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Klau-Kids durchlaufen moderne „Trainingslager“

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Die modernen Diebesschulen sind heute in Rumänien, der Ukraine und auf dem Balkan. Speziell aus Rumänien stammen ganze Banden von Klau-Kindern, die natürlich vorher entsprechend von ihren Chefs ausgebildet wurden.

Der Unterschied zur alten Schule besteht darin, dass sie in Gruppen auftreten und nicht mehr Einzelkämpfer sind. Sie sind in der Regel unter 14 Jahre alt und damit minderjährig sowie schuldunfähig. Der Entschluss zum Klauen kommt nicht von ihnen selbst; ihre Eltern haben es ihnen befohlen. Oft werden sie in den armen Gegenden ihrer Herkunftsländer von ihnen wie Sklaven an solche Banden weitergereicht – in der Hoffnung, später Geld für ihr eigenes Überleben zu bekommen. Oder die Kinder wurden direkt gegen Cash verkauft. Man nimmt ihnen ihre Ausweisdokumente, damit sie abhängig sind und man ihnen ihr wahres Alter nicht nachweisen kann. Deshalb sind Klau-Kids auch nicht so einfach abzuschieben. Sie werden lediglich ins nächste Jugendheim gebracht, von wo sie nach einer Nacht wieder zu ihren Touren aufbrechen. Erst wenn ihnen bandenmäßiger Taschendiebstahl nachgewiesen wird, machen sich Behörden die Mühe, sie zu erfassen und zu registrieren. Denn bei jedem aufgegriffenem Kind das tatsächliche Alter sowie erkennungsdienstliche Merkmale festzustellen, dafür haben Polizei und Ordnungsämter keine Mittel und Möglichkeiten. Die Kinder wissen genau, dass sie unter 14 Jahren nicht belangt werden können und wieder freizulassen sind. Deshalb ziehen sie auch weiter von Diebestour zu Diebestour. Wird ihnen die Luft in einer Stadt zu heiß, geht es in die nächste City oder gar in ein anderes Land.

Sie sind so clever, dass illegal einreisende Kinder und Jugendliche bei der ersten Polizeikontrolle Asyl beantragen. Dabei geben sie frei erfundene Personendaten an. Viele Klau-Kinder steuern aber auch sofort eine Erstaufnahme-Einrichtung für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge an; sie wissen nämlich, dass sie nicht abgeschoben werden können. So bekommen sie auch weniger Probleme mit der Polizei, wenn sie einen schriftlichen Nachweis besitzen, der ihren Kontakt beim Ausländeramt oder einer Aufnahmestelle dokumentiert. Sie haben dann nämlich eine meldefähige Adresse in einem Heim für minderjährige Flüchtlinge. Werden sie von der Polizei erwischt, kann diese sie nur ins Heim zurückbringen. Beim Erstkontakt machen sich Klau-Kinder oft um Jahre jünger.

Sie werden schnell mit ein paar bettelnden Worten, einem Pappschild ausgestattet und in geschickte Klau-Techniken eingewiesen. Manchmal erhalten sie sogar Vorgaben (300 bis 800 Euro pro Tag), wie viel Geld sie jeden Tag zu klauen haben. Wenn sie ihr Soll nicht erfüllen, bekommen sie Prügel oder Essensentzug – ähnlich wie in den Drücker-Kolonnen. Auch reisende Roma-Verbände setzen Klau-Kinder ein, die zu 20 Prozent aus Mädchen und zu 80 Prozent aus Jungen bestehen. Sie sind überwiegend dunkel- bis schwarzhaarig und unterscheiden sich so von deutschen Kindern – oft auch durch eine dunklere Haut. Natürlich werden sie von ihren Patronen für den Einsatz vorbereitet, wie sie am geschicktesten an Wertsachen kommen und ihre Opfer ablenken. Die Kinder sehen oft auch etwas verwahrlost aus, ungepflegt, kränklich, um noch mehr Eindruck zu schinden. Ihre Ernährung ist einfach.

So schützen Sie sich vor Taschendieben

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