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Der Fall – Anspruch und Wahn, Gott selbst sein zu wollen. Der Egomane, der typische Gegenspieler Gottes

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Befassen wir uns so weit mit dem Verhalten, mit der Denk- und Handlungsweise der Menschen, wie die uns bekannte Menschheitsgeschichte es zulässt, und mit der gigantischen Summe einzelner menschlicher Schicksale, so wird jedem Denkenden – unabhängig davon, ob mit dem Kopf oder mit dem Herzen oder mit beidem gedacht wird – dämmern, dass das schreckliche Ausmaß von Ursächlichkeiten, das all die Wirkungen, u.a. Kriege, Mord und Totschlag bis hin zum Mord an den Tieren und der Schändung der Mutter Erde, zur Folge hatte, nicht allein aus dem Erbgut von Adam und Eva kommen kann.

Der Überlieferung, die im Alten Testament ihren Niederschlag fand, können wir sinngemäß entnehmen, dass Adam und Eva göttliche Wesen waren und im Paradies, im göttlichen Reich, lebten. Nachdem sie sich gegen Gott aufgelehnt, gegen Gottes Gesetz der Liebe und Einheit gesündigt hatten, wurden sie vom Erzengel Michael aus dem Paradies geleitet.

Hier erhebt sich schon die Frage: Wären Adam und Eva die einzigen göttlichen Wesen gewesen, die sich gegen Gottes Liebe erhoben haben, woher kommen dann die vielen Menschen in allen Generationen? Sind sie „Erdlinge“ ohne Seelen, oder wer hat sie geschaffen?

Aus dem Gottesgeist erfuhren wir in dieser großen Umbruchszeit, in der wir als Menschen auf dieser Erde leben, durch das göttliche Prophetische Wort die Wahrheit. Wir hörten, dass sich viele, sehr viele göttliche Wesen – ähnlich, wie es von Adam und Eva berichtet ist – von Gott abwandten, also sündigten und sich über unvorstellbare Zeiten ganz allmählich mit grobstofflicher Energie ummantelten. Diese Vorgänge von kosmischen Dimensionen werden „der Fall“ genannt.

Die Ummantelung kann mit einem Kokon verglichen werden: Die Raupe spinnt sich allmählich in eine Hülle ein, um sich nach dem Gesetz der Natur schließlich als Falter zu entpuppen. Ähnlich vollzog es sich, in wenigen Worten gesprochen, bei der Menschwerdung. Somit ist der physische Leib nur der Mantel der Seele, auch Hülle der Seele genannt.

Alle Menschen – von „Adam und Eva“ an – tragen in sich den geistig-göttlichen Leib, der im belasteten Zustand als Seele bezeichnet wird. Jede Seele, die sich durch Zuwiderhandlungen gegen das Gesetz der Liebe und Freiheit in ihren Kokonmantel Mensch buchstäblich „eingesponnen“, gleich eingewickelt hat, wird diesen beim letzten Ausatmen – dann, wenn der Mensch stirbt – ausziehen. Ob die Seele nun einem Falter gleicht, der sich in die Lüfte schwingt und sich himmelwärts bewegt, kommt ganz auf den Lebenswandel des Menschen an, aus welchen „Materialien“, gleich Verhaltensweisen der Kokon bestanden hat, denn die Saat des Menschen ist die Gravur der Seele. Was der Mensch in seinem Erdenleben gesät und gepflanzt hat, das trägt spätestens im Jenseits gute oder schlechte Früchte, je nach Saat und Pflanzung.

Machen wir uns also bewusst: Die Saat – die Inhalte unserer Gedanken, Worte und Handlungen – braucht ihre Keim- und Reifezeit, um in der Folgezeit offenbar zu werden. Jede Saat, ob positiv oder negativ, geht auf, dann, wenn die Zeit gekommen ist. Keine Macht der Welt kann das verhindern.

Eine Schar von göttlichen Wesen wollte also sein wie Gott. Ihnen reichte ihre Göttlichkeit nicht – sie wollten allesamt Gott selbst sein. Wer sich über dieses Ansinnen empört und sich darüber erhaben dünkt, der möge bedenken, dass wir nicht weit zu suchen brauchen, um diesem Gedanken wieder zu begegnen. Denn betrachten wir die Menschheitsgeschichte, so weit, wie wir sie zurückverfolgen können, so begegnen wir immer wieder der Hybris des Menschen, seinem Anspruch und Wahn, Gott selbst zu sein. Mehr oder weniger wollte und will das jeder auf die eine oder andere Weise noch heute.

Die göttlichen Wesen, auch Geistwesen genannt, die in den himmlischen Regionen leben, sind das Gesetz der selbstlos gebenden Liebe, der Freiheit und Einheit. Es ist das Gesetz des mächtigen ICH BIN, das Gott ist. Das Ego des Menschen bezeichnet sich selbst auch als das „ich bin“, jedoch in niedrigster Form, auf das Gebundene, Körperlich-Materielle, durch die Sünde Heruntertransformierte, bezogen. Das kleine, niedere, allzumenschlich-ichbezogene „ich bin“ des Menschen erhebt sich bis heute gegen Gott, indem der Mensch nicht tut, was Gottes Wille ist. Jeder Mensch ist somit sein persönliches „Kokongesetz“, gemäß seinem gottwidrigen Denken und Verhalten. Das hat mit dem Gesetz Gottes, der Liebe, Freiheit und Einheit, nichts mehr gemeinsam.

Der Egomane ist der typische Gegenspieler Gottes. Sein Prinzip heißt: „Ich bin, ich will; alles nur für mich!“ Daraus entwickelten und entwickeln sich die unzähligen Varianten in den Ausdrucksformen des „Trenne, binde und herrsche“, des satanischen Prinzips des Gegenpols. Jeder ist gegen jeden, und sei es in Gedanken.

Was bedeutet „jeder gegen jeden“?

Ist ein Mensch sehr ichbezogen, hat er nur sein eigenes Wohl im Auge, so ist er nicht für den Nächsten. Das Für-den-Nächsten ist Ausdruck der Einheit. Einheit ist Verbindung, Gemeinsamkeit, ist Gleichheit und Freiheit, das Wohlergehen aller in der großen Familie Gottes.

Ist einer also nicht für seinen Mitmenschen, so ist er gegen ihn. Dabei muss sich das nicht unbedingt so ausgeprägt und krass äußern wie im Falle von Bosheit, Hass oder Feindschaft. Was für uns Menschen unsichtbar bleibt, fällt in der Summe letztlich viel mehr ins Gewicht: der tägliche gedankliche Kleinkrieg gegen den Nächsten, der sich z.B. hinter einer scheinheiligen Fassade des Wohlverhaltens verbirgt, hinter Höflichkeit und Freundlichkeit, hinter Leutseligkeit und süßen Worten. Man hegt Gefühle des Neides, der Abwertung, der Erwartung, des Anspruchs an den anderen, der Rivalität und anderes mehr, die nicht offen zutage treten und gerade deshalb die Atmosphäre vergiften. Diese aggressiven Negativenergien lösen im Mitmenschen einiges aus und belasten vor allem die eigene Seele.

Es kann sein, dass wir im Äußeren eventuell erklärtermaßen für einen speziellen Nächsten sind, uns mit ihm unter Umständen demonstrativ zusammentun, doch im Grunde nur, um ihn in listiger Berechnung insgeheim für uns zu verwenden, für unser Wohlergehen, unseren Nutzen und Profit. Das ist aber nicht für, sondern gegen!

Alle diese verhohlenen Abträglichkeiten wirken sich um so gravierender aus, als ihre zahllosen Urheber sich der explosiven Inhalte ihrer eigenen Gefühls- und Gedankenwelt allzu meist nicht bewusst sind, diese ihre Hintergedanken für „ganz normal“ halten und ihnen keine Beachtung schenken. Ihr Gewissen spricht auf diese ihre Untergrundaktivitäten meist nicht mehr an.

Auch Gleichgültigkeit ist gegen das Prinzip der Einheit gerichtet: Das Wohl des anderen liegt mir nicht am Herzen, ich lasse ihn gar links liegen. Da ich nur mich selbst, nur meine Belange achte, nur diese mir wichtig sind, missachte ich den Nächsten, wobei der Begriff des „Nächsten“ auch unsere Übernächsten, die Tiere, letztlich alle Lebensformen und die Mutter Erde mit einschließt. Wie es dem Nächsten geht, ist mir dann gleichgültig; ich setze mich nicht für ihn ein, denn er ist mir nicht nahe.

Daher kann allgemein gesagt werden: „Jeder ist gegen jeden.“ Warum? Weil jeder nur für sich ist: Ich teile nicht mit dem Nächsten, sondern bejahe die Ungleichheit. So stelle ich mich über ihn. – Die darin zum Ausdruck kommende geistige Verarmung führte zur Verrohung der Menschheit. Sie führt zum geistigen Tod.

Dass der Egomane mit der Zeit den Kürzeren zieht, merkt er meist nicht, weil für ihn immer der andere der Schuldige ist. Außerdem schlägt das Kausalgesetz, das Gesetz von Ursache und Wirkung – „Was der Mensch sät, wird er ernten“ –, nicht brutal von heute auf morgen zurück. Nach ehernen kosmischen Gesetzen kommt jede ungesühnte Ursache zur Wirkung, allerdings nicht am anderen, sondern am Absender selbst. Er ist gleichzeitig der Empfänger, denn was er sät, wird auch er ernten, und nicht der andere.

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