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Liebe-und-Logik-Prinzip 3
ОглавлениеLassen Sie Jugendliche für ihre Probleme und deren Lösungen selbst verantwortlich sein
Beratende Liebe-und-Logik-Eltern helfen Teenagern durch das Leben, indem sie Wahlmöglichkeiten anbieten und dabei die Kontrolle teilen, während sie auf dem gesunden Selbstverständnis ihrer Teenager aufbauen. Sie lassen die Teenager sowohl ihre Probleme als auch ihre Lösungen selbst in die Hand nehmen.
Der Aufbau eines starken Selbstverständnisses ist das erste von drei Dingen, die wir zusammen mit Teenagern tun können, damit sie, wenn sie ins Alter der Versuchung kommen, eine Chance haben, Drogen- und Alkoholmissbrauch oder anderen riskanten Verhaltensweisen zu widerstehen.
Die zweite Sache, die wir tun können, ist, Teenager darin zu unterstützen, wie man Entscheidungen trifft. Wir tun dies unter anderem, indem wir sie die Verantwortung für diese Entscheidungen übernehmen lassen – einschließlich der guten Gefühle und auch der Enttäuschungen – und ihnen diesen Gedanken ins Bewusstsein pflanzen: „Die Qualität meines Lebens hängt von den Entscheidungen ab, die ich treffe.“
Drittens können wir deutlich machen, wem die Verantwortung für ein bestimmtes Problem obliegt. Wenn Eltern keine klaren Grenzen ziehen, wenn sie nötig sind, haben sie und ihre Teenager eine Menge Ärger am Hals.
Lassen Sie die Teenager für ihre eigenen Probleme, ihre eigenen Gefühle, ihre eigenen Enttäuschungen und ihre eigenen Belohnungen verantwortlich sein. Eines der schlimmsten Dinge, die wir tun können, ist, Teenagern die Botschaft zu vermitteln, dass sie etwas nicht tun sollten, weil die logische Konsequenz ihres Handelns ist, dass Erwachsene wütend werden. Erstens ermutigt sie das, ihr Handeln nach den Stimmen außerhalb ihres Kopfes zu richten. Und zweitens kann es bei einigen Teenagern, die alles daransetzen, Erwachsene wütend zu machen, ihre unreife Rebellion verstärken. So oder so übernehmen sie keine Verantwortung für die Situation.
Nehmen wir zum Beispiel an, dass Ihre Tochter mit dem Familienauto unterwegs ist und versucht ist, vor ihren Freunden anzugeben. Sollte sie denken: „Junge, wenn ich dieses Auto zu Schrott fahre, wird mein Vater wirklich sauer sein?“ Würde ein reifer Teenager so reagieren?
Falls sie eine vernünftige junge Frau auf dem Weg zu einer gesunden Unabhängigkeit ist, wird sie das nicht denken. Stattdessen wird sie sich sagen: „Mensch, wenn ich mit diesem Auto einen Unfall baue, werde ich uns über die ganze Autobahn verteilen. Ich sollte wohl besser vorsichtig sein.“
Es liegt in der Verantwortung des Teenagers, sich das Problem zu eigen zu machen und eine Lösung zu finden. Aber das ist nicht immer so einfach, wie es klingt, da wir versucht sind, wie ein Hubschrauber herbeizurasen, um unseren Sohn oder unsere Tochter vor der realen Welt zu schützen. Oder wir marschieren wie ein Feldwebel herzu, brüllen ein paar Befehle und erwarten, dass die Teenager-Truppe sich widerspruchslos einreiht. Diesen Versuchungen müssen wir widerstehen.
Als eine Person im helfenden Beruf der Erziehung fühlte ich (Jim) mich immer versucht, die Probleme meiner Schüler zu lösen. Deshalb musste ich mir antrainieren, etwas anderes zu tun, indem ich ein Schlüsselwort benutzte: „Schade.“ Immer, wenn ich dieses Wort benutzte, erinnerte es mich daran: „Jim, sei vorsichtig. Löse das Problem nicht für ihn. Gib ihm keine Lösung. Gib ihm keine Ratschläge und verteidige dich nicht. Überlasse ihm das Denken.“ Und wenn der Schüler „Schade“ hört, klingt es einfühlsam. „Oh, so ein Pech. Schade. Ich wette, das fühlt sich schrecklich an.“
Wenn wir Teenagern zeigen, dass wir verstehen, wie sie sich fühlen, geben wir ihre Gefühle an sie zurück – zu ihrer Kontrolle, nicht zu unserer.
Die Eigenverantwortung für Probleme gerät auch ins Wanken, wenn wir Lob mit Ermutigung verwechseln. Vor zwanzig Jahren begannen die öffentlichen Schulen, etwas zu verwenden, das „positive Verstärkung“ genannt wird. Diese Philosophie besagt, dass, wenn wir viel Zeit damit verbringen, Teenagern zu sagen, wie gut sie etwas machen, sie es besser machen werden.
Dieser Ansatz funktioniert gut mit Teenagern, die sich selbst als eine „Eins“ sehen, weil sie nicht nach Beweisen suchen müssen, um ihr Selbstverständnis zu untermauern. Aber wie viele Teenager in unseren Klassenzimmern oder zu Hause halten sich wirklich für eine „Eins“?
Teenager können wir am besten ermutigen, wenn wir mit ihnen wie mit Erwachsenen sprechen. Wir bauen kein Selbstverständnis auf, indem wir ihnen sagen, dass sie gut sind. Jugendliche, die ein schlechtes Selbstbild haben, werden es einfach ignorieren, und es wird ihnen wahrscheinlich schlechter gehen, als wenn wir nichts gesagt hätten.
An einem Tag sind Teenager down, am nächsten Tag geht’s ihnen wieder gut. Das gehört dazu. Wir können helfen, indem wir sie so wenig wie möglich kritisieren und es sein lassen, ihnen das zu sagen, was sie selbst herausfinden sollen. Wir wollen, dass sie selbst denken, also sollten wir ihnen Fragen stellen, anstatt sie herumzukommandieren. Wenn sie sagen, dass sie etwas Dummes tun werden, können wir antworten: „Ja, das ist eine Möglichkeit. Das kannst du tun. Hast du jemals an dies, das und das gedacht? Wir wünschen dir alles Gute, und wir werden dich immer noch lieben, egal was passiert.“
Indem wir mit Teenagern reden, als wären sie Erwachsene, vermitteln wir die starke Botschaft, dass wir von ihnen erwarten, dass sie sich wie Erwachsene verhalten und die Dinge in ihrem Leben in die Hand nehmen. Aber wir tun dies sicherlich nicht durch Belehrungen oder Drohungen.