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Kapitel 13

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Ein paar Monate später

Damit war mein Abenteuer Kanada also beendet und ich dachte oft an diese Zeit zurück, was am Anfang dazu führte, dass ich Schwierigkeiten hatte mich erst einmal wieder an das Leben in Deutschland zu gewöhnen. Und manchmal wollte ich einfach nur zurück.

Noch dazu saß mir meine Mutter ständig damit im Nacken, was ich denn jetzt endlich machen wollte. Obwohl ich in Kanada reichlich Zeit dazu hatte, hatte ich dieses Thema immer wieder erfolgreich verdrängt. Schließlich entschied ich mich dann doch dafür, es meiner Schwester gleichzutun und Psychologie zu studieren.

„Heidelberg? Warum denn da?“, fragte meine Mutter überrascht und skeptisch zugleich, als ich die Wahl meines Studienortes mitteilte.

„Warum denn nicht? Das ist eine Universitätsstadt und außerdem ist es dort schön“, sagte ich, obwohl ich die Stadt bisher nur bei Google Maps und auf Bildern gesehen hatte.

„Aber das ist so weit weg. Psychologie kann man doch überall machen. Muss es denn unbedingt Heidelberg sein?“

„Na und? Ich war doch schon sechs Monate in Kanada und Heidelberg ist zumindest mal näher dran“, argumentierte ich.

„Na super, dann habe ich ja gleich zwei Seelenklempner in der Familie.“ Ich wusste nicht, ob sie das ernst meinte und ließ diese Aussage unkommentiert.

„Willst du es dir nicht wenigstens noch einmal überlegen?“, fragte sie und ich glaubte, einen leicht flehenden Ton in ihrer Stimme zu hören.

Doch mein Plan stand fest und ich ließ mich nicht umstimmen – sehr zum Leidwesen meiner Mutter. Und so blieb ihr nichts Anderes übrig, als meine Entscheidung zu akzeptieren.

Mit ein wenig Glück hatte ich ein Zimmer in einem Studentenwohnheim ergattert und so machten wir drei uns eine Woche vor Vorlesungsbeginn auf nach Heidelberg.

„Das ist aber ganz schön klein“, sagte meine Mutter, als sie in meinem achtzehn Quadratmeter großen Zimmer stand. „So klein ist das doch gar nicht“, entgegnete ich. „Außerdem brauche ich nicht viel Platz.

„Ich finde es auch ganz hübsch“, unterstützte mich Rena. „Mieke fühlt sich hier bestimmt wohl. Und die Stadt scheint ja auch ganz hübsch zu sein.“

„Brauchst du noch irgendwas, mein Schatz?“, fragte meine Mutter, nachdem wir mein etwas spärliches Gepäck – eine Kiste Bücher, eine Kiste Krimskrams und zwei Koffer Kleidung – abgestellt hatten.

Danach erkundeten wir noch ein wenig die Stadt und ich begleitete meine Mutter und Rena zu ihrem Hotel.

„Öhhh....ich denke nicht. Ich glaube, ich habe alles.“

„Gut, dann... wir beide werden morgen früh zeitig aufbrechen...“, weiter kam sie nicht und ich sah in ihren Augen, wie schwer es ihr fallen musste, sich zum zweiten Mal von ihrer jüngsten Tochter zu verabschieden.

„Mama, ich komme doch an Weihnachten wieder nach Hause. Also sehen wir uns doch bald schon wieder“, versuchte ich sie zu beruhigen.

„Ja, du hast recht“, sagte sie, aber sie konnte die Traurigkeit in ihrer Stimme nicht verbergen.

„Mach‘s gut, Schwesterherz“, sagte Rena und wir drückten uns zum Abschied. „Du weißt ja, du kannst dich immer melden, wenn du Hilfe brauchst.“

„Ich weiß, das ist lieb von dir“, lächelte ich sie an. „Also, wir sehen uns dann an Weihnachten.“

Ich fand den Weg zurück zum Wohnheim und als ich allein war, schaute ich mich noch einmal genauer um. Ich hatte das Glück und hatte ein kleines Apartment zugewiesen bekommen. Neben einem eigenen Bad hatte ich also auch eine kleine Küche. Und so klein fand ich meine neue Bleibe nun auch wieder nicht.

Ein Pling meines Handys verriet den Eingang einer neuen Nachricht: Geht es dir wirklich gut? Hast du alles? Brauchst du noch etwas? Hab dich lieb :*

Meine Mutter, natürlich!

Ja, alles super! Gute Nacht und kommt gut nach Hause :*, schrieb ich zurück und ich war ein wenig froh, dass sie nicht sehen konnte, wie ich bei ihrer Nachricht die Augen verdrehte.

Die falsche Ecke der Heide

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