Читать книгу DU lässt mich nicht im Regen stehen - Gabriele Kox - Страница 8
Roman
Оглавление„Morgen beginnt die Verhandlung“, sagt meine Freundin Alina. „Möchtest du mich begleiten?“
Ich starre sie an.
„Welche Verhandlung?“
„Die von deinem Ex.“
„Willst du mich verschaukeln? Das tue ich mir wirklich nicht an. Ich bin froh, dass ich ihn endlich losgeworden bin und diesen verlogenen, gefühllosen Kerl nicht mehr sehen muss.“
„Gar nicht daran interessiert, ob er seine gerechte Strafe erhält?“
Meine Hände spielen nervös mit dem Anhänger meiner Kette.
„Vielleicht. Vielleicht hast du Recht, Alina. Und was ist mir dir?“
Ich sehe eine Traube von Menschen, insbesondere Presseleute, die sich vor dem Gerichtssaal versammelt haben.
Über Lautsprecher wird die Verhandlung aufgerufen. Alina und ich nehmen in der letzten Reihe Platz, um im Hintergrund zu bleiben, damit Christian uns nicht entdeckt.
Als er in den Gerichtssaal geführt wird, kann ich trotz der Entfernung erkennen, als er mit müden Bewegungen zur Anklagebank geführt wird, dass er sich schwerfällig hinsetzt. Sein Anblick nach so vielen Monaten lässt mich mit panisch rasendem Herzen noch tiefer in den Sitz sinken. Plötzlich überkommt mich eine undefinierbare Traurigkeit.
„Kannst du erkennen, ob er zu uns herüberschaut?“, frage ich meine Freundin. „Emma, halte mal zur Abwechslung einfach den Mund“, zickt sie mich an.
Hinter meinen Schläfen beginnt es zu pochen.
Der Vorsitzende Richter eröffnet die Verhandlung und stellt die Personalien des Angeklagten fest. Nach Vernehmung zur Person liest er die Anklageschrift vor. Der Angeklagte wird belehrt, dass es ihm freisteht, sich zur Sache zu äußern oder zu schweigen.
Der Vorsitzende Richter führt die Beweisaufnahme durch.
Die Zeugen Isabelle Neymenn, Martin Held, Hans Walther Doerrn und Klaus Wilbers werden angehört.
Der Staatsanwalt hält das Plädoyer, danach der Verteidiger des Angeklagten.
Nach Abschluss der Beweisaufnahme zieht sich das Gericht zur Urteilsfindung ins Beratungszimmer zurück. Danach wird durch den Vorsitzenden Richter der Urteilsspruch verlesen.
Der Angeklagte, Christian Crook, hat sich des mehrfachen Betruges, der Scheck- und Urkundenfälschung schuldig gemacht. Zu seinen Gunsten ist berücksichtigt worden, dass er sich freiwillig in psychiatrische Behandlung begeben und in dem Verfahren voll geständig und Reue gezeigt hat.
Die Vollstreckung der Strafe von einem Jahr und sieben Monaten wird zur Bewährung ausgesetzt.