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17.12.2018

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Eine für das Senate Select Committee on Intelligence angefertigte Studie* kommt nach Auswertung mehrerer Millionen Internetbotschaften zu dem Schluss, dass Russland mit seiner Armee aus Cyber-Trollen die Präsidentschaftswahlen 2016 zugunsten Donald Trumps beeinflusst hat. Dabei setzten die Russen nicht nur auf trumpfreundliche Posts in den sozialen Medien sowie entsprechende Podcasts und Werbeanzeigen, sondern – wie das Technikportal The Verge heute gezeigt hat – auch auf Telefon-Hotlines. Die meisten von ihnen kümmerten sich um klassisch konservative Themen wie Familie und innere Sicherheit. Eine Hotline aber stach heraus. Sie richtete sich an jene Männer, die sich gern mal einen keulen.

»Kämpfst du mit der Sucht der Masturbation? Wende dich an mich und wir werden sie gemeinsam besiegen«, hieß es in einer Anzeige, die mit »Jesus« unterschrieben war. Daneben hatten die Betreiber der Hotline einen bärtigen Mann im weißen Gewand gemalt, der einen reuigen Sünder tröstet und ihm seinen Arm schützend auf die Schulter legt. Eine andere Anzeige derselben Hotline setzte dagegen eher auf die Macht des Verstandes, argumentierte streng logisch und erklärte: »Du kannst Gottes Hände nicht halten, wenn du masturbierst.«

Zugegeben, das klingt erstmal ziemlich schräg und scheint mit gezielter Wählerbeeinflussung nichts zu tun zu haben, tatsächlich aber haben die Russen ganz genau hingehört, als sie ihre Troll-Kampagne konzipierten, schließlich hatte der republikanische Medienberater und Wahlkampfstratege Chris Wilson Anfang 2016 in einem Fernsehinterview mit dem Nachrichtensender MSNBC bezüglich der Trump-Unterstützer erklärt: »Tatsache ist, dass die meisten von ihnen kinderlose Männer sind, die sich auf Anime-Pornos einen runterholen.«

Tagebuch eines Hilflosen

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