Читать книгу Der Schreckliche Pfeilgiftfrosch - Florian Riedel - Страница 10
ОглавлениеSystematik
DIE Systematik der Pfeilgiftfrösche wurde von GRANT et al. im Jahr 2006 neu geordnet. Demnach werden in der Überfamilie Dendrobatoidea (den Pfeilgiftfröschen im weiteren Sinne) zwei Familien, die Aromobatidae und die Dendrobatidae (Pfeilgiftfrösche im engeren Sinne), mit jeweils drei Unterfamilien geführt. Die zu den Pfeilgiftfröschen im engeren Sinne zählenden Unterfamilien sind die Colostethinae, die Hyloxalinae und die Dendrobatinae. Zur letztgenannten Unterfamilie zählt auch die im deutschen Sprachraum als Blattsteiger bezeichnete Gattung Phyl lobates. Das Verbreitungsgebiet dieser Gattung erstreckt sich vom mittelamerikanischen Costa Rica südwärts bis in die westlich der Anden am Pazifik gelegenen Regionen Kolumbiens. Derzeit werden fünf Spezies unterschieden:
WUSSTEN SIE SCHON?
Der wissenschaftliche Gattungsname der Blattsteiger setzt sich aus den zwei griechischen Begriffen phýllon („Blatt“) und bátes („Läufer“) zusammen.
Lange Zeit Gegenstand der Verwechslung: der Zweifarbige Blattsteiger, Phyllobates bicolor
Goldstreifen-Blattsteiger, P. aurotaenia, (BOULENGER, 1913)
Zweifarbiger Blattsteiger, P. bicolor, DUMÉRIL & BIBRON, 1841
Kleiner Blattsteiger, P. lugubris, (SCHMIDT,1857)
Schrecklicher Blattsteiger, P. terribilis, MYERS, DALY & MALKIN, 1978
Gestreifter Blattsteiger, P. vittatus, (COPE, 1893)
All diese Arten besitzen zahl reiche gemeinsame Merkmale, wie beispielsweise eine aposema tische Färbung (auffällige Warntracht) und zwei gelbe Rückenstreifen, die bei P. terribilis und P. bicolor aber nur die Jungfrösche aufweisen. Weiterhin zeigen die Gattungsvertreter keinen Amplexus (Umklammerung) bei der Paarung, und die Larven werden ausschließlich von den Männchen transportiert. Als charakteristisch für die Blattsteiger gilt insbesondere das Vorhandensein des Hautgiftes Batrachotoxin. Innerhalb der Gattung Phyllobates sind die mittelamerikanischen Arten P. lugubris und P. vittatus näher miteinander verwandt, ebenso die südamerikanischen Spezies P. aurotaenia, P. bicolor und P. terribilis. Unter Letz teren sind P. bico lor und P. terri bi lis wiede rum näher mit einander verwandt als mit P. aurotaenia. Nach WIDMER et al. (2000) lassen sich alle fünf Arten genetisch klar unterscheiden.
Junge Phyllobates terribilis in der Umfärbung
WUSSTEN SIE SCHON?
Aposematismus beschreibt in der Verhaltensbiologie die auffällige Färbung von Tieren, die damit potenziellen Fressfeinden ihre Ungenießbarkeit und/oder Wehrhaftigkeit signalisieren. Diese Warnfärbung gilt als Gegenteil der Tarnung und wird beispielsweise auch vom einheimischen Feuersalamander (Salamandra salamandra) gezeigt.