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ОглавлениеVorwort zu dieser 2. E-Book Ausgabe.
Obwohl das Phänomen „Zweigeschlechtlichkeit“ und „Transsexualität“ nicht mehr zu leugnen ist und weltweit auch nicht eine unbedeutende Minderheit darstellt, ist Thailand eines der wenigen Länder, wo Transsexuelle, die sogenannten „Ladyboys“ und „Toms“, in der Gesellschaft voll integriert und somit in vielen Bürgerlichen Berufen anzutreffen sind. Warum tut sich aber, von wenigen Ausnahmen abgesehen, der Rest der Welt mit deren Akzeptanz so schwer?
In der Originalausgabe habe ich nicht nur über das Phänomen, die Probleme Betroffener bei der persönlichen Identitätsfindung und die schwierigen Lebensverhältnisse informiert, sondern auch auf das beschämende Verhaltensbild der Gesellschaften hingewiesen.
Dieser E-Book II Ausgabe ist ein 3. Teil mit einigen Auszügen zu Fragen und Antworten aus Leserbriefen, sowie Kommentare aus Medienberichten, angefügt, in der Hoffnung und Annahme, dass sich die Öffentlichkeit der Realität öffnet und die Betroffenen zumindest als gleichwertige Mitmenschen akzeptiert. Wirklich verstehen kann aber nur, wer sich von Vorurteilen befreit.
Fred Suban
Vorwort Originalausgabe
Ungerechtigkeit bedeutet eine tief greifende Verletzung der Gefühle. Als besonders schwerwiegend wird vorsätzliche, aufgrund von Vorurteilen willkürlich zugefügte Ungerechtigkeit empfunden und bleibt bei Betroffenen unauslöschlich als schmerzhafte Erfahrung in Erinnerung. Infolgedessen treten Verbitterung bis hin zu schwersten Depressionen auf oder die Gefahr, sich selbst durch aufgestauten Hass und Vergeltungsdrang zu ungerechten Handlungen hinreißen lassen.
Wenn wir uns also der Tragweite von Vorurteilen bewusst werden, können wir uns auch nicht mehr der Verantwortung für die Folgen des fahrlässigen Umgangs mit ihnen entziehen. Somit bildete „Ungerechtigkeit gegenüber Minderheiten“ auch das Leitmotiv zu diesem Buch:
Von pauschalen Vorurteilen und somit von Willkür besonders betroffen sind Minderheiten, die mit anderer sexueller Orientierung oder angeborener Veranlagung ausgestattet sind, als sie der gesellschaftlichen Norm entsprechen. Wer sich dazu bekennt, muss damit rechnen, belächelt, öffentlich verspottet oder Repressalien ausgesetzt zu werden.
Zum einen sind diejenigen mit homosexueller Neigung betroffen, sowohl Frauen („Lesben“) als auch Männer („Schwule“). Am härtesten jedoch trifft es Hermaphroditen und die transsexuell Geborenen, weil sie zusätzlich noch unter der Gegensätzlichkeit zwischen ihrer psychischen Identität und der anatomisch gegebenen Geschlechtlichkeit zu leiden haben. Die traurige Bilanz deren weitaus höherer Selbstmordrate gegenüber derjenigen der übrigen Fälle scheint dies nur noch zu bestätigen.
Den Letztgenannten ist dieses Buch gewidmet in der Hoffnung, dass man ihnen endlich mit mehr Verständnis und gebührendem Respekt begegnet. Denn immerhin gehört gemäß vorsichtigen Studien ein erheblicher Anteil der Bevölkerung weltweit, dieser Gruppe an. Nicht genug damit, dass ihnen durch eine Laune der Natur bereits bei der Geburt eine klare Identität verweigert wurde, werden sie im weiteren Leben auch noch in eine ihrem Wesen entgegenstehende Rolle gedrängt, nur um dem Leitbild der Öffentlichkeit zu entsprechen. Jenen, denen diese Anpassung nicht gelingt oder die sie aus verständlichen Gründen nicht vornehmen wollen, bleibt meist keine andere Wahl, als den Lebensunterhalt auf dem Wege der Prostitution zu bestreiten. Diese Tatsache wiederum bietet dann für die Mehrheit der Gesellschaft genug Anlass für negative bis hin zu diskriminierenden Vorurteilen, und leider machen auch die Medien davor nicht halt.
Transsexuelle sind weder ganz Frau noch ganz Mann und können es auch niemals werden. Dass man diese Menschen verspottet und zu Unrecht an den Rand der Gesellschaft drängt, liegt meines Erachtens an der fehlenden Aufklärung, an der Tabuisierung. Es ist ein Thema, über das man halt lieber schweigt. Wie könnte es auch anders sein, wenn sogar Ärzte diesem Phänomen ratlos gegenüberstehen und auch die Wissenschaft die unglaublichsten Theorien verbreitet?
Grundlage zu diesem Buch sind unzählige Gespräche mit Betroffenen in Europa und Asien, insbesondere in Thailand, wo Transsexuelle, sogenannte Ladyboys, mit all ihren Eigenheiten in die Gesellschaft integriert sind.
Ich möchte mich bei allen bedanken, die mir durch ihren Beitrag dieses Buch erst ermöglicht haben. Insbesondere aber gilt mein herzlicher Dank all jenen Ladyboys in Thailand, die mich durch ihre Hilfsbereitschaft zu diesem Schritt ermuntert haben. Möge ihnen Buddha den sehnlichsten Wunsch erfüllen, einen Partner zu finden, der sie durchs zukünftige Leben begleiten wird!
Selbstverständlich sind alle Namen und örtlichen Bezeichnungen geändert. Ähnlichkeiten mit Bekannten wären reine Zufälligkeiten.
Fred Suban, Autor