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Vorwort des Autors

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„von der Parteien Gunst und Hass verwirrt“ (Fr. Schiller, Wallensteins Lager, Prolog)

Diese Biographie zieht ein Fazit einer längeren Beschäftigung des Autors mit Heinrich IV. Sie wurde ausgelöst durch das Interesse an den „Spielregeln“ der Politik im Mittelalter und durch die Erfahrung, dass solche Regeln in der Überlieferung vor allem dann implizit oder explizit angesprochen wurden‚ wenn keine Einigkeit darüber herrschte, was die Gewohnheiten zu tun vorgaben. Dies aber war in der Zeit Heinrichs IV. in erheblichem Ausmaß der Fall, die zu Recht mit Begriffen wie Konflikt und Krise charakterisiert wird: Der unübersehbaren Spannung zwischen dem Geltungsanspruch der Gewohnheiten und dem politischen Handeln dieses Herrschers gilt daher das vorrangige Interesse.

Mit obigem Motto ist ein auf Wallenstein bezogenes Zitat Friedrich Schillers benutzt, um auf einen Leitgedanken dieses Buches hinzuweisen: Heinrichs Handlungen werden von den Zeitgenossen so gut wie ausschließlich cum ira et studio beschrieben. Den Gründen für das so entstandene Zerrbild sucht dieses Buch auf die Spur zu kommen, allerdings ohne die Vermessenheit, es zu einem objektiven Bild glätten zu können. Schon die Analyse der Verzerrungen, ihrer Ursachen und Ziele, führt jedoch näher an die Probleme heran, die gerade dieser Herrscher aufwirft.

Das Buch ist entstanden in der Atmosphäre lebhafter interdisziplinärer Diskussion vorrangig im Münsteraner Sonderforschungsbereich 496 „Symbolische Kommunikation und gesellschaftliche Wertesysteme vom Mittelalter bis zur Französischen Revolution“ und hat hiervon sehr profitiert. Projektleitern und Mitarbeitern dieses Sonderforschungsbereichs, von denen ich Arnold Angenendt, Hagen Keller, Christel Meier-Staubach und die Sprecherin Barbara Stollberg-Rilinger namentlich hervorheben möchte, sei auch hier wieder herzlich gedankt. Aber auch der intensive Austausch mit auswärtigen Fachkollegen ist dem Buch zugute gekommen – namentlich genannt seien Sverre Bagge, Jacek Banaszkiewicz, Philippe Buc, Bernd Schneidmüller und Stefan Weinfurter, die teilweise auch frühe Fassungen der Arbeit lasen und durch ihre Hinweise und Kritik erheblich weiterhalfen.

Die Arbeiten an Herstellung und Einrichtung des Manuskripts führten die Angestellten und Hilfskräfte des Lehrstuhls mit großem Enthusiasmus durch. Ohne ihren vorbildlichen Einsatz wäre die Bewältigung der geradezu unübersehbaren Literatur wie vieler anderer Probleme nicht zu leisten gewesen. In die Anmerkungen ist aus Platzgründen nur ein Teil ihrer Vorarbeiten eingegangen – auch das Nicht-Gedruckte namentlich aus dem Bereich der älteren Literatur war jedoch für die Urteilsbildung des Autors unverzichtbar. Herzlich danken möchte ich deshalb Evelyn Bernholt, Christina Brandherm, Oliver Daldrup, Jan Dembski, Tobias Hoffmann, Benjamin Huth, Christian Igelbrink, Katrin Kottmann, Christian Segger, Malte Voigt und Eva Zalewski.

Hervorgehoben seien Claudia Strieter und Alexandru Anca, die bei der Ausformulierung und Dosierung der Anmerkungen selbständig und verantwortungsbewusst arbeiteten und sich so große Verdienste erwarben.

Das Buch erscheint in dem Jahr, in dem sich der Tod Heinrichs IV. zum 900. Male jährt. Es ist aber ganz gewiss keine Jubiläums-Schrift im herkömmlichen Sinne. Es möchte Anstöße geben zu einer intensiven Auseinandersetzung mit einer Figur, die im Geschichtsbewusstsein gerade der Deutschen in der Vergangenheit sehr präsent war – aber in ganz anderer Weise, als sie hier präsentiert wird.

Münster, im August 2005 Gerd Althoff
Heinrich IV.

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