen in seinen vorgezeichneten Lebensweg einkalkulieren konnten. Das Beste, was ein Mensch tun konnte, war anzunehmen, dass er ein von Natur aus edelmütiges Wesen war, und dieser Natur treu zu bleiben, wenn sein Charakter auf die Probe gestellt wurde (und die Natur der meisten Heroen – besonders jener der griechischen Tragödie – kam auf einen Prüfstein, der es in sich hatte). Kurzum, man wurde nicht an dem gemessen, was man aus seinem Leben machte, sondern daran, wie gut ihm der eigene Charakter standhielt. In dieser Hinsicht hatten Griechen und Römer einen anderen Begriff davon, was es hieß, ein Mensch zu sein. Erfolg oder Scheitern waren vorbestimmt, und tatsächlich ließ sich durch sachkundige Nachfragen bei einem Orakel in Erfahrung bringen, was die Moiren auf Lager hatten. Was zählte, war, wie man damit zurechtkam.

Der Aufenthalt auf Erden war für die Menschen der Antike das Äquivalent dazu, die Seele zu einem gründlichen Work-out ins Fitnessstudio zu schleppen. Man verbrachte eine kurze Zeitspanne mit Aktivitäten von unerträglicher Heftigkeit, an deren Ende man entweder ein besserer Mensch oder ein menschliches Wrack war. Wenn die festgelegte Zeit um war, musste man gehen, und das Signal dazu gab im klassischen Mythos die dritte Moira, die den Faden durchschnitt und das Menschenleben an sein Ende brachte. Diese dritte Göttin war Atropos, deren Name „die Unerbittliche“ dem Atropin vererbt worden ist, dem Gift der Tollkirsche.

Das Leben nach dem Tod Für Griechen und Römer war der Tod ein Neuanfang. Wenn die Verwandten des Verstorbenen gute Arbeit geleistet und die richtigen Rituale vollzogen hatten, traf der Tote auf Hermes, den Gott derer, die Grenzen überschreiten. Hermes geleitete die Neuverstorbenen bis an die Ufer eines Flusses an der Grenze zur Unterwelt, den sie überqueren mussten.

Ein Fährmann bewacht diese Wasser und Flüsse. Das ist der struppige, schrecklich schmutzbedeckte Charon, dessen ungepflegter weißer Bart vom Kinn baumelt; feurig glühen seine Augen und er trägt den dreckigen Mantel um die Schultern geknotet. Er stakt sein Boot mit der Stange vorwärts, gibt auf das Segel acht und setzt im rostroten Fahrzeug die Toten hinüber. Alt ist er, aber ein Gott ist auch im Alter noch rüstig und frisch./VERGIL, Aeneis 6,298–304

Charon, der Fährmann, war das Kind beider Aspekte der Nacht, Nyx und Erebos, also auch selbst ein Gott. Er war ein Diener von Hades (des Bruders von Zeus), und einmal, als Herakles den Schiffer zwang, ihn überzusetzen, ließ der erzürnte Hades den Fährmann ein Jahr lang in Ketten legen. Charons Dienste waren nicht kostenlos, und das Ufer wimmelte von denen, die nicht ordnungsgemäß bestattet worden waren und darum nicht die Münze für ihr Fahrgeld hatten. (Bei den Griechen war diese Münze ein Obolos – eine Münze von geringem Wert, die man dem Toten auf die geschlossenen Augen oder in den Mund legte.) Was Charon mit dem Geld anfing, ist unbekannt – Schiffsreparaturen und Körperpflege waren in seinem Budget jedenfalls keine großen Kostenpunkte.

Die meisten hielten den Fluss, der die Unterwelt begrenzte, für den Styx („den verhassten“), obwohl ein weiterer Kandidat der Acheron in Nordwestgriechenland war. Man glaubte, dass er aus dem irdischen Reich in das der Unterwelt floss, weil dieser Fluss nicht weit von seiner Quelle durch eine Reihe furchterregender Schluchten stürzt. Die Menschen der Antike dachten, ein Teil dieser Kaskade ergieße sich geradewegs ins Totenreich, während der Rest weiterströmte und sich friedlich ins Meer schlängelte.


Charon in Michelangelos Jüngstem Gericht

Nachleben in Kunst und Kultur: Charon

Charons Figur ist so eindrucksvoll, dass er sogar auf dem sonst so christlichen Jüngsten Gericht Michelangelos in der Sixtinischen Kapelle erscheint (1537–41). Dort ist Charon eher so dargestellt, wie er im Inferno auftaucht, dem ersten Teil von Dantes Göttlicher Komödie, der eine Reise in den antiken Hades aus der Perspektive einer christlichen Höllenvision beschreibt. Als ein Bildgegenstand für sich ist Charon auf Gemälden wie Charon setzt die Schatten über von Pierre Subleyras (ein Werk der 1730er) und Joachim Patinirs wunderbarem Bild festgehalten, das heute im Prado in Madrid zu sehen ist (1515–24). Heute bekannt ist Charon wahrscheinlich auch dank Chris de Burghs Popsong Don’t Pay the Ferryman von 1982.

Lebenden Seelen fällt es schwer, die Unterwelt zu betreten, denn ihren Eingang bewacht der große dreiköpfige Wachhund Kerberos („Zerberus“). Sollten Lebende sich vor das Tor verirren, das er hütet, stellt Kerberos sicher, dass die Eindringlinge ihre Reise als gründlich und unappetitlich Verstorbene fortsetzen.

Die Schatten der Toten König Minos (der Sohn Europas) war zu Lebzeiten als Gesetzgeber berühmt, und in der Unterwelt war er der Richter der Toten. Überwiegend entschied er Streitigkeiten zwischen Toten, aber manche meinen, dass er auch ein Wort bei der Grobsortierung mitzureden hatte, die nach der Ankunft neuer Seelen stattfand. Denn nicht alle betraten die Hallen des Hades. Manche gingen den Weg zu den Inseln der Seligen oder den Feldern des Elysiums. Diese Bestimmungsorte waren jenen Seelen vorbehalten, die sich in ihrem Leben so hervorragend und edel benommen hatten, dass sie der Welt der Sterblichen vollständig entrückt wurden. Abgesehen von der Einladung, sich zu den Göttern höchstpersönlich zu gesellen, war dieses Los das beste, das sich ein Sterblicher erhoffen konnte.

Andererseits gab es da diejenigen, die sich als untauglich erwiesen hatten, überhaupt zur Gattung Mensch zu gehören. Die Menschenseele ist ebenso unzerstörbar wie die eines Gottes, also stand es nicht zur Debatte, diese gescheiterten Existenzen zu vernichten. Statt dessen kamen sie in den kosmischen Abfalleimer, den Tartaros. Dort leisteten sie den eingekerkerten Giganten, Titanen und anderen Gesellschaft, die man für unwürdig befunden hatte, je wieder ihren Fuß auf Mutter Gaia zu setzen.

Die überwältigende Mehrheit der Menschheit endete in der Unterwelt, als Schatten. Ein Schatten war im Grunde dieselbe Person wie der Tote, das aber in stark abgeschwächter Form. Er erinnerte sich – sogar mit heißer Sehnsucht – an die intensiven Empfindungen und Leidenschaften des Erdenlebens. Mit den richtigen Riten konnte man einen Schatten aus dem Totenreich heraufbeschwören, damit er mit den Lebenden Kontakt aufnahm. So suchte Odysseus einmal Rat bei den Toten, indem er sie mit dem Blut von Opfertieren nährte, das er in eine kleine Grube im Boden strömen ließ.

Ich nahm die Schafe und schnitt ihnen über der Grube die

Kehlen durch

und ließ das dunkle Blut fließen. Da sammelten sich dort

aus dem Erebos die Schatten der abgelebten Toten,

Bräute und Jugendliche, alte Männer, die vieles ertragen hatten,

und zarte Mädchen, in deren Herzen das Leid noch frisch war.

HOMER, Odyssee 11, 35–39

Der Rat der Toten konnte allerdings auch nur begrenzt hilfreich sein, denn der Verstand der Schatten war so geschwächt wie das Übrige an ihnen, aber zumindest war ihre Erinnerung oft klar. Diejenigen, die wie Achilleus ein besonders ereignisreiches Leben geführt hatten, litten in der farblosen, faden Welt des Hades am meisten.

„Ich wäre lieber der Sklave des ärmsten Leibeigenen auf Erden als der König der Unterwelt“, so die berühmte Klage des Helden (vgl. Odyssee 11, 489–491).

Wie viel Zeit man in der Unterwelt zubrachte, war unterschiedlich – manche Philosophen hielten tausend Jahre für ein angemessenes Intervall, um die Seele von den Schlacken menschlicher Leidenschaft und irdischer Gelüste zu reinigen, die sich im Körper angesammelt hatten. Viel hing dabei von der Art des Lebens ab, das der Mensch auf Erden geführt hatte.

Eine verkommene Person brauchte sehr lange Zeit, ehe die Verunreinigungen des Lebens aus seiner Seele gesickert waren, während ein Asket sich, spirituell gesprochen, sozusagen nur einmal kurz durchs Gesicht waschen und kämmen musste. Für alle jedoch war die im Totenreich verbrachte Zeitspanne viel länger als die im Fleisch verlebte, also sollte man das Reich des Hades als das eigentliche Zuhause der Menschheit betrachten, nicht die Oberwelt.

Orpheus in der Unterwelt Als Sohn von Kalliope, der Muse der epischen Dichtung, lernte Orpheus bei Apollon und soll die Lyra so göttlich schön gespielt haben, dass ihm sogar die Felsen und Bäume lauschten. Er liebte seine Frau Eurydike leidenschaftlich und war von ihrem Tod so niedergeschmettert, dass er am Ende beschloss, in die Unterwelt zu gehen und sie zurückzuholen. Durch den Zauber seiner Musik gelangte er vorbei an Kerberos und Charon und trug sein Gesuch als Lied vor Hades und Persephone vor.

Das grimme Königspaar der Unterwelt stimmte zu, dass Eurydike ihrem Orpheus aus dem Totenreich folgen dürfe, das aber nur, wenn Orpheus nicht zurückschaute, nicht einmal für einen Augenblick. Als aber Orpheus im Begriff war, die Unterwelt zu verlassen, da kam ihm der Gedanke, alles könnte nur ein Trick sein, damit er freiwillig verschwand. Also blickte er sich hastig um, um zu sehen, ob ihm seine Eurydike auch wirklich folgte. So war es, doch mit diesem Blick war das Geschäft geplatzt, und der neidische Hades schnappte sie sich sogleich wieder. Orpheus hat Eurydike nie wiedergesehen.

Orpheus wurde in späteren Jahrhunderten zur Hauptfigur eines als Orphik bekannten Kultes. Seine Anhänger, die Orphiker, haben eine Sammlung mitreißender Hymnen an die Götter hinterlassen:

Höre, o Göttin, die Stimme des zu dir Flehenden,

der Tag und Nacht zu dir betet,

und in dieser Stunde gib mir Frieden und Gesundheit,

Zeiten unter günstigen Vorzeichen und soviel Reichtum,

wie ich benötige,

vor allem aber sei du einfach zugegen für deine Verehrer,

du Hüterin der Künste, Jungfrau mit blauen Augen.

Orphischer Hymnus 32 an Athene, 13–17

Der Rückweg Früher oder später fühlte sich jede Seele zum anderen Ende der Unterwelt gezogen, wo die Wasser des Flüsschens Lethe über die Steine rieselten und Nyx selbst ihre Behausung hatte. Hier stellte sich Platon eine Art Showbühne vor, wo unter der Leitung einer Sphinx die Geister ihre künftige Rolle im Leben zugewiesen bekamen. Dabei spielte ein Zufallselement mit, und dieses Lotterieaspekts wegen sprechen wir vom „Los“, das uns im Leben zuteil wird. Nicht jedes Los eignete sich für jeden. Manche wenig anspruchsvolle Rollen waren für Seelen gefragt, die erst kürzlich aus dem Tierreich aufgestiegen waren, während andere nach einer Proberunde im Menschenleben vielleicht auf eine ländlich-beschauliche Auszeit versessen waren – beispielsweise als Kuh, die friedlich auf der Weide grast.


Eurydike folgt Orpheus auf Poussins Meisterwerk.

Nachleben in Kunst und Kultur: Orpheus

Ein Drama um einen Musikerkollegen – wie hätte Offenbach da widerstehen können? Orpheus in der Unterwelt, entstanden in den 1850ern, ist eine unbekümmerte, gründlich ins Französische übersetzte Abwandlung der Geschichte und machte die Pariser das erste Mal mit dem beinewerfenden Cancan bekannt. Die erste erhaltene Oper, Monteverdis Orfeo von 1607, steht dem Original in Handlung und Geist näher. In der bildenden Kunst sind Orpheus und Eurydike beispielsweise durch Antonio Canovas Skulptur von 1775 und Baccio Bandinellis Renaissance-Orpheus in Florenz gegenwärtig. In der Malerei finden wir Nicolas Poussins Klassiker Orpheus und Eurydike (1650–53), während Albert Cuyp eine Variante des beliebten Sujets schuf, wie Orpheus die Tiere durch seine Musik betörte (ca. 1640).

Lethe

Als Personifikation war Lethe eine Tochter der Eris und die Göttin des Vergessens. Die Idee, einfach alles zu vergessen, hat Lethe zum eindrucksvollen Bildmotiv vieler moderner Gedichte gemacht, und als die von den Chemikern neu entdeckten Ätherverbindungen als Narkotikum benutzt wurden, war der ursprüngliche Name dieser Substanz „Letheron“.

Wer neu im Geschäft war, stellte sich vor, er könnte das Glück als König oder Tyrann finden, während andere ein kurzes Leben wählten, randvoll mit Glück und Schmerz und seelischer Erfüllung. Platon erzählt uns, dass Odysseus, dessen Bedarf an Abenteuern in der Welt mittlerweile gedeckt war, nach einem Los suchte, das ihm das ereignislose Leben eines einfachen Mannes versprach.

Jetzt tranken alle aus dem Lethefluss. Augenblicklich verloren sie die Erinnerung an ihr früheres Leben. Nun waren sie wieder reiner Geist, geläutert von den Leidenschaften und Untaten ihres Vorlebens, mit ausgelöschter Vergangenheit, aber Persönlichkeiten, die sich dank ihrer vergangenen Erfahrungen fortentwickelt hatten. Dann legten sich die Geister schlafen. Erwachen würden sie in den von ihnen gewählten Kinderkörpern, und so begann das Abenteuer von vorn.

Manche Griechen lehrten, man könnte, indem man Lethe vermied und aus dem nahen Bach Mnemosyne (Erinnerung) trank, mit einer vollständigen Erinnerung an sein früheres Leben die Unterwelt verlassen.

Zur Linken des Hauses von Hades sollst du eine Quelle finden … (und wenn du dorthin kommst,) sollst du ihnen sagen: „Ich bin ein Kind der Erde und des gestirnten Himmels, aber mein Ursprung liegt im Himmel. … Rasch, lasst mich vom kühl fließenden Wasser der Erinnerung trinken.

Inschrift eines Goldtäfelchens aus einem Grab im italischen Petelia

Von zänkischen Göttern und tragischen Helden

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