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Der Skandal. Cork, Irland, März 1700

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Anne Bonnys Geburt löste unter Corks Bürgern einen handfesten Skandal aus. Ihr Vater William Cormac, ein bis dahin angesehener englischer Anwalt mit einer wohlhabenden Klientel, hatte sich leichtfertig – wie es hieß – mit seinem irischen Dienstmädchen eingelassen. Bis dato war die Ehe der Cormacs kinderlos geblieben, angeblich weil Elizabeth Cormac unfruchtbar war. Weil sich der Anwalt aber sehnlichst Kinder wünschte und sich offensichtlich zu der hübschen Irin mit dem feuerroten Haar hingezogen fühlte, ließ er sie auch, nachdem die Schwangerschaft offenkundig geworden war, nicht fallen. Und genau darin bestand der eigentliche Skandal. Heimliche Beziehungen zwischen Dienstherren und Personal waren durchaus üblich. Was die Gemüter so sehr in Rage versetzte, war die Tatsache, daß sich William Cormac wie ein verliebter Schuljunge zu seinem Verhältnis bekannte und sich in vorbildlicher Weise um die nicht standesgemäße Geliebte und das gemeinsame Kind kümmern wollte. Seine Freunde rieten ihm von diesem Schritt ab. Es würde sein gesellschaftlicher Untergang sein, warnten sie. Doch der Anwalt schlug ihre Ratschläge in den Wind. Er brachte Mutter und Kind in einem nahegelegenen Mietsgebäude unter, das ihm gehörte, und hoffte, daß schnell Gras über die Sache wachsen würde. Cormac hätte sich auch sofort von seiner Frau scheiden lassen, wenn Elizabeth in eine Scheidung eingewilligt hätte, aber sie hatte ihm trotzig erklärt, diesen Gefallen würde sie ihm bei Lebzeiten niemals tun.

So trug es sich im März des Jahres 1700 in der südirischen Stadt Cork zu. William Cormacs Anwesen lag auf einem Hügel in Sichtweite des betriebsamen Hafens, von dem aus die Schiffe zum Kontinent, aber auch über den Atlantik in die neue Welt fuhren. Schiffe aus Spanien, Frankreich, England und Nordafrika gingen in Cork vor Anker. Der Handel mit den westlichen Ländern Europas und den Kolonien in der neuentdeckten Welt jenseits des atlantischen Ozeans blühte – allerdings nur für die Engländer. Irische Händler wurden von den Royal Shipping Acts, englischen Wirtschaftsbeschränkungen, so gut wie erdrosselt. Denn seit Oliver Cromwell ein halbes Jahrhundert zuvor die Insel – von ihrer Fläche her nicht größer als Bayern – brutal unterworfen hatte, wobei ein Drittel der irischen Katholiken ihr Leben lassen mußten, war alles Land an protestantische englische Siedler übereignet worden. Auch William Cormacs Vater war mit der ersten Welle protestantischer Kaufleute aus England gekommen. Auf dem zerstörten Grundbesitz enteigneter Katholiken hatte er sein großes steinernes Landhaus errichtet und sein Geld auf Kosten der unterdrückten Iren verdient.

William war mit 18 Jahren zum Studium der Rechte nach England geschickt worden. Als er von dort Jahre später mit einem Diplom in der Tasche zurückkehrte, war es seine feste Absicht, in der irischen Kolonie Karriere zu machen, koste es, was es wolle. Aber ein hartes Leben wartete nicht auf ihn. Konkurrenten gab es nur wenige. Seit 1690 waren die Katholiken in Irland zu einer verfolgten Gruppe geworden, ihr Anteil am Landbesitz auf 15 Prozent gesunken. Eine neue antikatholische Gesetzgebung (Penal Laws) schloß Katholiken weitgehend von Ämtern und dem öffentlichen Leben aus. Sie hatten weder das Recht, Land zu kaufen noch rentabel zu pachten. Diejenigen, die es trotzdem versuchten, hießen Tennants – und waren nicht viel besser dran als Leibeigene. Selbst der Stellvertreter des Königs in Irland berichtete 1770, daß es auf der ganzen Welt kaum ein erbärmlicheres Leben gebe als das des irischen Bauern. Und ein Gesetz aus jener Zeit besagte, daß irischen Rebellen bei lebendigem Leibe das Gedärm herausgerissen und vor ihren Augen verbrannt werden sollte.

Die Stadt Cork selbst war 1649 von Cromwell eingenommen worden. Damals wurden die Stadtmauern und alle Befestigungsanlagen geschliffen, aber auch sakrale katholische Bauwerke fielen der Zerstörungswut zum Opfer. Heute stehen aus dieser Zeit nur noch zwei Bauwerke: das Elizabeth Fort und der Red Abbey Tower, Überrest eines im 13. Jahrhundert gegründeten Augustinerklosters. Das älteste Viertel liegt südlich der Grand Parade. Wenn man von dort hinunter zum alten Hafen Cobh schlendert, erhält man mit etwas Phantasie einen ungefähren Eindruck, wie es hier zu Anne Bonnys Zeiten ausgesehen haben mag. Schaut man gen Norden, so sieht man Saint Patrick’s Hill, wo sich in früheren Zeiten die reicheren Bürger niedergelassen haben. Von dieser Anhöhe aus hat man seit jeher einen eindrucksvollen Blick auf den Hafen der Stadt. Das Zentrum von Cork ist ohne jede Erhebung und wird von den Einheimischen als »Ebene der Stadt« bezeichnet. Im Norden jedoch fällt ein markantes Steilufer zum Fluß Lee hin ab. Dort befand sich der Umschlagplatz für Waren. Und die zahlreichen schwarzen Masten der Zwei- und Dreimaster legten im Jahre 1700 Zeugnis für einen florierenden Handel ab.

Bis zum Eklat, den die Geburt seiner Tochter auslöste, führte William Cormac ein angesehenes Leben. Seine Frau und er besuchten die zahlreichen Bälle, die in den Häusern der Aristokraten und Neureichen gegeben wurden. Cormac verdiente sein Geld ausschließlich dadurch, daß er die meiste Zeit über als Notar tätig war, also Verträge besiegelte, was ihm eine hübsche Stange Geld einbrachte. Einen Teil des Geldes investierte er in lukrative Wollgeschäfte, aus denen er nicht selten den doppelten oder dreifachen Gewinn zog. Der junge Anwalt hatte zweifellos ein Händchen für Geldangelegenheiten, aber kein Gespür für die moralische Einstellung seiner Mitbürger.

Wie in jedem feinen Haushalt in Cork hatte auch Cormac ein Dienstmädchen eingestellt. Margaret Mary Brennan, genannt Peg, war mit sechzehn Jahren in seine Dienste getreten und bewohnte unterm Dach ihr eigenes kleines Zimmer. William Cormac, Anfang Dreißig, ein hochgewachsener grobknochiger vitaler Mann, war ihr erster Dienstherr und schon bald ihr erster und einziger Liebhaber. Als Peg schwanger wurde, hätte sie das Kind abtreiben lassen können, wie es viele Dienstherren von ihren Angestellten erzwangen. Der Anwalt jedoch, der sich sehnlichst ein Kind gewünscht hatte, muß sich über die Schwangerschaft seiner Geliebten gefreut haben, auch wenn ihm die Konsequenzen dieser Liebe von Anfang an bewußt gewesen sein müssen.

Der »Fehltritt« konnte von einem bestimmten Punkt an nicht länger verheimlicht werden. Interessanterweise weiß Hans Leip in seinem Bordbuch des Satans etwas darüber zu berichten, wie Elizabeth Cormac zum erstenmal Verdacht schöpfte, daß ihr Mann ein Verhältnis mit dem Dienstmädchen hatte. Leip erzählt, daß ein Bekannter von William Cormac heimlich silberne Löffel unter die Bettlaken des Mädchens schob, um sich einen, zweifelsohne etwas merkwürdigen Scherz zu erlauben. Zu jenem Zeitpunkt soll sich Elizabeth Cormac auf einer Reise befunden haben. Als sie ein, zwei Wochen später nach Hause zurückkehrte, wurde der Verlust des Bestecks offenbar. Man suchte und fand die Löffel schließlich im Bett der Dienstmagd. Leip schreibt: »Nicht, daß Elizabeth annahm, das Mädchen habe die Löffel stehlen wollen. Dennoch bedurfte es keiner detektivischen Überlegung, bis sie sich sagte, das kecke Ding könne unmöglich inzwischen in ihrer Kammer geschlafen haben, sonst hätte es unweigerlich die Löffel entdecken müssen, die ja immerhin nicht aus Daunen waren. Und sie ahnte voller Trauer und Eifersucht, dieses Mädchen habe in den Tagen ihrer Abwesenheit ihren Platz im Bette ihres Mannes ausgefüllt.«

Elizabeth fand augenblicklich eine Verbündete in Cormacs Mutter, die ihm die Liaison mit einem irischen Dienstmädchen niemals verzieh, ihn später sogar enterbte. Von diesem Zeitpunkt an lebte William Cormac getrennt von seiner Ehefrau, aber er zog auch nicht zu Mary und dem Kind. Anne wuchs folglich allein bei ihrer Mutter auf. Daß William Cormac von ihnen getrennt lebte, hatte vor allem finanzielle Gründe. Elizabeth willigte nicht in die Scheidung ein, sah vielleicht in ihrer Weigerung ein Druckmittel, William zur Vernunft zu bringen. Nach wie vor erhielt der Anwalt Geld aus dem Erbteil, das ihm durch den Tod seines Vaters zustand. Doch bei der Zuteilung hatte seine Mutter das letzte Wort. Wäre er mit Mary und dem Kind zusammengezogen, so hätte seine Mutter ihm das Geld augenblicklich gestrichen. William Cormac war alles andere als selbstmörderisch. Er wußte, was man sich in Cork über ihn erzählte. Er wollte die Gerüchte auf keinen Fall in irgendeiner Hinsicht forcieren oder unverrückbare Tatsachen schaffen, die ihm sofort zum Nachteil gereicht hätten. Allerdings sehnte er sich auch danach, Mutter und Tochter um sich zu haben, vor allem die Tochter Anne. Und so verfiel er nach wenigen Jahren auf eine List.

»Dies dauerte beinahe sieben Jahre an«, berichtet Daniel Defoe, »dann aber faßte er eine Zuneigung zu dem Mädchen, das er von seiner Magd hatte, und nahm sich vor, es zu sich nach Hause zu nehmen, um mit ihm zu leben; aber da die ganze Stadt wußte, daß es ein Mädchen war, und um vor ihnen wie auch vor seiner Frau die Wahrheit verborgen zu halten, ließ er es wie einen Jungen Hosen anziehen und gab vor, es handele sich um das Kind eines Verwandten, das er als seinen Lehrling großziehen wollte.«

Offensichtlich glaubte der Anwalt, daß er durch diese Maskerade doch noch zu seinem Recht als Vater kommen könnte. Er sollte sich täuschen. Unklar ist, wie sich die Mutter in dieser Situation verhielt. Schließlich hatte sie die Tochter fünf Jahre lang ohne Mann aufgezogen. Nun nahm William das Mädchen zu sich ins Haus. Alles, was man weiß ist, daß Mary weiterhin in der Mietwohnung lebte, in der sie sich mit ihrem Geliebten wie gehabt nur heimlich treffen konnte. William Cormacs Versteckspiel wirkt naiv, und es konnte letztlich nur eine Frage der Zeit sein, bis die Wahrheit ans Licht kommen würde. Um also nicht direkt mit seiner geliebten Tochter Anne, die ihm von nun an bei seinen Gängen hinunter in die Stadt oder zum Hafen wie ein gehorsames Hündchen auf Schritt und Tritt folgte, in Verbindung gebracht zu werden, hatte er das Mädchen kurzerhand in Jungenkleidung gesteckt. Annes rotblonde Locken verbarg eine grüne Kappe und wenn ihn jemand nach dem Kind fragte, so gab er es als seinen Neffen aus, der ihm anvertraut worden wäre. Anne selbst mußte ihren Vater in der Öffentlichkeit mit »Onkel« anreden. In ihrer Jungenhose rannte sie hinter ihm her und lernte nach und nach das aufregende und hektische Leben am Hafen kennen: Matrosen, Betrunkene, rauhbeinige Kerle, aber auch clevere Geschäftsleute, die genau wußten, wie und wo sie ihr Geld am besten verdienen konnten.

Wir können nur rätseln, wie das alles auf das kleine Mädchen gewirkt haben muß. Das rege Leben am Hafen, Geschichten vom Meer und von fremden Ländern, Schiffe, die um die halbe Welt fuhren, von dort fremdartig aussehende Menschen, Tiere und Pflanzen mitbrachten, das Seemannsgarn, darunter haarsträubende Geschichten von Piraten, die ihr die Matrosen erzählt haben mochten, waren die eine Seite der Medaille. Das alles mag ihr durchaus gefallen haben. Es wird erzählt, daß Anne schon früh sehr gerne den wiegenden Gang der Seeleute und ihre rauhe Art zu sprechen nachgeahmt hätte. Ohne Zweifel hat dieser Einblick in eine fremde Welt, von der ihre übrigen Geschlechtsgenossinnen weitestgehend ausgeschlossen waren, dem Mädchen Spaß gemacht. Aber wie sah die Kehrseite der Medaille aus?

Anne steckte tagein, tagaus in Jungenkleidung, lernte sich wie ein Junge zu benehmen, durfte nicht wie ein Mädchen agieren, sondern mußte auf Wunsch ihres Vaters und wahrscheinlich auch ihrer Mutter ihr Geschlecht verleugnen. Also keine Puppen, keine Kleidchen, keine Duftwässerchen, keine Schleifen im Haar. Unter diesen Umständen war ihr wohl auch der Umgang mit gleichaltrigen oder älteren Mädchen verboten. Die Gefahr, daß der Schwindel auffliegen würde, zum Beispiel durch eine unbedachte Bemerkung des Kindes, war einfach zu groß. Also hatte Anne ausschließlich Umgang mit Jungen, lebte als »Junge« unter und mit ihnen und lernte, wie sich zukünftige Männer verhielten. Das mußte zwangsläufig Auswirkungen auf die Entwicklung ihrer Psyche haben. Es ist nicht sicher, ob Cormac jemals versucht hat, ihr deutlich zu machen, warum dies alles überhaupt stattfand. So richtig verstanden haben wird ihn Anne sicherlich nicht, Aber eine andere Wahl hatte sie ja auch nicht. Wohin aber sollte ihre Entwicklung führen? Wann würde die Maskerade ein Ende finden?

Wahrscheinlich hat William Cormac die besonderen Umstände, unter denen seine Tochter aufwuchs, auch mit Sorge betrachtet. Schließlich wollte er ja aus Anne keinen Jungen machen. Sie sollte zu einer jungen Frau erblühen, um dann mit einem Sohn aus wohlhabendem Hause verheiratet zu werden. In diesem Punkt werden sich Cormacs Vorstellungen von denen seiner Zeitgenossen nicht wesentlich unterschieden haben. Aber er sah auch, wie problematisch die Situation war. In seinen Kreisen wurden junge Mädchen in die Obhut von Erzieherinnen gegeben. Aber welche englische Erzieherin würde unter einer Herrin wie Mary Brennan, die einmal Magd im Hause gewesen war, arbeiten wollen? Sie würde selbst in Verruf geraten und niemals mehr eine weitere Anstellung erhalten. Selbst eine Scheidung von Elizabeth hätte nichts geändert. Seine Frau war zu ihren Eltern zurückgekehrt und hatte William wissen lassen, daß sie ihm den fortgesetzten Umgang mit seiner »Privathure« niemals verzeihen würde. Im übrigen würde sie ihn, ganz gleich, wohin er auch ginge, mit ihrem Haß verfolgen. Im Klartext bedeutete das, daß William Cormac die Mutter seiner Tochter niemals würde heiraten können, solange Elizabeth lebte. Selbst in den neuen Kolonien jenseits des großen Ozeans stand auf Bigamie der Kerker. Um William Cormacs Zukunft stand es also alles andere als gut. Irgendwann würde er den entscheidenden falschen Schritt tun und das Spiel wäre verloren. Die ehrenwerten Bürger und Bürgerinnen von Cork waren einer Meinung: uneheliche Sprößlinge, hervorgegangen aus Liebeleien mit Dienstmägden, die einer legitimen und standesgemäßen Ehefrau vorgezogen wurden, waren eine öffentliche Beleidigung und eine Gefahr für das bestehende gesellschaftliche System. William Cormac gehörte vernichtet, was sein Ansehen und seine Stellung innerhalb der Bürgerschaft von Cork anging.

Dann flog der Schwindel auf. Der vermeintliche Neffe war in Wirklichkeit Cormacs Tochter. Manche wollten es schon immer gewußt haben. Von diesem Moment an riskierte Cormac alles. Mary zog zu ihm, und der Anwalt lebte unverheiratet mit seiner ehemaligen Dienstmagd zusammen. Das war für die Bürger Corks, so weltoffen ihr Hafen auch sein mochte, zuviel. Nach und nach verlor William Cormac einen wohlhabenden Klienten nach dem anderen. Als seine Mutter starb, die sich durch die auf sie ausgedehnte Ächtung seitens der Gemeinde gedemütigt gefühlt hatte, hinterließ sie ihren ganzen Besitz Elizabeth. Das Blatt wendete sich nun endgültig gegen den einst so geachteten Anwalt. Selbst Geschäfte, die über den Hafen abgewickelt wurden, wollte niemand mehr so recht mit ihm machen. Gewinne aus seinen Unternehmungen fielen plötzlich geringer aus als erwartet. Cormac sah sich von einer Mauer aus Vorarteilen umgeben – wohin er auch blickte. Nicht ganz zwei Jahre sollten er und seine Familie diesem Druck von außen noch standhalten. Nun mußten sie handeln, wenn die Familie nicht zugrunde gehen sollte.

Doch was tun? In eine andere irische Stadt zu gehen, hätte wenig Sinn gehabt. Es wäre eher verwunderlich gewesen, wenn sich Cormacs »Fehltritt« nicht unter den ehrenwerten Bürgerinnen und Bürgern des Landes herumgesprochen hätte. In jeder Stadt würde man den Cormacs mit Ablehnung oder sogar Haß begegnen. England selbst hätte nur befristet eine Alternative dargestellt. Eines Tages, vermutlich früher als erwartet, hätte ihn auch im entlegensten Nest in Wales oder Cornwall die Vergangenheit eingeholt. William Cormac dürfte angesichts der verfahrenen Situation ziemlich ratlos gewesen sein.

Anne Bonny - Piratenkönigin der Karibik

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