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1Über den Fluhgrat Kammweg im Angesicht der Nagelfluhkette
ОглавлениеSüdlich von Oberstaufen erheben sich die hohen Nordabstürze der Nagelfluhkette und ziehen alle Blicke auf sich. Vorgelagert verläuft ein recht unscheinbarer Höhenzug – die Fluh –, der wegen seiner geringeren Höhe kaum wahrgenommen wird. Unverdientermaßen! Denn wer auf den Grat hinaufsteigt und auf seinem Kammweg unterwegs ist, genießt herrliche Ausblicke über die Imberger Hochebene, die Nagelfluhkette sowie das Westallgäuer Voralpenland.
Tourencharakter
Teils breite Wege, auf dem Grat schmale Pfade; teils sehr steile An- und Abstiege
Ausgangspunkt
Hagspiel, kleine Streusiedlung oberhalb von Aach (974 m)
Höchster Punkt
Fluh (1391 m)
Anfahrt
Von Oberstaufen ca. 6 km Richtung Bregenzerwald, in Aach (kurz vor der Grenze zu Österreich) links hoch nach Hagspiel. Parkmöglichkeit bei der Kapelle nach 3 km
Gehzeiten
Hagspiel – Fluh 1:40 Std. – Steinernes Tor 0:50 Std. – Hagspiel 1:15 Std.
Einkehr
Gasthof Dreiländerblick in Hagspiel, Berggasthaus Hochlitten, Berggasthof Vordere Fluh
Karte
UK 50-45 »Lindau-Oberstaufen« (www.lvg.bayern.de)
Informationen
Oberstaufen-Tourismus, Tel. 08386/930 00, www.oberstaufen.de
Aussichtsreich hinauf zur Fluh Gleich gegenüber der hübschen Kapelle beginnt ein schmaler Wanderweg, der recht steil auf eine gipfelkreuzgekrönte Erhebung hinaufzieht, den sogenannten Dreiländerblick, von wo sich ein weiter Rundblick über das Westallgäu sowie in Richtung Bodensee und Säntis bietet. Kurz hinter der Kuppe treffen wir auf einen Fahrweg, dem wir rechts folgen, um nach gut 10 Minuten eine geteerte Fahrstraße erreichen. Auf der gegenüberliegenden Seite beginnt unser Aufstieg Richtung Fluh. Es geht steil einen offenen Wiesenhang hinauf, während sich in unserem Rücken ein weites Panorama über die stille Hochebene von Hagspiel öffnet. Am oberen Ende des Hanges verliert sich der Trampelpfad etwas, aber im Grunde ist die Wanderrichtung mit »immer weiter hinauf« vorgegeben, und kurz darauf haben wir eine flache Wiesenschulter und ein weiteres Gipfelkreuz erreicht sowie einen Fahrweg, auf dem wir links in wenigen Minuten den Berggasthof Vordere Fluh erreichen. Die Hänge werden im Winter intensiv als Skigebiet genutzt, aber wer die zahlreichen Liftmasten ignoriert, kommt in den Genuss bunter Blumenwiesen und weiter Ausblicke. Hinter dem Gasthof erwartet uns ein erneuter Anstieg einen bewaldeten Hang hinauf. An dessen oberem Rand haben wir die Imberger Hochebene erreicht, was allerdings nicht bedeutet, dass wir damit die Anstiege hinter uns haben. Wir wenden uns scharf rechts und steigen – erneut recht steil – auf den Fluh-Kamm hinauf. Bald öffnet sich das Gelände zur Rechten mit schönem Blick Richtung Westallgäu, wir passieren das letzte Liftgebäude und stehen schließlich auf dem höchsten Punkt der Tour, der Fluh.
Weiter Blick von der Fluh ins Voralpenland
Stille Wanderwege auf der Fluh
Über offene Wiesen mit freiem Blick zur Nagelfluhkette
Herrlicher Kammweg Vor uns liegt ein herrlicher Höhenweg, der sich – ganz gemächlich an Höhe verlierend – als schmaler Trampelpfad in westlicher Richtung über den Grat zieht. Rechts fällt das Gelände steil in einem dichten Wald ab, während uns zur Linken steile offene Wiesen begleiten, die uns herrliche Ausblicke auf die sich unter uns ausbreitende Hochebene gewähren. Im Hintergrund wird die hübsche, von zahlreichen Hütten gespickte Wiesen-Wald-Moor-Landschaft von der lang gestreckten Nagelfluhkette eingerahmt. Ein wunderschöner Weg. Nach knapp 2,5 Kilometern gelangen wir so zum Steinernen Tor, einem kleinen Einschnitt im felsigen Grat und zugleich der Endpunkt unserer Gratwanderung. Links unterhalb bietet die nahe Moosalpe eine weitere Einkehrmöglichkeit und wer die Gratwanderung noch etwas ausdehnen möchte, kann geradeaus zum schönen Aussichtspunkt »Kojenstein« hinüberwandern (ca. 40 Min. hin und zurück).
Abstieg nach Hagspiel Der nun folgende Abstieg den steilen Nordhang hinab führt uns meist durch Wald zu den – auf einer Wiesenlichtung verstreut liegenden – Häusern von Elmauen, wo wir auch wieder auf einen Fahrweg stoßen. Auf diesem gelangen wir gemütlich in nördlicher Richtung zum Berggasthaus Hochlitten, wandern ein kurzes Stück auf einer Straße entlang, dann wieder auf einem Feldweg durch stille Wiesen. Wir überqueren die Staatsgrenze – was wir ohne die beiden entsprechenden Schilder vermutlich gar nicht bemerkt hätten – und sind wieder im deutschen Hagspiel. Nun noch ein kleiner Bogen auf einer Fahrstraße und wir haben unseren Ausgangspunkt an der Kapelle erreicht.
Typisches Allgäu unterhalb der Fluh
Aussichtspunkt Dreiländerblick