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Dritter Tag: Meknès - Volubilis - Moulay Idriss - Fès

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5.00 Uhr: Der Muezzin singt. Schön und fremd hört es sich an. Etwas rührt mich an in diesem Gesang und daran, ein winziges Stück davon zu erleben, dass und wie andere Menschen religiöse Rituale leben.

7.00 Uhr: Wir verlassen Meknès, die grüne Königsstadt und das „Versailles Marokkos“. Auf dem Weg nach Volubilis, ca. 26 km entfernt, fahren wir durch weiße Dörfer, Olivenhaine und vorbei an riesigen Kakteen mit Verdickungen dort, wo bald Blüten hervorbrechen werden. Agaven wachsen mannshoch. Felder leuchten hellgrün mit angehender Saat.

Während der Fahrt erwähnt Mohamed 5 Elemente, die in jedem Viertel eines Ortes anzutreffen sind: Moschee, Hamam, Backhaus, Markt (Souk), Koranschule. Ein Hamam ist ein Bad, in dem sich Männer und Frauen, getrennt nach Geschlechtern, zu bestimmten Zeiten treffen. Das Backhaus hat die Funktion, Brote der Armen zu backen, die sich keinen Ofen leisten können. Die Menschen bereiten den Teig soweit zu, dass er nur noch gebacken werden muss. „Kinder gehen mit 3 Jahren in die Koranschule, mit 6 Jahren in die Grundschule. In Koranschulen lernen die Kinder viel auswendig. Jede Familie zahlt, was sie kann. - Übrigens auch bei den Friseuren in den Medinas.“

Leicht hügelig ist die Landschaft. Gerade löst sich der zähe Nebel auf. Mohamed sagte heute beim Frühstück, er hätte die ganze Nacht gebetet, dass der Regen aufhören und in Volubilis die Sonne scheinen möge.

Dichte Hecken aus Kakteen am Straßenrand. Feldreiher fliegen neben uns her, setzen sich graziös auf Getreidefeldern ab. Auf buckelartigen Hügeln stehen vereinzelt Sträucher und kleine Bäume wie dunkelgrüne Tupfer.

Ein Teppich aus Andacht

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