Читать книгу Die Kraft der unscheinbaren Kleinigkeiten - Gary L. Thomas - Страница 11
Wer muss es tun – Gott oder ich?
ОглавлениеDas Neue Testament präsentiert uns keine einfache Formel dafür, wie das neue Leben sich in uns durchsetzt. Bei Paulus finden wir Sätze zu diesem Thema, die zunächst völlig widersprüchlich klingen.
„Arbeitet mit Furcht und Zittern an eurer Rettung. Und doch ist es Gott allein, der beides in euch bewirkt: Er schenkt euch den Willen und die Kraft, ihn auch so auszuführen, wie es ihm gefällt“ (Philipper 2,12.13).
Was denn nun? Wirkt Gott oder müssen wir uns anstrengen?
Was Paulus hier beschreibt, sind zwei Seiten derselben Wirklichkeit. Und sie schließen einander nicht aus. Sie ergänzen einander. Die geringe Kraft unseres Willens, unserer Entscheidungen, unsere geistigen und physischen Bemühungen müssen sich mit einer Kraft verbinden, die unermesslich viel größer und unendlich anders ist als unsere eigene Kraft. Das geschieht in einem Prozess der Kooperation: Wir stellen unsere relativ geringe Kraft – die Kraft unseres Willens, die Kraft unserer Muskeln – Gott zur Verfügung. Das ist unser Beitrag. Ohne ihn bringen wir praktisch das Wirken seiner Gnade in uns zum Erliegen.
Wie diese Kooperation vonstatten geht, lässt sich an den christlichen Grundhaltungen gut zeigen. Sie bilden die Brücke zwischen Gottes Entscheidung, sein Leben in uns zu entfalten und uns zu verwandeln, und unserer Entscheidung, die richtige Herzenshaltung dazu zu gewinnen. Losgelöst von der Beziehung zu Christus wären all diese Eigenschaften und Grundhaltungen nur leblose Kopien eines großen Ideals. Aber im Kontext einer lebendigen Christusbeziehung können diese geistlichen Grundhaltungen ein Leben völlig neu gestalten.