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1. WOCHE IN UNTERSUCHUNGSHAFT 27. Februar bis 2. März 2019

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Mittwoch, 27. Februar 20191

In den letzten Monaten habe ich eigentlich immer gut geschlafen, aber gestern Abend hat es mit dem Einschlafen länger gedauert und heute Morgen bin ich vor dem Weckerklingeln um 6.00 Uhr aufgewacht. Die Messe wurde wie üblich im Esszimmer der McFarlanes gefeiert. Die Wände waren mit Bildern des Herzogs von Wellington, von W. G. Grace2 und Victor Trumper3 geschmückt, die vermutlich noch nie zuvor an einer Werkstagsmesse teilgenommen hatten.

Ich entschied mich für die Votivmesse »Unsere Liebe Frau«, weil ich mich während dieser seit Langem andauernden Misere unter ihren besonderen Schutz gestellt habe. Das Ganze dauert länger, als ich es erwartet hatte, aber ich fühle mich noch immer beschützt. Immerhin haben sie die anderen falschen Beschuldigungen allesamt fallen gelassen.4

Joseph und Susan Santamaria5 kamen mit ihrer Tochter Helen zu Besuch, die gerade aus London zurückgekehrt ist, um mir ihre Unterstützung zu signalisieren.

Chris Meney6 war gestern Abend vorbeigekommen, und nach der Messe und dem Frühstück fuhr Tim [McFarlane]7 uns beide zum Gericht. Die Menge war sehr feindselig, besonders ein armer Mann mittleren Alters, dessen Miene vor Wut verzerrt war. Ich frage mich, was ihm die Kirche angetan hat. Doch die meisten waren Medienvertreter.

Paul [Galbally]8 wartete bereits auf uns, und man konnte erkennen, dass er schlechte Nachrichten hatte. Er erklärte, dass sie es nicht für ratsam hielten, heute Nachmittag beim Berufungsgericht eine Freilassung gegen Kaution zu beantragen. Ich hörte mir an, was [Robert] Richter9 und Ruth [Shann]10 dazu zu sagen hatten, und willigte dann ein. Also würde ich heute Nachmittag im Gefängnis sein.

Ein Großteil der Abschlussdiskussion war surreal und kafkaesk: Der Richter zählte die vielen Gründe auf, weshalb der Übergriff unwahrscheinlich war, um dann Vermutungen über meine Motivation anzustellen! Ruth meinte, dass sogar der Staatsanwalt – und wir kennen auch die Ansichten des Richters – mich für unschuldig hält.

Ich kam in Untersuchungshaft und wurde von zwei Gefängniswärtern durchsucht, Filipinos, die mich beide respektvoll behandelten. Der eine erzählte mir, dass er während des Verfahrens im Gericht gesessen habe und wisse, dass ich unschuldig sei. Drei Mitglieder des Wachpersonals, die während der Verhandlungen auf uns aufgepasst hatten, wünschten mir alles Gute und sagten, sie seien froh, mich kennengelernt zu haben. Offenbar hat sogar David Marr11 gegenüber Richter und Denis Shanahan12 zugegeben, dass er mich in diesem einen Verfahren nicht für schuldig hält! Beinahe hätte ich vergessen, mich beim Verlassen des Saals vor dem Richter zu verneigen.

Für die Fahrt ins Untersuchungsgefängnis legte man mir Handschellen an. Bei der Ankunft durchlief ich mehrere Registrierungen und eine gründliche medizinische Befragung. Alles höflich, aber eine Reihe von Verzögerungen hinter verschlossenen Türen.

Da man glaubte, es bestünde Gefahr, dass ich mir selbst Schaden zufügte, wurde ich die Nacht über regelmäßig kontrolliert. Unter den anderen Gefangenen, die ich nicht zu Gesicht bekommen werde, da jeder seine eigene Zelle hat, war eine Frau, die gelegentlich weinte (zumindest hörte es sich so an). Ein oder zwei andere schrien in ihrer Seelenqual und stießen immer wieder laute Beschimpfungen aus. Mein Name fiel auch ein paarmal.

Ich war ein wenig erschöpft und habe tief und fest geschlafen, bis der Wärter mich weckte. Danach habe ich versucht, wie gewohnt den Rosenkranz zu beten, um wieder einzuschlafen, aber ich habe nur noch vor mich hingedöst.

In jedem Fall ist es eine Erleichterung, dass der Tag vorbei ist. Ich befinde mich nun im Auge des Sturms, wo Ruhe herrscht, während meine Familie, meine Freunde und die Kirche insgesamt mit dem Tornado fertigwerden müssen.

Gott, unser Vater, gib mir die Kraft, dies durchzustehen. Möge mein Leiden mit dem Erlösungswerk deines Sohnes Jesus vereint werden für die Ausbreitung des Reiches Gottes, die Heilung aller Opfer dieser Geißel der Pädophilie, den Glauben und das Wohl unserer Kirche und insbesondere für die Weisheit und den Mut der Bischöfe, die uns aus den finsteren Schatten in das Licht Christi führen müssen.

Donnerstag, 28. Februar 2019

Am Mittwochabend habe ich mit David, Judy und Bec [Pell]13 telefoniert. David war sehr niedergeschlagen, und ich habe vergessen, seinen heutigen Geburtstag zu erwähnen.

Mein zweiter Tag, mein erster ganzer Tag, ist mit der Hauptmahlzeit um 15.30 Uhr offiziell zu Ende gegangen. Früher als in einem Seniorenheim.

Kartya [Gracer]14 und Paul [Galbally] waren da. Die Berufungsverhandlung ist auf den 11. Juni angesetzt, aber der Plan ist, bald nach der Urteilsverkündung am Mittwoch [der übernächsten] Woche (13. März) beim Berufungsgericht eine Freilassung gegen Kaution zu beantragen. Drei Oberste Richter sind ernannt worden, einer von ihnen ist [Mark] Weinberg15, der vermutlich eine entscheidende Rolle spielen wird. Das Team ist sehr zufrieden mit den drei Ernennungen.

Richter wird sich auf eine Seite hinbewegen und Bret Walker16 die Führung überlassen. Robert glaubt, dass wir uns, wenn wir Freilassung gegen Kaution beantragen, vielleicht einen guten ersten Eindruck verschaffen können, wie sie die Beweislage einschätzen, und dass die Kaution vielleicht sogar bewilligt werden könnte.

Meine Uhr wurde mir abgenommen. Es ist nicht möglich, vom Licht, das durch die dunkel getönten Fensterscheiben fällt, und von der Gefängnisroutine auf die Uhrzeit zu schließen.

Meine psychische Verfassung – die von Anfang an gut war – wird inzwischen besser beurteilt, sodass ich einen kleinen elektrischen Wasserkocher und einen Fernseher bekommen habe. Bisher habe ich ihn nur sehr wenig benutzt, weil mein Fall immer noch auf allen Kanälen das Hauptthema ist.

Mein Brevier habe ich gleich vom ersten Tag an behalten dürfen und man hat mir einen Gefängnisrosenkranz in meine Zelle gelegt, nachdem mein eigener Rosenkranz wie die meisten meiner Habseligkeiten konfisziert worden sind.

Heute war ich zum ersten Mal in dem kleinen, heruntergekommenen Außenbereich. Eine ziemliche Enttäuschung: Die gesamte Hoffläche, die unterteilt ist, umfasst etwa 15 mal 10 Meter. Sie ist von hohen Wänden umgeben, wobei die eine Hälfte jeweils überdacht, die andere Hälfte mit einem Gitterwerk bedeckt ist, durch das man den Himmel sehen kann. Nicht gerade ein botanischer Garten.

Kartya hat sich – das hat sie mir gesagt, als sie und Paul bei mir waren – über einen Artikel von John Sylvester17 gefreut, der regelmäßig Polizeikolumnen schreibt und in The Age die Frage aufgeworfen hat, wie es bei einer nicht bestätigten Beschuldigung und 20 widersprüchlichen Zeugenaussagen der Anklage überhaupt zu einem Prozess kommen konnte.

Paul hat meiner positiven Einschätzung von Frank Brennans Artikel in The Australian18 zugestimmt und war über seinen Auftritt in 7.30 Report19 genauso enttäuscht wie ich. Andere – zum Beispiel Cait Tobin20 und Greg Smith21 – waren wohlwollender und haben geltend gemacht, dass Brennan doch erkennbare Zweifel an der Verurteilung geäußert habe.

Das Essen ist zu reichlich, große Portionen mit mindestens drei Gemüsesorten in verschiedenen Farben. Ich habe den Gefängnisdirektor getroffen. Ein stattlicher Mann, beeindruckend und direkt. Er hat mir erklärt, dass meine Sicherheit oberste Priorität habe, und von Schwester Mary O’Shannassy, der Seelsorgerin, weiß ich, dass er sich in seiner zweijährigen Amtszeit für bessere Umgangsformen eingesetzt hat.

Ich habe Sehnenschmerzen im Bein (vor allem links), weil das Bett und der Toilettensitz sehr niedrig sind und es keinen Stuhl in meiner Zelle gibt. Deshalb habe ich um einen erhöhten Stuhl gebeten. Der Direktor meinte, er wolle sich nicht vorwerfen lassen, dass er mir einen bequemeren Stuhl zur Verfügung gestellt hätte, und ich habe ihm geantwortet, dass er ja nicht bequemer, sondern nur höher sein müsse! Daraufhin haben sie drei Plastikstühle aufeinandergestapelt, das hat schon geholfen. Einen erhöhten Toilettensitz habe ich auch bekommen.

Schwester Mary O’Shannassy, eine Ordensschwester der »Dienerinnen Christi«, ist eine Schwester von Monica Mackie, einer Schulrektorin, mit der ich im Bistum Ballarat zusammengearbeitet habe, und von Jake O’Shannassy, der vor mir das St Patrick’s [College] in Ballarat besucht hatte und ein guter Football-Spieler war, Position Centre Halfback22, wenn ich mich nicht irre.

Sie erinnerte sich noch daran, dass ich am Weihnachtstag die letzte Messe im Pentridge-Gefängnis gefeiert hatte, bevor es 1996 geschlossen wurde, und dass ich verspätet von dort wegkam, weil ich mit den jüngeren Häftlingen Billard gespielt hatte. Ich erzählte ihr, dass diese einfach nicht glauben konnten, was für ein miserabler Billardspieler ich war.

Gott, unser Vater, hilf all meinen Lieben, diese Zeit mit meinen Problemen und Leiden zu überstehen und etwas Frieden zu finden. Ich danke dir, dass mein Glaube fest bleibt und dass ich über ein gutes Maß an Frieden verfüge, wahrscheinlich eine greifbare Frucht der vielen Gebete, die für mich aufgeopfert werden.

Freitag, 1. März 2019

Meine Einkäufe sind aus der Kantine gekommen, aber die billigen Uhren, die sie verkaufen, waren nicht mehr auf Lager. Ich kann im Fernsehen nachsehen, wie spät es ist, aber meine Uhr fehlt mir immer noch.

Es ist ruhiger heute, weniger Gespräche, die tägliche Routine kehrt ein. Ich habe tief und fest geschlafen, bis die Wärter schließlich um 6.30 Uhr an meine Zellentür kamen, um mich zu wecken. Neben dem Bett ist ein langes vergittertes Fenster mit einer dunkel getönten Scheibe aus Glas oder Plastik. Jalousien oder Vorhänge gibt es natürlich nicht: Man kann erkennen, wie es draußen hell und dunkel wird.

Meine Kleidung ist eingetroffen, vieles davon ist im Gefängnis zu nichts zu gebrauchen, außerdem drei Bücher und ein paar Ausgaben von The Spectator. Meine Jerusalemer Bibel habe ich wieder zurückgesandt, weil Schwester Mary mir schon ein Exemplar besorgt hatte. Ich glaube, dass ich sechs Bücher und sechs Zeitschriften haben darf, und hoffe, anstelle der Bibel Peter Browns Through the Eye of the Needle23 über Geld und die alte Kirche zu bekommen. In der Herald Sun, die ich mir über die Kantine besorgen konnte, habe ich gelesen, dass Richter sich dafür entschuldigen musste, dass er von »Blümchensex« gesprochen hat. Ich hatte das gar nicht mitbekommen.24 Das Urteil der Geschworenen wurde in den meisten Leserbriefen als fragwürdig oder falsch kritisiert, und Paul und Kartya, die mich heute gemeinsam besucht haben, meinten, eine solche Debatte über die Rechtmäßigkeit eines Urteils habe es in Australien seit dem Lindy-Chamberlain-Fall nicht mehr gegeben.25

Es ist seltsam, nicht jeden Tag die Messe zu feiern, obwohl ich sonst keine Pflichten und deshalb reichlich Zeit für meine täglichen Gebete habe. Irgendwo in der Nähe muss ein Muslim inhaftiert sein, denn ich kann ihn abends beten hören. Einige der anderen Untersuchungshäftlinge sind offenbar auf Crystal-Meth-Entzug. Ein paar haben ganz sicher psychische Probleme.

Ich hatte zweimal eine halbe Stunde lang Hofgang in der Nachmittagshitze, das zweite Mal in einem neuen Außenbereich, der ein bisschen sauberer und heller war als der erste. Nachdem ich 25 Minuten lang mit meinem Stock auf und ab gegangen bin – vorwärts, zurück, seitwärts … –, bin ich froh, dass ich mich wieder ein bisschen ausruhen kann.

Während des zweiten Hofgangs kam der energische Segs-Chef26 – derselbe, der mich in Handschellen hergebracht hatte – zu mir, um mir zu erklären, dass seine Abteilung jeden Monat meine Zelle durchsuchen und dass er mich zur Urteilsverkündung bringen würde. Ich zeigte auf die leichten Quetschungen an meinem linken Handgelenk und fragte ihn, ob die Handschellen beim nächsten Mal weniger eng sein würden. Natürlich, antwortete er, aber die Handschellen würden an einem Gürtel befestigt und der Transporter würde anders aussehen! Und das alles, weil sie mich in irgendeine Sonderkategorie eingestuft haben. Ein korrekter Mann, aber nicht gerade ein Ausbund an Herzlichkeit.

Ich habe mir vorgenommen, immer abends Tagebuch zu führen und eine Routine zu entwickeln: zuerst das Stundengebet, dann, später am Morgen, eine Betrachtung – am Hebräerbrief entlang, einem meiner Lieblingstexte. Absolut christozentrisch: Paulus (oder sein Schüler oder Nachahmer) zeigt, dass Christus die Verheißung der jüdischen Schriften verkörpert.

Meine drei Plastikstühle sind durch einen prächtigen erhöhten Gesundheitsstuhl ersetzt worden, wie er mir im Krankenhaus in der Vergangenheit schon empfohlen worden ist.

Bei den Besuchszeiten ist etwas durcheinandergeraten. Nicht Samstag und Sonntag, wie auf den Listen, sondern Montag und Donnerstag. Ich habe einen Termin für drei Personen am Montag, 4. März, um 13 Uhr. Bin nicht sicher, ob David das einrichten kann.

Interessanterweise haben mir einige Leute – von Ruth bis hin zu Angehörigen des Gefängnispersonals – erklärt, dass mein Glaube in dieser Zeit eine große Hilfe sein werde. Mein erster Impuls war, ihnen trocken zu antworten, dass ich das bereits wüsste. Aber sie haben es gut gemeint, und es war interessant und sogar ein bisschen rührend, so etwas von Menschen gesagt zu bekommen, die selbst nicht gläubig sind. Sie haben recht.

Gott, unser Vater, ich bete für die Menschen, die von den Buschbränden in Gippsland betroffen sind, und für alle Häftlinge in diesem Gefängnis: Manche von ihnen sind hoffnungslos unglücklich, andere haben keinen Glauben und keine Hoffnung. Ich bete auch für das gesamte Gefängnispersonal: dass die Höflichkeit und der Anstand, den sie mir gegenüber an den Tag legen, die Norm sind und dass sie sich nicht von der Gewalttätigkeit, dem Zorn und dem Hass der schlimmsten der Häftlinge anstecken lassen.

Samstag, 2. März 2019

Die erste Lesung im heutigen Brevier (7. Woche) stammt aus dem Buch Kohelet: anspruchsvoll, pessimistisch und das heidnischste Buch im Alten Testament. »Dann wird das Licht süß sein und den Augen wird es wohltun, die Sonne zu sehen« (Koh 11,7). Weder in meiner Zelle noch auf den Fluren des Hochsicherheitsgefängnisses gibt es helle Fensterscheiben. Mein Zellenfenster befindet sich hinter einem schmiedeeisernen Fenstergitter, und sogar die obere Hälfte ist irgendwie blickdicht. Ich vermisse die Sonne und die Silhouette der Stadt und die Landschaft. Nur im Hof kann ich durch die Gitterstäbe hindurch ein kleines Stück Himmel sehen. Heute Morgen hat die Sonne gegen Ende meines halbstündigen Hofgangs einmal kurz in eine Ecke geschienen.

Jahrelang habe ich etwas die Nase gerümpft über den Schöpfungsbericht im Buch Genesis, wo Licht und Dunkelheit lange vor der Sonne erschaffen wurden. Doch das war wahrscheinlich gegen diejenigen gerichtet, die die Sonne für einen Gott oder sogar für den höchsten Gott hielten. Ich kann mir vorstellen, wie sich die Sinnoder Wahrheitssuchenden der alten Zeiten in diese Richtung vorangetastet und die Sonne vergöttlicht haben.

Das Gefängnis ist ein Ort der Bestrafung, auch wenn es von anständigen Menschen geführt wird. Gesuche werden immer verspätet beantwortet und Verwechslungen gibt es reichlich. Mehrtägige Verzögerungen sind üblich und die spartanischen Bedingungen in der Zelle und das schlechte Licht sind Teil des Systems. Wo Licht ist, ist auch Schatten, doch auch das Gegenteil ist wahr: Wir können zwar keine Fenster öffnen, aber wir haben eine Klimaanlage – als einziges Gefängnis in ganz Victoria.

Ich habe drei- oder viermal versucht, meinen Bruder anzurufen, und es klingt jedes Mal so, als wäre sein Telefon abgestellt. Schließlich habe ich sie gebeten zu überprüfen, ob die Nummer auf der Anrufliste korrekt ist. Eine Ziffer fehlte und der hilfsbereite Chef hat versprochen, das korrigieren zu lassen, doch bis jetzt ist noch nichts geschehen.

Kartya war da und wir haben eine erste Besucherliste erstellt, die, wenn die betreffenden Personen da waren, auch wieder geändert werden kann. Charlie Portelli27 war außer sich vor Wut über einen Artikel in irgendeiner Lokalzeitung, in dem fälschlicherweise behauptet wurde, dass zwischen ihm und mir Absprachen getroffen worden seien. Er hat eine Richtigstellung erzwungen. Trotzdem habe ich Kartya gebeten, ihm Franz von Assisis Gruß pace e bene [Frieden und Gutes] zu überbringen, und ihr den Hintergrund ein bisschen erklärt. Kartya fand das schön.

Schwester Mary hat mir die Kommunion gebracht und wir haben gemeinsam eine kleine Andacht mit den Sonntagslesungen gehalten. Ich vermisse es, die Messe zu feiern, und ich war dankbar für die Kommunion. Ich fühle mich immer unbehaglich, wenn wir gleich nach der Kommunion beginnen, uns zu unterhalten. An den Besuchstagen setzen die Leute das voraus. Wahrscheinlich sollte ich vorschlagen, dass wir ein paar Minuten warten, ehe wir uns unterhalten. Die Seelsorger machen einen guten Job, und Schwester Mary hat erzählt, dass die Häftlinge ihre Arbeit schätzen. 35 Prozent würden sich selbst noch als katholisch bezeichnen.

Die beiden Leiter der Segs-Einheit, die mich bei allen Besuchen außerhalb des Gefängnisses begleiten werden, haben mir meinen Status und ihre Aufgabe erklärt. Die Handschellen sind offenbar unvermeidlich. Ich habe ihnen erklärt, dass eine Flucht nicht sehr wahrscheinlich sei, dass ich gar nicht dazu in der Lage und auch für niemanden eine Bedrohung wäre, und sie haben mir zugestimmt. Es geschieht alles zu meinem Schutz.

Ich habe im Fernsehen gesehen, wie Winx28 ihr 31. Rennen in Folge gewonnen hat, ihr 23. in Gruppe I – Weltrekord.

Gott, unser Vater, hilf mir, mich so nach dir zu sehnen, wie ich mich nach dem Licht und dem Anblick der Sonne sehne. Hilf uns allen, die wir in der Kirche als Lehrer tätig sind, den vielen, die sich nicht um ihre Blindheit sorgen oder sie vielleicht nicht einmal bemerken, dieses Licht zu zeigen.

Unschuldig angeklagt und verurteilt

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