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Wenn Eltern streiten
ОглавлениеGibt es unter euch Streit, so tragt den Zwist und die Streitereien nicht vor eurem Kind oder vor euren Kindern aus. Das Registriervermögen eurer Kinder nimmt, wie schon offenbart, die feinsten Nuancen der Streitgespräche wahr. Es fühlt sich sodann nicht mehr daheim und nicht mehr euch zugehörig. Es ist verunsichert und weiß nicht, welchem Elternteil es recht geben soll, denn es liebt beide Eltern. Es kann so weit kommen, dass das Kind zuletzt nicht mehr weiß, zu welchem Elternteil es gehen soll, wenn es Fragen hat oder wenn es sich zu seinen Eltern hingezogen fühlt und sich hinkuscheln möchte, um die heimatliche Nestwärme zu fühlen, die Geborgenheit, die das Kind so notwendig braucht.
In den Kleinen ist noch viel Gerechtigkeitssinn. Sie möchten keinen Elternteil bevorzugen oder benachteiligen. Die Folge ist, dass sich das Kind auf sich selbst zurückzieht und verstockt wird.
Kinder, denen die Nestwärme fehlt, werden, je nach ihren seelischen Belastungen, entweder verstockt, verängstigt, oder sie schmollen bei jeder Situation, die sie an die häusliche Atmosphäre erinnert. Die weiteren Folgen können Aggressionen sein, weil sich das Kind ausgestoßen fühlt.
Liebe Eltern, ist zwischen euch eine Distanz, gleich, welche Ursachen sie auch hat, dann klärt euer Kind auf, jedoch nicht, ohne auch das Positive, das Hoffnungsvolle anzusprechen. Lasst in dem Kind nicht die Sorge aufkommen, es könne unter Umständen zwischen euch nicht mehr gut werden.
Gerade zwischen dem sechsten und zwölften Lebensjahr rufen elterliche Schwierigkeiten sehr große innere Widerstände im Kind hervor. Leben Kinder in einem solchen Milieu, dann lehnen sie sich in späteren Jahren unter Umständen gegen die Eltern, die Gesellschaft und gegen alle Menschen auf, die ähnlich denken und leben wie ihre Eltern.
Ich wiederhole, weil es für die heranwachsenden Jugendlichen sehr wichtig ist:
Wenn euer Kind eure Streitigkeiten erlebt oder davon auch nur einen Teil mitbekommen hat, dann klärt es über den Inhalt eures Streitgespräches auf; sagt ihm, warum es Auseinandersetzungen gab.
Wichtig ist dabei, dass ihr das Positive heraushebt, denn in jedem Streit kann auch das Positive wirksam werden, das Klärende für die Eltern, sofern sie guten Willens sind. Wenn nun die Eltern ihrem Kind die im Streit gemachten Fehler sagen und ihre Erkenntnis daraus für den gemeinsamen weiteren Lebensweg erklären, dann fühlt sich das Kind aufgenommen und spürt, trotz allem, die Nestwärme und die Liebe der Eltern.
Wenn ein Kind in dieser Welt in alle Geschehnisse der Familie einbezogen wird, so bewirkt dies im Kind Festigkeit und das Gefühl der Zugehörigkeit. Dann kann es ein gefestigter und freier Mensch werden und auch seinen Mitmenschen offen und frei begegnen.
Freie, dynamische Menschen können in rechter Weise auf ihre Nächsten zugehen und im Gespräch auf sie eingehen, weil sie nicht mit sich selbst beschäftigt und ohne Minderwertigkeitskomplexe sind. Deshalb können sie sich auch entsprechend konzentrieren. Das sind dann freudige Menschen. Freudige, freie, positiv eingestimmte Menschen sind oftmals geniale Denker, weil sowohl ihr geistiges Bewusstsein als auch ihr Ober- und Unterbewusstsein nicht mit unwesentlichen und ichbezogenen Gedanken und Wünschen voll gestopft ist.
Liebe Eltern, erkennt bitte eure Verantwortung euren Kindern gegenüber. Seid da nicht gleichgültig.
Was ihr an eurem Kind versäumt, weil ihr euch selbst nicht zurücknehmen wollt und nur euer eigenes Leben euch wichtig ist und weil ihr euer Kind eventuell nur als Anhängsel behandelt – dafür werdet ihr nach dem Gesetz von Saat und Ernte zur Verantwortung gezogen werden.
Sowohl der Mann, der das Kind gezeugt hat, als auch die Frau, die es unter ihrem Herzen trug, sind von der ersten Stunde an, in der sie beide wissen, dass ein Embryo im Leib der Mutter heranwächst, für das Leben des Embryos ebenso verantwortlich wie nach der Geburt für das Leben des Kindes.
Liebe Eltern, die materielle Hülle eures Kindes ist ein Teil von euch. Der ihr innewohnende geistige Leib ist von Gott geschaffen und gegeben. Helft eurem Kind, soweit es in euren Kräften steht, damit es ein tüchtiger Mensch wird; doch überfordert es nicht. Eltern, welche die göttlichen Gesetze verwirklichen, spüren genau, was das Kind an Hilfen und entsprechenden Worten zum Geleit in den verschiedenen Situationen seines Lebens benötigt.
Liebe Eltern, helft eurem Kind auch bei den Schulaufgaben, besonders in den ersten Schuljahren.