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Seelennahrung für gesundes Wachstum

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Warum müssen wir überhaupt wachsen? Petrus hat hier ein paar ernüchternde Worte zu sagen. Gerade hat er uns in Aussicht gestellt, dass wir an Gottes Wesen Anteil bekommen können, da fährt er fort: „Deshalb setzt alles daran, Gott zu vertrauen, und zeigt das durch ein vorbildliches Leben … Wenn ihr diesen Weg geht und dabei weiter vorankommt, wird euer Glaube nicht leer und wirkungslos bleiben, sondern ihr werdet unseren Herrn Jesus Christus immer besser kennen lernen“ (2. Petrus 1,5.8).

Wir müssen dem Glauben nichts hinzufügen, um gerettet zu werden. Aber, so sagt es dieser Vers: Wenn wir mit dem Glauben kein entsprechendes Leben verbinden, werden wir leer und wirkungslos bleiben. Wir werden zwar Jesus kennen, aber es wird sich nicht viel ändern. „Gott wirkt in uns und mit uns, nicht gegen uns und auch nicht ohne uns“, schrieb der große Calvinist John Owen.

Der Petrusbrief kann uns warnen: Es ist möglich, dass wir den Weg zur Veränderung kennen, aber die Erfahrung der Veränderung nie machen. Wir können unser Leben als „Gerettete“ verbringen und dennoch unverändert bleiben.

Screwtape schreibt seinem Unterteufel-Lehrling: „Ich höre mit großem Missvergnügen, dass dein Patient Christ geworden ist … Es besteht kein Grund zur Verzweiflung … Sämtliche Gewohnheiten des Patienten, die geistigen wie die körperlichen, sprechen immer noch zu unseren Gunsten.“1

Die ewigen Konsequenzen unserer „alten Gewohnheiten“ sind zwar beseitigt, wenn wir uns Christus zuwenden. Aber diese Gewohnheiten haben so ihre Art, an uns zu kleben und uns zu belästigen. Sie werden nur verschwinden, wenn wir sie durch neue Gewohnheiten ersetzen.

Sich von konkreten Sünden abzuwenden, ist ein wichtiges Element des geistlichen Wachstums. Aber das ist nur der erste Schritt. Nachdem wir die Sünde „abgelegt“ haben, sollen wir etwas Neues „anziehen“. Paulus formuliert es so: „Ihr sollt euer altes Leben wie alte Kleider ablegen. Folgt nicht mehr euren Leidenschaften, die euch in die Irre führen und euch zerstören. Gottes Geist will euch durch und durch erneuern. Zieht das neue Leben an, wie ihr neue Kleider anzieht. Ihr seid neue Menschen geworden, die Gott selbst nach seinem Bild geschaffen hat. Ihr gehört zu Gott und lebt so, wie es ihm gefällt“ (Epheser 4,22.24).

Wir wissen es ja nur zu gut: Eine schlechte Gewohnheit überwindet man nicht dadurch, dass man sich auf das falsche Verhalten konzentriert und sich bemüht, es zu vermeiden. Ehe wir uns versehen, sind wir Fehler-zentriert, und die Energie, die wir darauf verwenden, die schlechte Angewohnheit zu beenden, bewirkt, dass wir immer tiefer in den Sumpf hinein sinken. Deswegen ist jeder Versuch, im geistlichen Leben voranzukommen, der sich nur auf die „Vermeidung“ bestimmten Verhaltens konzentriert und dem keine positiven „Tugenden“, Grundhaltungen gegenüberstehen, die erstrebenswert sind, nicht nur zum Scheitern verurteilt, sondern sogar eher hinderlich. Die geistlichen Tugenden zeigen uns, was wir „anziehen“ können – die Eigenschaften Jesu. Sie zeigen uns ein Modell unserer Zukunft. Deshalb ist es viel hilfreicher, diese Möglichkeiten in den Blick zu nehmen, als uns auf das zu konzentrieren, was wir vermeiden wollen.

Christus anziehen – das ist der lebenslange Prozess, durch den wir das Alte ablegen und ein neues Leben anlegen.

Die Kraft der unscheinbaren Kleinigkeiten

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