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2.1 „Memoria“ und das Kirchengebäude

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Seit früher Zeit kannten Christen besondere Orte, die ihre Bedeutung durch Verbindung mit Ereignissen der Heilsgeschichte erlangt hatten. Ob in vorkonstantinischer Zeit bereits bei Bethlehem eine Grotte als Ort der Geburt Jesu und die Grotte der Jüngerbelehrung bei Jerusalem verehrt wurden, lässt sich nicht mehr eindeutig rekonstruieren. Aber in konstantinischer Zeit wurde Jerusalem zu einem Mnemotop, einer Gedächtnislandschaft. „Unmittelbar nach dem Konzil von Nicaea 325 wurden in wörtlicher Entsprechung zum Credo von Nicaea in Bethlehem eine Basilika zum Gedenken der Menschwerdung Christi, in J(erusalem) anstelle der paganen Tempelanlage westlich des Cardo eine Kirchenanlage zum Gedenken der Auferstehung (Grabeskirche) und am Ölberg über der o. genannten Grotte eine Basilika zum Gedenken der Himmelfahrt (Eleona) errichtet.“13 Gleichzeitig wurden auch in Rom über den Gräbern der Märtyrer Kirchengebäude errichtet. Alle diese Bauten werden durch das Moment der Memoria, des lokal bestimmten Gedächtnisses, bestimmt. In diesem Sinne können solche Kirchengebäude als Markierung von, als Hinweis auf, als gestaltetes Behältnis eines besonderen, religiös qualifizierten Ortes betrachtet werden.

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