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Ein tüchtiger und brauchbarer Mensch werden

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Der menschliche Körper hat viele, viele Zellen. Und jede Zelle deines Körpers ist in beständiger Vibration, immer in Aktion und Reaktion. Deine Körperzellen brauchen jeden Tag gesunde und aufbauende Nahrung. Deine Gehirnzellen benötigen Nahrung und Schulung.

Es ist richtig, wenn dich die Lehrer unterweisen und dir das Lernen beibringen, damit du im Jugend- und Erwachsenenalter ein tüchtiger und brauchbarer Mensch bist. Nun, das ist zu bejahen, was die Lehrer und Lehrerinnen sagen.

Doch „tüchtig“ und „brauchbar“ sind dehnbare Begriffe. Damit du verstehen kannst, was der Ausdruck „dehnbarer Begriff“ bedeutet, erinnere ich dich an ein Gummiband. Du kannst von einem Gummiband sagen: „Es ist zu kurz.“ Ziehst du das Gummiband auseinander, dann sagst du: „Es ist lang.“

Liebes Schuldkind, so ist auch die Aussage der Pädagogen „Du sollst ein tüchtiger und brauchbarer Mensch werden“ ein dehnbarer Begriff. Denke an den Vergleich mit dem Gummiband!

Ein Mensch ist nur dann ein guter und gütiger Mensch und ein echter Weiser, wenn er die irdischen Gesetze in Übereinstimmung mit den göttlichen Gesetzen bringt.

Denken die Pädagogen jedoch nur an die Schulbildung des Menschen, dann ist ihr Blick kurz. Sie sind für die übergeordnete Wahrheit, für die göttlichen Gesetze, kurzsichtig, weil sie glauben, der Mensch sei nur dann tüchtig und in der Welt brauchbar, wenn er seine Gehirnzellen mit vielem menschlichen Wissen, mit Ansichten und Theorien voll stopft, damit er in der Welt richtig und gut arbeiten und leben kann und ein brauchbarer Mensch ist.

Menschen, die das irdische Leben als ihr wahres Leben sehen und nur die Erde als ihre wahre Heimat anerkennen, sind aber begrenzte Menschen.

Begrenzt heißt, sie sind kurzsichtig. Ihr Blick ist eingeengt. Sie haben ein so genanntes „Schmalspurdenken“. Schmalspurdenken heißt: Sie verfolgen nur ein Ziel, von dem sie glauben, dass es für sie selbst gut wäre und für die Menschen, die so wie sie denken und leben. Solche Menschen glauben nur das, was sie hören und sehen können, und weisen das von sich, was nicht auf den ersten Blick zu erkennen und zu durchschauen ist.

Die göttliche Wahrheit ist dem Menschen so lange verborgen und von den Schatten, den Belastungen der Seele, abgedeckt, bis der Mensch den Sinn seines Erdendaseins erkennt und höhere Ideale und Werte anstrebt. Diese sind zunächst nur in ihm selbst zu finden.

Die Kurzsichtigkeit, die nicht über irdische Erkenntnisse und Dinge hinausblickt, macht viele Menschen arrogant und ichbezogen. Auf lange Sicht gesehen werden solche Menschen neidisch, zänkisch und streitsüchtig, weil sie nur darauf bedacht sind, ihre Meinung und ihr kleines, menschliches Ich, ihren Schmalspurglauben, den menschlichen Glauben, zu verteidigen. Sie wollen unbedingt recht bekommen und bekämpfen daher mit allen Mitteln und Methoden, die ihnen zu Gebote stehen, jene Menschen, die ihre Ansichten nicht teilen. Sie kämpfen mit Gedanken des Hasses und des Neides – und machen unter Umständen sogar falsche Aussagen, um sich selbst, ihr Ich, aufzuwerten.

Durch ein solches falsches Verhalten kam und kommt Streit und Hass in diese Welt. Daraus entstanden und entstehen immer wieder Feindschaft und Neid.

Der Mensch muss sich ändern, damit Friede, Hoffnung und Zuversicht in die Welt kommen.

Der Mensch soll verbindlich sein, nicht andere binden durch Hass, Neid, Streit und Rechthaberei.

Wer seinen Nächsten mit diesen Menschlichkeiten an sich bindet und ihn zwingt, das zu denken und zu tun, was er für richtig hält, der sät Unfrieden.

Der Unfriede bewirkt wieder Unfreundlichkeit und Lieblosigkeit, also Trennendes, das Dein und Mein.

Wer auf sich bezogen ist, grenzt sich ab gegenüber allen anderen, anstatt sich mit ihnen zu verbinden. Das ist nicht selbstlose Liebe zum Nächsten.

Wisse, lieber heranwachsender junger Mensch, allein schon unfreundliche und lieblose Blicke auf andere Menschen können viel Unheil anrichten!

Oftmals will der eine, was der andere besitzt, und wenn er es nicht haben kann, gleich aus welchen Gründen, so wird er neidisch und intolerant.

Wer intolerant ist, der spricht seinem Nächsten viel ab, sich selbst aber viel zu, er wertet sich also auf: Er redet z.B. über seinen Nächsten in der Erregung und beschuldigt ihn etwa der Dummheit, der Faulheit oder der Unehrlichkeit. Er weiß ja alles besser und ist klüger als seine Mitmenschen.

Ein solcher Mensch zeigt mit seiner Erregung und durch seine Rede, was er denkt. Und was der Mensch denkt, das ist er! Nicht allein der andere, dem er dies alles zuspricht, ist so, sondern auch er, der ihm in der Erregung Unschönes, Gehässiges sagt. Das ist lieblos und intolerant, niemals edel und geistig.

Menschen, die ihrem Wesen nach kurzsichtig sind und andere abwerten, haben große Probleme und Sorgen, weil sie in ihrem Leben entweder das nicht erreichen, was sie wollen – oder weil ihr Nächster anders denkt und handelt, als sie es wollen.

Dadurch beschäftigt sich der Mensch in seinen Gedanken zu viel mit seinem Nächsten anstatt mit dem Tagesgeschehen; er ist also „abwesend“ oder grübelt sogar noch über seine eigenen Sorgen und Probleme.

Dabei übertönt er sein Gewissen und übersieht möglicherweise eine Gefahr, die auf ihn lauert, weil er unkontrolliert und unkonzentriert ist.

Aus solchen Verhaltensweisen ergeben sich Unfälle und Schicksalsschläge. Krankheiten und mitunter schwere Leiden können die Folge sein.

Du hast gehört:

Wenn die Schatten in der Seele, die Belastungen, stärker ausstrahlen oder wenn sie von außen durch irgendwelche Ereignisse, durch Worte, Bilder oder anderes angestoßen werden, dann kommen Teile dieser Seelenschatten in Schwingung, und der Mensch zieht das an, was in ihm gleichschwingt. Wenn z.B. zwei Menschen heftig miteinander streiten, dann schwingen die Schatten der Seele nicht nur in einem der Streitenden, sondern in beiden. Gleichartige Seelenschatten, auch Schwingungen genannt, treffen aufeinander; dabei werden Heftigkeit und Streit ausgelöst, und eine explosionsartige Auseinandersetzung entsteht.

Du siehst also: Was in der Seele liegt, das zeigt sich im Äußeren!

Wenn der Seelenschatten stärker in den Körper eindringt, so wirkt er dort als Krankheit, das heißt, der Mensch wird krank. Du weißt: Alle diese Schatten wurden durch das Fehlverhalten des Menschen – entweder in früheren Leben oder in diesem Dasein – dem inneren Körper, dem Geistkörper, der Seele, auferlegt.

Du hast schon erfahren: Die Seele im Menschen ist auf Erden, um wieder göttlich zu werden – um ihre Schatten abzulegen in einem gesetzmäßigen, selbstlosen Leben der Liebe nach dem Willen Gottes.

Du bist nun ein Schüler. Wenn ein Schüler nur einseitig Wissen sammelt und bestrebt ist, in der Welt groß zu werden und Ansehen zu erlangen, dann ist er in Wirklichkeit klein, denn er hat das geistige Leben nicht in sein Denken und Leben einbezogen! Er ist einseitig orientiert, und da er alle Dinge und Geschehnisse von seinem Standpunkt aus betrachtet, nämlich von der Welt, der Materie aus, wird er rechthaberisch. Deshalb bleibt sein geistiges Bewusstsein klein; er lebt an der Wahrheit vorbei und kann daher auch das Göttliche nicht in sein Denken und Handeln einbeziehen.

Menschen, die nur weltlich orientiert sind, denken selten an ihre Seelenschatten, an ihre seelischen Belastungen, die entweder schon heute oder morgen oder erst in Jahren oder in einem anderen Erdenleben aufbrechen können und dann oft alles zunichte machen, was sich der Mensch, z.B. aufgrund seiner Habgier, mühsam erworben hat. Ein Schicksalsschlag kann plötzlich, unerwartet, einen angesehenen Menschen auf das Krankenlager bannen, oder er verliert, durch irgendwelche Umstände, sein Hab und Gut oder seinen guten Arbeitsplatz.

Die Erde ist der Aufenthaltsort für Bettler und Könige, für Reiche und Arme. Die Schicksale in der Welt sind vielseitig und verschieden, und für die meisten Menschen, so kann zu Recht gesagt werden, ist die Erde ein Jammertal.

Bettler und Könige, Reiche und Arme sind auf der Erde, um das zu bereinigen und zu bewältigen, was sie verursacht haben und wieder gutmachen wollen, oder auch um ihren Nächsten zu dienen und zu helfen.

Lieber heranwachsender junger Mensch, vieles müsste in der Welt nicht sein!

Würden die Menschen die geistige Lebensschule beachten und ihr Leben Gott anvertrauen, würden sie die göttlichen Gesetze befolgen und ihr irdisches Leben und ihre irdische Arbeit mit den göttlichen Gesetzen in Übereinstimmung bringen, dann gäbe es unter den Menschen immer weniger Neid, Hass, Streit, Feindschaft, Kriege oder Probleme, Nöte und Krankheiten. Die Menschen wären freundlicher und liebevoller zueinander, und einer würde dem anderen beistehen.

Liebes Kind, du sollst ein tüchtiger Mensch werden, der auch in der Welt Erfolg hat durch seine Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit und selbstlose Liebe, der jedoch seinen Erfolg nicht als sein Verdienst ansieht, sondern weiß, dass Gottes Liebe und Weisheit ihn zum Erfolg führte – vielleicht auch, um den kleinen Geschwistern, wie du noch eines bist, in Liebe und Verständnis beizustehen, damit sie im Geiste, in der selbstlosen Liebe, heranwachsen und gute, tüchtige Erwachsene werden, die nicht einseitig ausgerichtet, nicht auf sich bezogen sind, sondern für alle Menschen da sind, die das Gemeinwohl vor das Eigenwohl stellen.

Selbstlosigkeit dient dem Gemeinwohl, und Gemeinwohl führt zur Einheit mit Gott und allen Menschen.

Einheit mit Gott und allen Menschen wiederum bewirkt selbstlose Liebe, Freiheit, Größe und Wohlwollen allen Menschen gegenüber.

Möchtest du ein großer, geistiger Mensch werden, der weise ist, der das geistige, göttliche Gesetz, die Liebe unseres himmlischen Vaters, in das irdische Leben, in sein Denken, Sprechen und Handeln, mit einbezieht – dann nimm an und verwirkliche, was ich dir nun weiter erkläre.

Der Schutzengel, den dir dein himmlischer Vater zu deinem Schutz an deine Seite gestellt hat, hilft dir, deine Gedanken zu ordnen, sie auf das Gute, Edle und Feine einzustimmen.

Nach dem ewigen Gesetz steht er dir auch bei, wenn du in die Schule gehst und deine Schularbeiten machst. Er steht dir bei beim Spielen. In allen Lebenslagen hilft dir dein guter, unsichtbarer Freund, dein Begleiter, dein Schutzengel.

Damit er dich mit seinen liebenden und mahnenden Worten, die feine Schwingungen sind, erreicht, solltest du ihm eine Gedankenbrücke bauen: Die Gedankenbrücke besteht aus deinen selbstlosen Gedanken der Liebe, der Freundschaft und des rechten Verstehens gegenüber deinen Eltern, Großeltern, Verwandten, Lehrern, Schulkameraden, deinen leiblichen Geschwistern und allen Menschen – wer sie auch sind, wie sie aussehen oder was sie denken und sprechen.

Wer so empfindet, denkt und lebt, der hat die Hilfe von Gott und von seinem Schutzengel, der ist ganz eng mit seinem Schutzgeist, seinem unsichtbaren Freund, verbunden.

Ich berate - nimmst Du an?

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