Читать книгу Einführung in die ökumenische Theologie - Friederike Nüssel - Страница 7
ОглавлениеI. Wege
1. Personen und ihre Zeugnisse
Ökumene als Weg
Wie die gesamte menschliche Existenz, so kann auch die Ökumene als ein Weg beschrieben werden: Menschen unterschiedlicher Herkunft bewegen sich auf ein Ziel zu. Wenn Menschen ihre Überzeugungen einander vertrauensvoll eröffnen, gelingt eine reflektierte Weggemeinschaft. Oft sind es überraschende Einzelerfahrungen, welche die Motivation zu ökumenischem Handeln bewirken. Ökumene hat somit Ereignis-Charakter. Begegnungen mit Personen und mit Sachfragen sind miteinander verwoben. Die Rede von den nicht-theologischen Faktoren der Ökumene gewinnt vor diesem Hintergrund eine positive Bedeutung (Abschnitt a). Der Blick auf das erlebte Miteinander führt insbesondere dann zu einer Option für ökumenisches Handeln, wenn die gesellschaftlichen Herausforderungen bedrängend wahrgenommen werden. Die Glaubwürdigkeit der christlichen Botschaft wächst mit der Möglichkeit, gemeinsam auf einzelne Personen verweisen zu können, die das Evangelium lebten. Es gibt solche ökumenisch verehrten „Heiligen“ und sie laden dazu ein, über den wahren Grund ihres evangeliumsgemäßen Lebens nachzudenken (Abschnitt b).